Kasse machen mit heißer Luft

Kurzfassung: Kasse machen mit heißer LuftWWF fordert Verschmutzungsrechte für "Kyoto 2" stillzulegenDie zweite Woche der Klimaschutzverhandlungen soll Schwung in die weiterhin schleppenden Gespräche in Doha bri ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 03.12.2012] Kasse machen mit heißer Luft

WWF fordert Verschmutzungsrechte für "Kyoto 2" stillzulegen
Die zweite Woche der Klimaschutzverhandlungen soll Schwung in die weiterhin schleppenden Gespräche in Doha bringen. Kaum Fortschritte gibt es bei den drei Hauptthemen Fahrplan für ein neues Weltklimaabkommen bis 2015, der Finanzierung des Klimaschutzes und die Ausgestaltung der zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls. Auch bei den Verhandlungen zu Klima-Anpassungsmaßnahmen und Waldschutz laufen die Verhandlungen zäh.
Gerade um die Modalitäten für die zweite Periode des Kyoto-Protokolls wird hart gerungen. Bekanntermaßen haben Polen, Russland, die Ukraine und viele osteuropäische Staaten bei der Festlegung der Emissionsminderungen für die erste Phase des Kyoto-Protokolls Vorgaben erhalten, die weit über dem damaligen Emissionsstand lagen. Diese sogenannte "heiße Luft" sollte verkauft werden können. Der Überschuss an Verschmutzungsrechten ist aber mit insgesamt 13 Milliarden Tonnen an Kohlendioxid-Äquivalenten so gigantisch, dass der CO2-Preis rapide verfiel und weiterhin viele dieser Zertifikate im Handel sind. Die Menge entspricht den gesamten EU-Emissionen von drei Jahren. Jetzt wird gerade von diesen Ländern darum gekämpft, diese Hypothek auch in die zweite Phase des Kyoto-Protokolls zu überführen. "Wenn es nicht gelingt, diese Altlasten endlich zu entsorgen und alte Fehler auszumerzen, ist auch die zweite Phase des Kyoto-Protokolls von Beginn an nur ein Papiertiger." sagt Regine Günther, Leiterin Klima und Energiepolitik der Umweltstiftung WWF Deutschland.
In der Kritik steht aber auch die EU in besonderem Maße. Bis 2020 will die Staatengemeinschaft 20 Prozent weniger Klimagase ausstoßen als 1990. Obwohl dieses ohnehin schon schwache Klimaschutzziel bereits im Jahr 2011 erreicht wurde, ist Brüssel mehrfach daran gescheitert, die Zielmarke auf 30 Prozent zu erhöhen. Vor allem Polen blockierte diesen Schritt eisern, und die übrigen 26 EU-Staaten waren bisher nicht in der Lage, diese Blockade zu überwinden. "Jetzt herrscht in Sachen Klimaschutz in der EU acht Jahre Stillstand. Soll das die Klimabotschaft Europas an die Weltgemeinschaft in hier Doha sein?" fragt Günther ernüchtert.
Der deutsche Bundesumweltminister Peter Altmaier wird für Donnerstag vor Ort erwartet. Schon im Vorfeld hat er angekündigt, für 30% europäische Emissionsminderung kämpfen zu wollen.

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WWF - World Wide Fund For Nature Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip Naturschutz für und mit Menschen. Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet. Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen. Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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