Kurzfassung: Der mit 5.000 Euro dotierte Gustav-Regler-Preis der Kreisstadt Merzig geht in diesem Jahr an Hans Arnfrid Astel, den mit 2.500 Euro dotierten Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks erhält Cordula Simon. Beide Preise werden alle ...

[Saarländischer Rundfunk (SR) - 23.02.2011] Gustav-Regler-Preis der Kreisstadt Merzig 2011 für den Dichter Hans Arnfrid Astel – Gustav-Regler Förderpreis 2011 des Saarländischen Rundfunks für Cordula Simon


Der mit 5.000 Euro dotierte Gustav-Regler-Preis der Kreisstadt Merzig geht in diesem Jahr an Hans Arnfrid Astel, den mit 2.500 Euro dotierten Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks erhält Cordula Simon. Beide Preise werden alle drei Jahre verliehen.
Die preiswürdige Leistung von Hans Arnfrid Astel sieht die Jury an erster Stelle in seiner Lyrik: Er hat bisher über dreitausend Epigramme publiziert, in denen er mit Referenz auf konkrete Gegenstände bundesdeutsche Verhältnisse kritisch und pointiert aufgreift ("Strafzettel für den Rechtsstaat") und andererseits biologische Mythen bei der Sprachwurzel packt und in die Gegenwart verfolgt.
Während seiner langjährigen Tätigkeiten als Herausgeber der "Lyrischen Hefte", der "einzelheiten" und als Literaturredakteur beim Saarländischen Rundfunk hat er sich stets in freier Rede für Aufklärung und Gerechtigkeit eingesetzt und für interkulturelle und internationale Verständigung engagiert, indem er unter anderem politisch unbequemen Autoren (Dissidenten, Oppositionellen, Regimekritikern) Möglichkeiten der Publikation eingeräumt hat.
Mit seinem literaturdidaktischen Seminar "Selber schreiben und reden" an der Universität des Saarlandes hat er eine große Anzahl Studenten zum Schreiben verleitet, aber auch angeleitet. Ein erheblicher Teil des saarländischen Autorennachwuchses ist aus dieser so genannten "Saarbrücker Schule" hervorgegangen.
Mit dem Gustav-Regler Förderpreis 2011 des Saarländischen Rundfunks wird die junge österreichische Autorin Cordula Simon ausgezeichnet.
In ihrer Erzählung "Odjessa" beschreibt sie auf literarisch überzeugende Weise die Erlebnisse und Reflexionen einer Studentin in einem ukrainischen Wohnheim. Mit der Aneignung des Ukrainischen erschließt sich für die Protagonistin eine ihr bis dahin unbekannte Welt. Die Autorin thematisiert anschaulich, packend und sprachreflektiert eine Innenansicht der ukrainischen Alltagswirklichkeit. So gewährt sie uns Einblicke in eine Realität, die in unseren Medien kaum vermittelt wird.
Saarländischer Rundfunk und Kreisstadt Merzig verleihen gemeinsam in Würdigung von Werk und Leben des Schriftstellers Gustav Regler, zur Anerkennung literarischer Verdienste um interkulturelle und internationale Verständigung sowie zur Förderung des regionalen Nachwuchses den Gustav-Regler-Preis der Kreisstadt Merzig und den Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks. Diese Preise werden alle drei Jahre am Geburtstag Gustav Reglers in Merzig verliehen. Mit dem Gustav-Regler-Preis wird eine bereits erbrachte, herausragende literarische Gesamtleistung gewürdigt, der Gustav-Regler-Förderpreis zeichnet junge Autoren aus und soll den literarischen Nachwuchs fördern.
Die bisherigen Gustav-Regler-Preisträger beziehungsweise Förderpreisträger sind André Weckmann und Martin Bettinger (1999), Giwi Margwelaschwili und Ernestine Leutgeb (2002), Roger Manderscheid und Christopher Ecker (2005) sowie Erasmus Schöfer und Susanne Schedel (2008).
Der Preis wird am Sonntag, 29. Mai, 11.00 Uhr, im Rathausfestsaal in Merzig verliehen.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und ist am Dienstag, 31. Mai, 20.04h Uhr, in "Literatur im Gespräch" auf SR 2 KulturRadio zu hören.


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