10.12.2012 15:37 Uhr in Energie & Umwelt von Vattenfall Europe

DIW-Studie zur Braunkohle ist nur ein Wunschszenario

Kurzfassung: DIW-Studie zur Braunkohle ist nur ein Wunschszenario Vattenfall: Von Hirschausens Annahmen widersprechen der RealitätIn aller Deutlichkeit widerspricht Vattenfall der vor wenigen Tagen vorgestellten ...
[Vattenfall Europe - 10.12.2012] DIW-Studie zur Braunkohle ist nur ein Wunschszenario

Vattenfall: Von Hirschausens Annahmen widersprechen der Realität
In aller Deutlichkeit widerspricht Vattenfall der vor wenigen Tagen vorgestellten Studie des DIW zur Bedeutung der Braunkohle für den deutschen Strommarkt. "Prof. von Hirschhausen beschreibt in diesem Gutachten bestenfalls ein politisches Wunschszenario", betonte Hubertus Altmann, Vorstand für das Ressort Kraftwerke der Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG, am Montag. Mit der energiewirtschaftlichen Realität und der sich klar abzeichnenden näheren Zukunft habe diese Ausarbeitung nichts zu tun. "Wir sind sehr verwundert über eine derart praxisferne Arbeit aus einem so renommierten Haus wie dem DIW", so Altmann.
Die neuen Höchststände bei Stromabsatz und Kohleförderung, die im Jahr 2012 in Vattenfalls Braunkohlesparte erzielt werden, belegen für Vattenfall den tatsächlichen Bedarf. Aufgrund des Atomausstiegs wird sich an dieser Entwicklung auch in den kommenden Jahren nichts ändern. Wenn wie geplant 2022 auch die letzten Kernkraftwerke vom Netz gingen, reißt die Bedarfslücke an gesicherter Stromerzeugung sogar weiter auf, sagte Hubertus Altmann. In der Konsequenz heißt das, dass die Auslastung der Lausitzer Braunkohlekraftwerke auf dem hohen Niveau von heute bleibt und die genehmigten Tagebaufelder plangemäß Mitte der 2020-er Jahre abgebaut sein werden.
Dieser bereits heute absehbaren Entwicklung stellt von Hirschhausen ein nach Ansicht Vattenfalls nicht korrektes Studienergebnis gegenüber, das auf teilweise falschen Annahmen beruht. So behauptet er in der Studie zum Beispiel, die Kraftwerksblöcke P und N in Boxberg würden bis 2019 / 2020 vom Netz genommen, ohne dabei den tatsächlichen Bedarf an Stromerzeugungskapazitäten zu berücksichtigen. Zudem beruhten die Berechnungen von Hirschhausens offensichtlich auf der Annahme, dass "die Tagebaue Cottbus-Nord und Jänschwalde bis 2045 weitgehend abgebaut" seien (DIW-Wochenbericht 48/2012, S.32). Tatsächlich sind die Vorräte im Tagebau Cottbus-Nord 2015 ausgeschöpft, die im genehmigten Feld Jänschwalde rund zehn Jahre später.
Die Annahme, dass aus den genehmigten Feldern die Stromnachfrage aus Braunkohlekraftwerken bis an die Mitte des Jahrhunderts gedeckt werden könne, sei nicht nachvollziehbar, sagte Hubertus Altmann: "Es sind doch gerade die laufenden Braunkohlenplanverfahren, die uns erst die Nutzung unseres heimischen Bodenschatzes über die 2020-er Jahre hinaus ermöglichen sollen."
Am Beispiel des vorgesehenen Erweiterungsfeldes für den Tagebau Nochten werde das sehr deutlich. Das genehmigte Kohlefeld Nochten hat heute noch einen Kohleinhalt von etwa 310 Millionen Tonnen. Aus diesem Kohlefeld werden jährlich etwa 20 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Damit ist dieses Kohlefeld in etwa 15 Jahren ausgekohlt und das Kraftwerk Boxberg nicht mehr zu versorgen.

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