WISSING: Argumente überzeugen, strafbefreiende Selbstanzeige bleibt

  • Pressemitteilung der Firma FDP-Bundestagsfraktion, 25.02.2011
Pressemitteilung vom: 25.02.2011 von der Firma FDP-Bundestagsfraktion aus Berlin

Kurzfassung: BERLIN. Zur Einigung der Koalitionsfraktion über die Reform der strafbefreienden Selbstanzeige erklärt der finanzpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Volker WISSING: Die FDP hat in den Verhandlungen mit der Union einen wichtigen Erfolg ...

[FDP-Bundestagsfraktion - 25.02.2011] WISSING: Argumente überzeugen, strafbefreiende Selbstanzeige bleibt


BERLIN. Zur Einigung der Koalitionsfraktion über die Reform der strafbefreienden Selbstanzeige erklärt der finanzpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Volker WISSING:

Die FDP hat in den Verhandlungen mit der Union einen wichtigen Erfolg erzielt. Die strafbefreiende Selbstanzeige bleibt im Kern erhalten. Bis zu einem Steuervolumen in Höhe von 50.000 Euro werden Selbstanzeigen auch künftig sanktionslos bleiben. Damit hat die FDP ihr Kernanliegen durchgesetzt, die strafbefreiende Selbstanzeige auch in Zukunft als effektives Instrument der Finanzverwaltung zu erhalten. Die strafbefreiende Selbstanzeige ist in der Praxis ein gängiges Mittel, steuerrelevante Informationen nachzureichen. Eine uneingeschränkte Abschaffung hätte diese unbürokratische Lösung verbaut und viele ehrliche Steuerpflichtige vollkommen ungerechtfertigt in Erklärungsnöte gebracht.

Der jetzt ausgehandelte Kompromiss stellt sicher, dass die strafbefreiende Selbstanzeige nicht zu einer Besserstellung von Steuerhinterziehern im Vergleich zu ehrlichen Steuerzahlerinnen und -zahlern führt. Während die SPD es in elf Jahren sozialdemokratischer Finanzpolitik nicht geschafft hat, die strafbefreiende Selbstanzeige zu reformieren, beseitigen FDP und Union auch hier den sozialdemokratischen Reformstau. Mit der Änderung behält die christlich-liberale Koalition die strafbefreiende Selbstanzeige im Kern bei, sorgt aber dafür, dass sich Steuerhinterziehung nicht lohnt. Das ist ein Erfolg für die Finanzpolitik der christlich-liberalen Koalition.


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Eine Geschichte als Herausforderung.
Der Liberalismus begann seinen historischen Weg als Philosophie der Freiheit und als politische Bewegung für die Rechte des Einzelnen. Die Willkürherrschaft des Absolutismus stand im Widerspruch zur Idee einer freiheitlichen Gesellschaft. Mit dem Verfassungsstaat hat der Liberalismus den Absolutismus überwunden.
Als erste politische Bewegung hat der Liberalismus dem einzelnen Bürger, seiner menschlichen Würde und seinen Menschenrechten der Freiheit und Gleichheit Vorrang vor der Macht des Staates eingeräumt. Schritt für Schritt verwirklichten Liberale den modernen Verfassungsstaat mit individuellen Grundrechten, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Minderheiten, der Gewaltenteilung und der Rechtsbindung staatlicher Gewalt.

Der Liberalismus hat als Freiheitsbewegung nicht nur für die Gleichheit vor dem Gesetz gekämpft, sondern auch für Chancengleichheit in der Gesellschaft. Mit der Marktwirtschaft und ihrer sozialen Verpflichtung hat der Liberalismus neue Chancen gegen Existenznot und konservative Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen eröffnet.

Die liberale Verfassung unserer Bundesrepublik Deutschland hat mehr demokratische Stabilität, mehr allgemeinen Wohlstand, mehr soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit hervorgebracht, als dies je zuvor in der Geschichte der Fall gewesen ist. Und dennoch ist die Idee der Freiheit den schleichenden Gefahren der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt. Weniger Teilhabe am demokratischen Staat, weniger Chancen für ein selbstbestimmtes Leben durch weniger Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, Entmündigungen durch kollektive Zwangssysteme und bevormundende Bürokratie sind neue Bedrohungen der Freiheit.

Liberale haben nach 1945 der Idee der Freiheit zum erneuten Durchbruch verholfen. Die FDP war stets der Motor für Reformen, wenn es um Richtungsentscheidungen zugunsten der Freiheit ging. Nur durch die FDP konnte in den fünfziger Jahren die Soziale Marktwirtschaft gegen die Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten durchgesetzt werden. Nur durch die FDP konnte sich in den siebziger Jahren mehr Bürgerfreiheit gegen konservative Rechts- und Gesellschaftspolitik durchsetzen. Die Liberalen waren Vorreiter für die Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, gegen obrigkeits- staatliche Bevormundung und Engstirnigkeit. Unsere Politik der marktwirtschaftlichen Erneuerung in den achtziger Jahren brachte neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für mehr Bürger.

Ein großer Teil des Widerstands gegen das sozialistische Staatswesen erwuchs aus der Attraktivität des freiheitlich-liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Das in den europäischen Integrationsprozeß eingebettete, vereinte Deutschland ist das freiheitlichste unserer Geschichte.

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