19.11.2012 15:24 Uhr in Handel & Dienstleistungen und in Computer & Internet von Flip4 GmbH

Ein Jahr ohne Steve.........

Quo vadis Apple?
Kurzfassung: Der Krebstod von Steve Jobs am 05. Oktober 2011 erschütterte Millionen. Und auch im Hause Apple ist seitdem nichts mehr wie vorher. Nach dem Tod des Firmengründers und außergewöhnlichen Visionärs muss der Konzern nun beweisen, dass Apple auch ohne Jobs eine Zukunft hat.
Ein Jahr ohne Steve......... Wohin führt Apples Weg mit Tim Cook?
[Flip4 GmbH - 19.11.2012] FLIP4NEW, Friedrichsdorf, 19.11.2012, (www.flip4new.de)

"Mit Steve Jobs wäre das nicht passiert!” Dieser Satz ging nach den jüngsten Produktpräsentationen von Apple wohl vielen durch den Kopf. Das iPhone 5 kämpfte mit Kratzern am Gehäuse, enormen Lieferverzögerungen und einem desaströsen Kartendienst, das iPad 4 löste nach gerade mal sieben Monaten das brandneue iPad 3 ab und das iPad mini fällt mit seinem 7,9 Zoll Display genau in die Kategorie, die Jobs immer vehement ablehnte.
Nun kursieren bereits wieder neue Gerüchte um ein Release des iPhone 6 im Frühjahr 2013. Und das obwohl der Verkaufsschlager iPhone 5 dann gerade mal ein paar Monate alt ist.
Damit bricht Apple mit der Tradition, Produkten und Käufern immer mindestens ein Jahr Zeit zu geben, bis ein Nachfolge- Modell erscheint.
Viele Fans sind genervt. Gerade nach den langen Wartezeiten für das iPhone 5, auf das manche Verbraucher trotz Vorbestellung immer noch warten, wächst der Unmut über den möglichen Release- Termin des Nachfolgers.
Die Fans werden Apple- müde und fühlen sich durch die rasanten Produktzyklen verschaukelt.
"Super, kauf Dir bloß kein Apple-Produkt", heißt es spöttisch in einem Eintrag auf Twitter, "könnte morgen schon veraltet sein."
Offenbar hat Apple also nichts gelernt. Diese Woche gab der Konzern bekannt, dass in der Zeit zwischen Juli und September weniger iPads als erwartet verkauft wurden.
Grund seien wohl die Gerüchte über die neue iPad-Generation gewesen, heißt es aus Kalifornien.

Apple verliert Vorreiterrolle
Zudem verliert Apple zunehmend seine Vorreiter-Rolle. Während die ersten iPhones noch Maßstäbe setzen, kann das aktuelle Modell lediglich mit der Konkurrenz mithalten. Wirklich neue Trends setzt es nicht. Experten sind sich einig: Apple läuft den Ideen der Konkurrenz momentan hinterher.
Das sieht auch Apple-Mitgründer Steve Wozniak so und findet in einem Interview mit Tech Crunch klare Worte: "Apple macht nur noch iPhones und verpasst Innovationen", sagte er in dem Videointerview während eines Brüssel-Aufenthalts.
Neuerungen blieben so auf der Strecke. Ganz anders ist das seiner Meinung nach beim Konkurrenten Microsoft: "Ich habe aufregende Innovationen gesehen", sagte er auf die Frage, ob Microsoft mittlerweile innovativer als Apple ist.
"Sie haben sich drastisch verändert und gehen nun in eine ähnliche Richtung wie Android und iOS", so Wozniak weiter.

Alles neu in Cupertino
Der neue Firmenchef Tim Cook hatte also einen schweren Start. Denn obwohl viele der vorgestellten Produkte noch aus der Steve Jobs Schmiede stammen, geben Apple- Fans ihm die Schuld an der Misere.
Und vergessen damit, dass auch unter der Regie der verstorbenen iKone nicht immer alles glatt lief.
Und zumindest das Krisenmanagement scheint Cook besser zu beherrschen. Bei den aktuellen Karten-Problemen reagierten die Jobs-Nachfolger viel schneller als der verstorbene Firmengründer. Schon nach einem Tag gelobte Apple Besserung, eine Woche später folgte eine öffentliche Entschuldigung von Cook. Das allein war unter Steve Jobs schon eine Seltenheit, aber der Vorschlag, vorerst auf Konkurrenzdienste etwa von Google oder Nokia umzusteigen, wäre unter Jobs undenkbar gewesen.
Diese größere Offenheit ist der auffälligste Unterschied zwischen dem Apple der Jobs-Ära und der Handschrift seines Nachfolgers Cook. Nach abermaligen Vorwürfen der Ausbeutung chinesischer Arbeiter beim Auftragsfertiger Foxconn ließ der Konzern erstmals externe Prüfer in die Betriebe und veröffentlichte eine Liste aller Zulieferer. Und die Aktionäre bekommen die langersehnte Dividende, die Jobs ihnen immer verweigert hat . Und auch die Zurückhaltung Cooks macht klar, dass die Ära Jobs nun wohl beendet ist. Statt sich wie der charismatische Firmengründer in den Mittelpunkt zu rücken, lässt Cook seinen Managern wie Ive viel Raum. Und macht damit klar, dass Apple nun von einem Team geführt wird.

Quo vadis Apple?
Nun steht dieses Team allerdings vor einer strategischen Entscheidung. Wo soll es mit Apple hingehen? Wenn das Unternehmen weiterhin darauf setzt, sich im Premium Hardware- Segment als Marktführer zu positionieren, müssen Innovationen und revolutionäre Produkte geboten werden. In der bisherigen Firmen-Geschichte garantierte Steve Jobs mit einer Mischung aus Weitblick und Detailbesessenheit diese Innovationen, ob der neue Designchef Jony Ive den hohen Erwartungen entsprechen wird, bleibt abzuwarten.
Der andere Weg wäre eine Öffnung für ein größeres Massenpublikum, wie die Preissenkungen es andeuten. Apple-Produkte würde es dann mittelfristig auch in abgespeckten, preiswerteren Varianten geben, um die weniger gutbetuchten Kunden anzusprechen. Damit würde sich das Unternehmen allerdings nicht nur seinen Markenkern verändern, sondern auch in einen Preiskampf einsteigen, der am Gewinn nagen dürfte.
Aktuell muss sich Apple allerdings trotz der Negativ-Meldungen keine allzu großen Sorgen um seine Einnahmen machen. Im gesamten Geschäftsjahr steigerte Apple den Gewinn um 61 Prozent auf 41,73 Milliarden Dollar und den Umsatz um 44,6 Prozent auf 156,5 Milliarden Dollar.
Dass Apple zumindest in den nächsten zwei Jahren noch spannende Technik auf den Markt bringen wird ist dank Steve Jobs Erbe gesichert. Und wer sich die neuste Technik nicht entgehen lassen und sich dafür von seinen Alt- Geräten trennen will, sollte den Service von FLIP4NEW nutzen.
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