DIW-Konjunkturbarometer November 2012: Deutsche Wirtschaft stagniert zum Jahresausklang, erholt sich aber schnell

Kurzfassung: DIW-Konjunkturbarometer November 2012: Deutsche Wirtschaft stagniert zum Jahresausklang, erholt sich aber schnellDas Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 28.11.2012] DIW-Konjunkturbarometer November 2012: Deutsche Wirtschaft stagniert zum Jahresausklang, erholt sich aber schnell

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt für das laufende vierte Quartal eine Stagnation gegenüber dem Vorquartal und damit eine recht deutliche Abkühlung der Konjunktur an. "Die deutsche Wirtschaft leidet zur Zeit ziemlich unter der Nachfrageschwäche aus dem Euroraum und dem Rest der Welt", sagt DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. "Deswegen halten sich die Unternehmen in Deutschland auch mit Investitionen zurück, das belastet die Wirtschaft zusätzlich."
"Die Nachfrageschwäche macht vor allem der Industrie zu schaffen", sagt DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. "Bei den Dienstleistungen ist eine starke Abkühlung bisher nicht abzusehen, wenngleich auch in diesem Bereich die Dynamik etwas nachgelassen hat", so Junker weiter. Auch auf dem Arbeitsmarkt hinterlasse die schwache wirtschaftliche Entwicklung ihre Spuren. Das DIW Berlin erwartet für die nächsten Monate einen vorübergehenden Rückgang der Beschäftigung und einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. "Der Großteil der Nachfrageschwäche wird aber durch reduzierte Arbeitszeiten ausgeglichen, nicht durch Entlassungen", sagt DIW-Experte Junker. "Deswegen bleibt die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt insgesamt gut."
"Die Einkommen in Deutschland haben sich zuletzt gut entwickelt und die Menschen scheinen auch bereit zu sein, das Geld auszugeben", sagt Ferdinand Fichtner. "Die Konsumnachfrage trägt deshalb zurzeit kräftig zum Wachstum bei." Die günstige Lage auf dem Arbeitsmarkt und merkliche Lohnzuwächse dürften nach DIW-Einschätzung im weiteren Verlauf die Konjunktur stützen. Belastend wirke hingegen vor allem die schwache Investitionstätigkeit. Ab dem kommenden Jahr könnte sich das aber ändern: "Bereits jetzt zeichnet sich in den großen Schwellenländern wie China eine Beschleunigung ab", so Fichtner. "Wenn deshalb die Nachfrage nach deutschen Exporten demnächst wieder anzieht, werden die Unternehmen auch wieder investieren - die Finanzierungsbedingungen sind außerordentlich günstig." Im Verlauf des nächsten Jahres erwartet das DIW Berlin deshalb eine deutliche Erholung der Konjunktur.

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