15.11.2012 11:59 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von manager magazin Verlagsgesellschaft
Media-Saturn-Minderheitseigner legt im Streit mit Metro AG Rechtsmittel ein
Kurzfassung: Media-Saturn-Minderheitseigner legt im Streit mit Metro AG Rechtsmittel einErich Kellerhals erhebt im manager-magazin-Interview schwere Vorwürfe gegen den Konzern - der Metro AG droht der Entzug der ...
[manager magazin Verlagsgesellschaft - 15.11.2012] Media-Saturn-Minderheitseigner legt im Streit mit Metro AG Rechtsmittel ein
Erich Kellerhals erhebt im manager-magazin-Interview schwere Vorwürfe gegen den Konzern - der Metro AG droht der Entzug der Liquiditätsüberschüsse von Media-Saturn
Der Gründer von Media Markt und Minderheitsgesellschafter der Media-Saturn-Holding, Erich Kellerhals, hat im Streit mit dem Mehrheitseigner Metro AG Rechtsmittel gegen eine Schiedsgerichtsentscheidung und gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts München eingelegt. Das sagte Kellerhals in einem Interview des manager magazins (Erscheinungstermin: 16. November). Es geht um die von Metro gerichtlich durchgesetzte Einrichtung eines Beirats bei Media-Saturn, der mit einfacher Mehrheit entscheidet. Im Gegensatz dazu verfügt Kellerhals in der Gesellschafterversammlung über ein Vetorecht.
Dem manager magazin sagte Kellerhals, der Machtgewinn von Metro durch den Beirat sei sehr begrenzt, um nicht zu sagen: nicht existent, da das neue Gremium kaum Kompetenzen habe. Trotzdem werde er weiter juristisch gegen die Etablierung des Beirats vorgehen, um der Geschäftsführung von Media-Saturn Rechtssicherheit zu geben. Gleichzeitig werde er sich gegen den Versuch von Metro wehren, ihm seine Gesellschafterrechte zu nehmen und ihn auf diese Weise zu enteignen.
Dem neuen Metro-Chef Olaf Koch warf Kellerhals in dem Interview vor, eher sparen zu wollen, als die Vorwärtsstrategie bei Media-Saturn weiter mitzuverfolgen. So habe Metro 2012 die von Kellerhals beantragte Übernahme eines Online-Handelsunternehmens für 30 Millionen Euro abgelehnt. Kellerhals wörtlich: "Herr Koch ist mehr Finanzfachmann als Händler." Skeptisch äußerte sich Kellerhals, ob Metro das Engagement von Media Markt in China weiter mittragen werde. Bis zum Jahresende soll eine Entscheidung über Weiterführung oder Ausstieg fallen.
Der Gesellschafter hält es für problematisch, die zeitweise in die Milliarden gehenden Liquiditätsüberschüsse von Media-Saturn wie bisher bei der Metro AG anzulegen. Kellerhals sagte in dem Interview, "jede Geschäftsführung muss prüfen, ob das Geld der Firma ausreichend sicher angelegt ist und ob die Konditionen das Risiko widerspiegeln". Das Bonitätsrating der Metro AG habe "sich leider deutlich verschlechtert". Kellerhals sagte in dem Interview, er könne sich eine weitere Anlage der Gelder bei Metro vorstellen - allerdings "mit einer bankmäßigen Besicherung". Die Geschäftsführung von Media-Saturn bereitet derzeit eine Empfehlung vor, über die Anfang Dezember in einer Gesellschafterversammlung entschieden werden soll.
manager magazin
Kommunikation
Stefanie Jockers
Telefon: 040 3007-3036
E-Mail: stefanie_jockers@manager-magazin.de
Erich Kellerhals erhebt im manager-magazin-Interview schwere Vorwürfe gegen den Konzern - der Metro AG droht der Entzug der Liquiditätsüberschüsse von Media-Saturn
Der Gründer von Media Markt und Minderheitsgesellschafter der Media-Saturn-Holding, Erich Kellerhals, hat im Streit mit dem Mehrheitseigner Metro AG Rechtsmittel gegen eine Schiedsgerichtsentscheidung und gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts München eingelegt. Das sagte Kellerhals in einem Interview des manager magazins (Erscheinungstermin: 16. November). Es geht um die von Metro gerichtlich durchgesetzte Einrichtung eines Beirats bei Media-Saturn, der mit einfacher Mehrheit entscheidet. Im Gegensatz dazu verfügt Kellerhals in der Gesellschafterversammlung über ein Vetorecht.
Dem manager magazin sagte Kellerhals, der Machtgewinn von Metro durch den Beirat sei sehr begrenzt, um nicht zu sagen: nicht existent, da das neue Gremium kaum Kompetenzen habe. Trotzdem werde er weiter juristisch gegen die Etablierung des Beirats vorgehen, um der Geschäftsführung von Media-Saturn Rechtssicherheit zu geben. Gleichzeitig werde er sich gegen den Versuch von Metro wehren, ihm seine Gesellschafterrechte zu nehmen und ihn auf diese Weise zu enteignen.
Dem neuen Metro-Chef Olaf Koch warf Kellerhals in dem Interview vor, eher sparen zu wollen, als die Vorwärtsstrategie bei Media-Saturn weiter mitzuverfolgen. So habe Metro 2012 die von Kellerhals beantragte Übernahme eines Online-Handelsunternehmens für 30 Millionen Euro abgelehnt. Kellerhals wörtlich: "Herr Koch ist mehr Finanzfachmann als Händler." Skeptisch äußerte sich Kellerhals, ob Metro das Engagement von Media Markt in China weiter mittragen werde. Bis zum Jahresende soll eine Entscheidung über Weiterführung oder Ausstieg fallen.
Der Gesellschafter hält es für problematisch, die zeitweise in die Milliarden gehenden Liquiditätsüberschüsse von Media-Saturn wie bisher bei der Metro AG anzulegen. Kellerhals sagte in dem Interview, "jede Geschäftsführung muss prüfen, ob das Geld der Firma ausreichend sicher angelegt ist und ob die Konditionen das Risiko widerspiegeln". Das Bonitätsrating der Metro AG habe "sich leider deutlich verschlechtert". Kellerhals sagte in dem Interview, er könne sich eine weitere Anlage der Gelder bei Metro vorstellen - allerdings "mit einer bankmäßigen Besicherung". Die Geschäftsführung von Media-Saturn bereitet derzeit eine Empfehlung vor, über die Anfang Dezember in einer Gesellschafterversammlung entschieden werden soll.
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