18.12.2012 15:38 Uhr in Auto & Motorrad von ADAC
EU-Debatte um Fristenverkürzung bei der Hauptuntersuchung
Kurzfassung: EU-Debatte um Fristenverkürzung bei der Hauptuntersuchung ADAC: Mehr Prüfungen bringen nicht mehr Verkehrssicherheit - Club erwartet zusätzliche Belastung für Autofahrer von 630 Mio. Euro Die EU w ...
[ADAC - 18.12.2012] EU-Debatte um Fristenverkürzung bei der Hauptuntersuchung
ADAC: Mehr Prüfungen bringen nicht mehr Verkehrssicherheit - Club erwartet zusätzliche Belastung für Autofahrer von 630 Mio. Euro
Die EU will ältere Fahrzeuge ab sieben Jahre künftig jedes Jahr zur Hauptuntersuchung (HU) schicken. Die Verkehrsunfallforschung an der Technischen Universität Dresden hat nun in einer Erweiterung einer bereits bestehenden Studie erneut nachgewiesen, dass eine solche Maßnahme keinen signifikanten Nutzen für die Verkehrssicherheit hat. Laut ADAC, der die Studie in Auftrag gegeben hat, drohen dem Autofahrer durch eine Verkürzung der Prüffristen bei der Hauptuntersuchung neue finanzielle Belastungen. Bei einer durchschnittlichen Prüfgebühr von etwa 60 Euro würden sich für die Autofahrer Mehrkosten von über 630 Millionen Euro pro Jahr ergeben. Diese Belastungen können nach Ansicht des ADAC nicht mit mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen gerechtfertigt werden.
Die neusten Erkenntnisse der Studie zeigen, dass auch unter Berücksichtigung der Laufleistung bzw. des Kilometerstandes der Autos im zweiten Jahr nach der Hauptuntersuchung kein wesentlicher Anstieg der Unfallhäufigkeit im Vergleich zum ersten Jahr nach der HU zu verzeichnen ist.
Die Studie macht außerdem deutlich, dass die Überrepräsentanz älterer Fahrzeuge am Unfallgeschehen hauptsächlich mit der überdurchschnittlich hohen Zahl der jungen Menschen zu tun hat, die mit diesen Autos unterwegs sind. Junge Fahrer und Fahrerinnen verursachen aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung im Straßenverkehr häufiger Unfälle. Die Auswertung der Studie zeigt weiterhin, dass fehlende Sicherheitsfeatures wie ESP die "Unfallanfälligkeit" älterer Autos erhöhen: Nur ca. 15 Prozent der am Unfallgeschehen beteiligten Autos, die sieben Jahre und älter waren, hatten ESP an Bord.
Eine Verkürzung der HU-Fristen kann weder am Problem der jungen Fahrer und Fahrerinnen noch am fehlenden ESP bei alten Fahrzeugen etwas ändern. Hier sind eher Verkehrsaufklärung, eine noch bessere Ausbildung der Fahranfänger und verkehrserzieherische Maßnahmen gefragt. Eine Neuregelung der Fristen hätte keinen Nutzen für die Verkehrssicherheit. Ohnehin belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2011, dass der Anteil der technisch-bedingten Auto-Unfälle mit 0,6 Prozent sehr niedrig ausfällt.
Pressekontakt
Dr. Christian Buric
Test
Technik
christian.buric@adac.de
Tel: (0 89) 76 76-38 66
Fax: (0 89) 76 76-28 01
ADAC: Mehr Prüfungen bringen nicht mehr Verkehrssicherheit - Club erwartet zusätzliche Belastung für Autofahrer von 630 Mio. Euro
Die EU will ältere Fahrzeuge ab sieben Jahre künftig jedes Jahr zur Hauptuntersuchung (HU) schicken. Die Verkehrsunfallforschung an der Technischen Universität Dresden hat nun in einer Erweiterung einer bereits bestehenden Studie erneut nachgewiesen, dass eine solche Maßnahme keinen signifikanten Nutzen für die Verkehrssicherheit hat. Laut ADAC, der die Studie in Auftrag gegeben hat, drohen dem Autofahrer durch eine Verkürzung der Prüffristen bei der Hauptuntersuchung neue finanzielle Belastungen. Bei einer durchschnittlichen Prüfgebühr von etwa 60 Euro würden sich für die Autofahrer Mehrkosten von über 630 Millionen Euro pro Jahr ergeben. Diese Belastungen können nach Ansicht des ADAC nicht mit mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen gerechtfertigt werden.
Die neusten Erkenntnisse der Studie zeigen, dass auch unter Berücksichtigung der Laufleistung bzw. des Kilometerstandes der Autos im zweiten Jahr nach der Hauptuntersuchung kein wesentlicher Anstieg der Unfallhäufigkeit im Vergleich zum ersten Jahr nach der HU zu verzeichnen ist.
Die Studie macht außerdem deutlich, dass die Überrepräsentanz älterer Fahrzeuge am Unfallgeschehen hauptsächlich mit der überdurchschnittlich hohen Zahl der jungen Menschen zu tun hat, die mit diesen Autos unterwegs sind. Junge Fahrer und Fahrerinnen verursachen aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung im Straßenverkehr häufiger Unfälle. Die Auswertung der Studie zeigt weiterhin, dass fehlende Sicherheitsfeatures wie ESP die "Unfallanfälligkeit" älterer Autos erhöhen: Nur ca. 15 Prozent der am Unfallgeschehen beteiligten Autos, die sieben Jahre und älter waren, hatten ESP an Bord.
Eine Verkürzung der HU-Fristen kann weder am Problem der jungen Fahrer und Fahrerinnen noch am fehlenden ESP bei alten Fahrzeugen etwas ändern. Hier sind eher Verkehrsaufklärung, eine noch bessere Ausbildung der Fahranfänger und verkehrserzieherische Maßnahmen gefragt. Eine Neuregelung der Fristen hätte keinen Nutzen für die Verkehrssicherheit. Ohnehin belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2011, dass der Anteil der technisch-bedingten Auto-Unfälle mit 0,6 Prozent sehr niedrig ausfällt.
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