09.11.2012 09:27 Uhr in Energie & Umwelt von manager magazin Verlagsgesellschaft
Trotz Atomausstieg: Deutschland exportiert so viel Strom wie noch nie
Kurzfassung: Trotz Atomausstieg: Deutschland exportiert so viel Strom wie noch nieDer niedrige Börsenpreis macht Strom aus Deutschland zunehmend für Kunden im Ausland attraktiv. Die Bundesrepublik exportiert so ...
[manager magazin Verlagsgesellschaft - 09.11.2012] Trotz Atomausstieg: Deutschland exportiert so viel Strom wie noch nie
Der niedrige Börsenpreis macht Strom aus Deutschland zunehmend für Kunden im Ausland attraktiv. Die Bundesrepublik exportiert so viel Elektrizität wie nie zuvor. Vor allem die Holländer greifen zu. Ein wesentlicher Grund ist der Ausbau von erneuerbaren Energien.
Hamburg - Deutschland hat im bisherigen Jahresverlauf so viel Strom in seine Nachbarländer exportiert wie nie zuvor. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor, die manager magazin Online vorliegen.
In den ersten drei Quartalen 2012 flossen im Saldo 12,3 Terawattstunden Elektrizität über die Grenzen. Das entspricht der Leistung von zwei Großkraftwerken, die in dieser Zeit permanent Strom liefern.
Im selben Zeitraum des Vorjahres war Deutschland laut Statistischem Bundesamt Netto-Stromimporteur. Der negative Saldo betrug 0,2 Terawattstunden. Im Jahr vor dem Atomausstieg (2010) lag der Exportüberschuss von Januar bis einschließlich September demnach bei 8,8 Terawattstunden.
Fachleute machen den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland für die Entwicklung verantwortlich. Große Mengen von Wind- und Solarstrom dämpfen den Preis an der Strombörse. "Die gesunkenen Preise führen dazu, dass mehr Strom aus Deutschland in die Nachbarstaaten exportiert wird", sagt Energiemarkt-Analyst Brian Potskowski vom Brancheninformationsdienst Bloomberg New Energy Finance.
Keine Entwarnung für den Winter
Besonders drastisch sind nach BDEW-Angaben zuletzt die Ausfuhren in die Niederlande gewachsen. Dort fahren Versorger nach Einschätzung des Verbandes oftmals ihre Gaskraftwerke herunter, weil Importstrom aus Deutschland billiger ist. Diese Entwicklung bestätigte der Versorger RWE gegenüber manager magazin Online. RWE betreibt in beiden Ländern Kraftwerke.
"Wir sehen eine zunehmend engere Verknüpfung der europäischen Märkte", teilte ein RWE-Sprecher mit. Dies gelte insbesondere für die Länder Frankreich, die Niederlande, Belgien und Deutschland. "Die Kraftwerke der beteiligten Länder konkurrieren untereinander, und Strom wird in den Kraftwerken produziert, die das günstigste Angebot gestellt haben." Und das sind zunehmend Windkraft- und Solaranlagen, aber auch Kohlekraftwerke, die den Strom günstiger produzieren als Gaskraftwerke.
Der BDEW führt den großen deutschen Kraftwerkspark als wesentliche Ursache für die Exportschwemme an. "Deutsche Kraftwerksbetreiber müssen aus Sicherheitsgründen ausreichende Kapazitäten vorhalten", sagte ein Sprecher des BDEW gegenüber manager magazin Online.
Anlagen, die in Phasen mit hohem Verbrauch die Versorgungssicherheit gewährleisten sollen, produzierten je nach Marktlage auch in Phasen mit geringerer Nachfrage Strom, der dann gegebenenfalls exportiert wird. "Das ist ein seit Jahren bekanntes Phänomen", so der Sprecher.
Der hohe Exportüberschuss bedeutet jedoch keine Entwarnung für mögliche Stromengpässe im Winter. An besonders kalten Tagen, an denen weder die Sonne scheint noch der Wind weht, ist Deutschland laut der Bundesnetzagentur auf eine so genannte Kaltreserve angewiesen. Zu dieser gehören auch Kraftwerke in Österreich.
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Dovenfleet 5
20457 Hamburg
Deutschland
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Telefax: (0 40) 30 07-22 47
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Der niedrige Börsenpreis macht Strom aus Deutschland zunehmend für Kunden im Ausland attraktiv. Die Bundesrepublik exportiert so viel Elektrizität wie nie zuvor. Vor allem die Holländer greifen zu. Ein wesentlicher Grund ist der Ausbau von erneuerbaren Energien.
Hamburg - Deutschland hat im bisherigen Jahresverlauf so viel Strom in seine Nachbarländer exportiert wie nie zuvor. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor, die manager magazin Online vorliegen.
In den ersten drei Quartalen 2012 flossen im Saldo 12,3 Terawattstunden Elektrizität über die Grenzen. Das entspricht der Leistung von zwei Großkraftwerken, die in dieser Zeit permanent Strom liefern.
Im selben Zeitraum des Vorjahres war Deutschland laut Statistischem Bundesamt Netto-Stromimporteur. Der negative Saldo betrug 0,2 Terawattstunden. Im Jahr vor dem Atomausstieg (2010) lag der Exportüberschuss von Januar bis einschließlich September demnach bei 8,8 Terawattstunden.
Fachleute machen den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland für die Entwicklung verantwortlich. Große Mengen von Wind- und Solarstrom dämpfen den Preis an der Strombörse. "Die gesunkenen Preise führen dazu, dass mehr Strom aus Deutschland in die Nachbarstaaten exportiert wird", sagt Energiemarkt-Analyst Brian Potskowski vom Brancheninformationsdienst Bloomberg New Energy Finance.
Keine Entwarnung für den Winter
Besonders drastisch sind nach BDEW-Angaben zuletzt die Ausfuhren in die Niederlande gewachsen. Dort fahren Versorger nach Einschätzung des Verbandes oftmals ihre Gaskraftwerke herunter, weil Importstrom aus Deutschland billiger ist. Diese Entwicklung bestätigte der Versorger RWE gegenüber manager magazin Online. RWE betreibt in beiden Ländern Kraftwerke.
"Wir sehen eine zunehmend engere Verknüpfung der europäischen Märkte", teilte ein RWE-Sprecher mit. Dies gelte insbesondere für die Länder Frankreich, die Niederlande, Belgien und Deutschland. "Die Kraftwerke der beteiligten Länder konkurrieren untereinander, und Strom wird in den Kraftwerken produziert, die das günstigste Angebot gestellt haben." Und das sind zunehmend Windkraft- und Solaranlagen, aber auch Kohlekraftwerke, die den Strom günstiger produzieren als Gaskraftwerke.
Der BDEW führt den großen deutschen Kraftwerkspark als wesentliche Ursache für die Exportschwemme an. "Deutsche Kraftwerksbetreiber müssen aus Sicherheitsgründen ausreichende Kapazitäten vorhalten", sagte ein Sprecher des BDEW gegenüber manager magazin Online.
Anlagen, die in Phasen mit hohem Verbrauch die Versorgungssicherheit gewährleisten sollen, produzierten je nach Marktlage auch in Phasen mit geringerer Nachfrage Strom, der dann gegebenenfalls exportiert wird. "Das ist ein seit Jahren bekanntes Phänomen", so der Sprecher.
Der hohe Exportüberschuss bedeutet jedoch keine Entwarnung für mögliche Stromengpässe im Winter. An besonders kalten Tagen, an denen weder die Sonne scheint noch der Wind weht, ist Deutschland laut der Bundesnetzagentur auf eine so genannte Kaltreserve angewiesen. Zu dieser gehören auch Kraftwerke in Österreich.
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