Gesundheitspakt - GRÜNE: Grüttners Konzept ist nicht ausgereift

[Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Hessischen Landtag - 09.11.2012] Gesundheitspakt - GRÜNE: Grüttners Konzept ist nicht ausgereift

Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN begrüßt, dass es bei dem hessischen Pakt zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung punktuell weitergeht. Gleichzeitig kritisieren die GRÜNEN, dass Grüttners Gesundheitspakt nicht ausgereift sei. "Das Konzept, alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, ist richtig. Bedauerlicherweise fehlen aber wieder die Pflege, die angesichts des demografischen Wandels zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung aber immer wichtiger wird", erklärt Kordula Schulz-Asche, gesundheitspolitische Sprecherin.
Schulz-Asche weiter: "Bei der gemeinsamen Bedarfsplanung liegt noch zu vieles im Dunkeln und Unklaren, als dass man zu einer positiven Bewertung kommen könnte." Hier sei die Landesregiering in der Verantwortung, entsprechend aktiv zu werden. "Es ist zwar erfreulich, dass für acht Arztsitze Nachfolger gefunden wurden, doch reicht die Ansiedlungsförderung von Einzelpraxen nicht aus, um der drohenden medizinischen Unterversorgung im ländlichen Raum zu begegnen. Vor Ort sind neue Formen der regionalen ambulanten und stationären medizinischen Versorgung zu entwickeln. Wir brauchen echte Strukturreformen", unterstreicht Kordula Schulz-Asche.
Vorrangig sei besonders die Sicherstellung der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung. Unterstützt werden müsste nach Auffassung der GRÜNEN eine Vielfalt von Angeboten wie vernetzte Versorgungszentren und Gemeinschaftspraxen, die neben der wohnortnahen Versorgung auch in der Lage sind, Bereitschafts- und Notfalldienste zu organisieren. Gleichzeitig spricht sich Schulz-Asche für eine Stärkung der Gesundheitsämter und die Aufwertung zu einem Haus der Gesundheit aus, um als Leitstelle ganzheitlicher Gesundheitsversorgung die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure zu organisieren und zu strukturieren. "Zudem brauchen wir eine transparente Darstellung der ambulanten und stationären Unter- und Überversorgung in einem Versorgungsatlas um vorhandene Strukturen zu nutzen und sich abzeichnende und vorhandene Lücken durch innovative Modelle, wie ‚Ärzte auf Rädern und Gemeindepflege, zu schließen."

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