Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis zum Jahr 2031

Kurzfassung: Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis zum Jahr 2031Innenminister Joachim Herrmann: "Durch Stärkung der ländlichen Regionen Bevölkerungsrückgang bekämpfenOberbayern wächst - Altersdurchsc ...
[Bayerisches Staatsministerium des Innern - 23.11.2012] Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis zum Jahr 2031

Innenminister Joachim Herrmann: "Durch Stärkung der ländlichen Regionen Bevölkerungsrückgang bekämpfen
Oberbayern wächst - Altersdurchschnitt steigt von 43 auf 46,7 Jahre"
Innenminister Joachim Herrmann hat heute in der Dienststelle Fürth des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung die Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2031 vorgestellt. Dabei zeigt sich als dauerhafter Trend: Die Bevölkerung in Oberbayern mit seinem `Wachstumsmotor München` wächst deutlich (plus 6,5 Prozent), während Regionen wie Oberfranken mit einem Bevölkerungsrückgang rechnen müssen (minus 9,3 Prozent). "Es ist ein zentrales Anliegen der bayerischen Politik, alle Regionen gezielt so zu stärken, dass die Bevölkerungszahlen überall stabil bleiben", so Herrmann. "Die Menschen müssen auch hier ein attraktives Lebensumfeld vorfinden. Dazu gehören Arbeitsplätze, Perspektiven für die Familiengründung und eine leistungsfähige Infrastruktur mit einem gut ausgebauten Straßennetz." Insgesamt zeigt die Bevölkerungsvorausberechnung, dass Bayern nach wie vor von Zuwanderung innerhalb Deutschlands und aus dem Ausland profitiert. Das führt dazu, dass trotz des Geburtenrückgangs Bayern auch im Jahr 2031 mit etwa 12,6 Millionen Einwohnern dieselbe Bevölkerungszahl haben wird wie heute.
Nach der Prognose wird die Bevölkerungsentwicklung in Bayern regional sehr unterschiedlich verlaufen. Die Bevölkerungszahlen in Schwaben (minus 0,9 Prozent) und Niederbayern (minus 1,3 Prozent) werden bis 2031 auf relativ stabilem Niveau bleiben. Die Oberpfalz wird voraussichtlich einen Bevölkerungsrückgang von 3,5 Prozent verbuchen müssen, wobei Stadt und Landkreis Regensburg Einwohnergewinne haben werden (5,3 bzw. 2,7 Prozent) Am deutlichsten wird sich der Bevölkerungsrückgang in Franken bemerkbar machen. Neben Oberfranken mit 9,3 Prozent prognostiziert das Landesamt auch für Unterfranken ein deutliches Minus von 6,0 Prozent. In Mittelfranken ist nur ein leichter Rückgang um 1,4 Prozent zu erwarten. Die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen werden sogar Einwohnergewinne erzielen (1,3 / 3,1 bzw. 1,0 Prozent).
Hauptursache für den Bevölkerungsrückgang ist der Überschuss der Sterbefälle gegenüber den Geburten. Allein deswegen dürften zum Beispiel die Landkreise Hof und Wunsiedel bis 2031 jeweils mehr als 17,5 Prozent ihrer Bevölkerung verlieren. Auch von der Altersstruktur wird sich Bayerns Bevölkerung stark verändern. Herrmann: "Heute liegt das Durchschnittsalter im Freistaat bei knapp über 43 Jahren. Bis zum Jahr 2031 wird es um rund 3,5 Jahre ansteigen und dann bei 46,7 Jahren liegen." Die Zahl der unter Zwanzigjährigen wird dabei bis 2031 um 11,4 Prozent auf 2,12 Millionen abnehmen, während die Zahl der über Fünfundsechzigjährigen um 36,6 Prozent auf 3,37 Millionen ansteigt.
Die Bayerische Staatsregierung reagiert auf die sich abzeichnende Bevölkerungsentwicklung mit den unterschiedlichsten Maßnahmen. Die Stärkung der ländlichen Regionen hat dabei hohe Priorität. Auch das Innenministerium setzt hier wichtige Impulse. "Zu einem attraktiven Lebensumfeld gehören Ortskerne, die gute Standorte für Geschäfte, Cafés sowie soziale oder kulturelle Einrichtungen sind. Hier setzt unsere Städtebauförderung an", so Herrmann. So hat Bayern im Jahr 2011 im ländlichen Raum 533 städtebauliche Gesamtmaßnahmen in über 500 Gemeinden mit insgesamt fast 100 Millionen Euro bezuschusst. Sie reichen von der Neubelebung von Brachflächen über die Militärkonversion bis hin zur gezielten Aufwertung von Stadtteilen und Ortskernen.
Mit der Eigenwohnraumförderung stärkt Bayern den ländlichen Raum in seiner Funktion als Wohnstandort. Sie dämpft Abwanderungstendenzen gerade junger Familien aus strukturschwachen Gebieten. Herrmann: "2011 haben wir im ländlichen Raum rund 300 Mietwohnungen und 2.800 Eigenwohnungen gefördert. Dabei flossen staatliche Mittel in Höhe von rund 68 Millionen Euro." Um die Ortskerne weiter zu stärken, formulieren die 2012 neu gefassten Bestimmungen zur Wohnraumförderung einen Vorrang für Vorhaben auf innerörtlichen Flächen und machen eine erhöhte Förderung solcher Maßnahmen möglich.
Ein besonderer Schwerpunkt ist auch der Ausbau der Infrastruktur. Denn gute Verkehrswege sind die Lebensadern im ländlichen Raum. Der Innenminister: "Für dieses Jahr haben wir im Staatsstraßenbau Mittel in Höhe von 215 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Und auch im Jahr 2013 und 2014 können wir wieder Mittel in dieser Höhe erwarten. Unsere Investitionen werden dabei überwiegend in den ländlichen Raum fließen." Für die Förderung von Kreis- und Gemeindestraßen nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz konnten 2011 zudem 141 Millionen Euro ausbezahlt werden, von denen 77 Millionen Euro ländlichen Räumen zu Gute kamen.
Die Ergebnisse der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung stehen unter www.statistik.bayern.de/demographie zum Download bereit.

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