03.12.2012 14:21 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Bündnis 90/Die Grünen
Echte Internet Governance statt staatlicher Kontrolle
Kurzfassung: Echte Internet Governance statt staatlicher KontrolleZur heute in Dubai beginnenden World Conference on International Telecommunications (WCIT) der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) erklärt Malte ...
[Bündnis 90/Die Grünen - 03.12.2012] Echte Internet Governance statt staatlicher Kontrolle
Zur heute in Dubai beginnenden World Conference on International Telecommunications (WCIT) der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) erklärt Malte Spitz, Mitglied im Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Die Gestaltung des digitalen Wandels wird zur politischen Aufgabe - weltweit. Die Frage der Internet Governance, also die Koordination und Regulierung des Internets im Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, rückt dadurch immer stärker in den Mittelpunkt.
Wir sind jedoch sehr skeptisch, ob die Internationale Fernmeldeunion ITU und die in ihr zusammengeschlossenen Akteure das richtige Forum dafür sind. Es wird hinter verschlossenen Türen und unter Ausschluss der Zivilgesellschaft verhandelt. Das Ziel von Ländern wie Russland oder Saudi-Arabien, stärkeren staatlichen Einfluss über eine Änderung der Internationalen Telekommunikationsregulierung (ITR) durchzusetzen, lässt zumindest Schlimmes vermuten. Schon jetzt werden in den genannten, aber auch in zahlreichen anderen Ländern Inhalte im Internet gefiltert, gesperrt oder zensiert. Ein freies Internet ist dort schlicht nicht vorhanden.
Zudem müssen die Versuche der großen europäischen Telekommunikationsanbieter, ein ‚sender pays-Regime einzuführen und damit grundsätzliche Prinzipien des Internets auszuhebeln, mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Entwickelt sich das Internet zu einer in sich geschlossenen Struktur, werden große Unternehmen automatisch erhebliche Vorteile haben. Damit fließen Wirtschaftsinteressen und die Wünsche autoritärer Staaten ineinander über. Sollten sich diese Haltungen in Dubai durchsetzen, werden wir uns von dem Internet in seiner jetzigen Form verabschieden müssen.
Die Regierung Merkel bleibt auch hier farb- und ideenlos. Sie verkennt die Chancen und agiert, wie auch sonst im internationalen Rahmen, viel zu zögerlich. Wir Grüne streiten für eine transparente, globale Debatte mit allen Stakeholdern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Unser Ziel ist es, Internetfreiheit weltweit sicherzustellen, Teilhabe am digitalen Wandel zu stärken und die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen. Dafür ist die ITU der falsche Ort."
Bündnis 90/Die Grünen
Platz vor dem Neuen Tor 1
11015 Berlin
Deutschland
Telefon: 030/28442130
Telefax: 030/28442234
Mail: presse@gruene.de
URL: http://www.gruene-partei.de
Zur heute in Dubai beginnenden World Conference on International Telecommunications (WCIT) der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) erklärt Malte Spitz, Mitglied im Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Die Gestaltung des digitalen Wandels wird zur politischen Aufgabe - weltweit. Die Frage der Internet Governance, also die Koordination und Regulierung des Internets im Zusammenspiel von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, rückt dadurch immer stärker in den Mittelpunkt.
Wir sind jedoch sehr skeptisch, ob die Internationale Fernmeldeunion ITU und die in ihr zusammengeschlossenen Akteure das richtige Forum dafür sind. Es wird hinter verschlossenen Türen und unter Ausschluss der Zivilgesellschaft verhandelt. Das Ziel von Ländern wie Russland oder Saudi-Arabien, stärkeren staatlichen Einfluss über eine Änderung der Internationalen Telekommunikationsregulierung (ITR) durchzusetzen, lässt zumindest Schlimmes vermuten. Schon jetzt werden in den genannten, aber auch in zahlreichen anderen Ländern Inhalte im Internet gefiltert, gesperrt oder zensiert. Ein freies Internet ist dort schlicht nicht vorhanden.
Zudem müssen die Versuche der großen europäischen Telekommunikationsanbieter, ein ‚sender pays-Regime einzuführen und damit grundsätzliche Prinzipien des Internets auszuhebeln, mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Entwickelt sich das Internet zu einer in sich geschlossenen Struktur, werden große Unternehmen automatisch erhebliche Vorteile haben. Damit fließen Wirtschaftsinteressen und die Wünsche autoritärer Staaten ineinander über. Sollten sich diese Haltungen in Dubai durchsetzen, werden wir uns von dem Internet in seiner jetzigen Form verabschieden müssen.
Die Regierung Merkel bleibt auch hier farb- und ideenlos. Sie verkennt die Chancen und agiert, wie auch sonst im internationalen Rahmen, viel zu zögerlich. Wir Grüne streiten für eine transparente, globale Debatte mit allen Stakeholdern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Unser Ziel ist es, Internetfreiheit weltweit sicherzustellen, Teilhabe am digitalen Wandel zu stärken und die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen. Dafür ist die ITU der falsche Ort."
Bündnis 90/Die Grünen
Platz vor dem Neuen Tor 1
11015 Berlin
Deutschland
Telefon: 030/28442130
Telefax: 030/28442234
Mail: presse@gruene.de
URL: http://www.gruene-partei.de
Weitere Informationen
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
02.10.2015 Grenzen überwinden
Pressefach abonnieren
via RSS-Feed abonnieren
via E-Mail abonnieren
Pressekontakt
Bündnis 90/Die Grünen
11015 Berlin
Deutschland
Drucken
Weiterempfehlen
PDF
Schlagworte
Bündnis 90/Die Grünen
11015 Berlin
Deutschland
https://www.prmaximus.de/pressefach/bündnis-90-die-grünen-pressefach.html
Die Pressemeldung "Echte Internet Governance statt staatlicher Kontrolle" unterliegt dem Urheberrecht.
Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.
Autor der Pressemeldung "Echte Internet Governance statt staatlicher Kontrolle" ist Bündnis 90/Die Grünen, vertreten durch .