20.12.2012 13:46 Uhr in Gesellschaft & Familie von Amnesty International

MIGRANTEN UND FLÜCHTLINGE IN GRIECHENLAND: ANGEFEINDET UND EINGESPERRT

Kurzfassung: MIGRANTEN UND FLÜCHTLINGE IN GRIECHENLAND: ANGEFEINDET UND EINGESPERRTIn einem neuen Bericht zeichnet Amnesty International ein düsteres Bild der Lage von Migranten und Flüchtlingen in Griechenland ...
[Amnesty International - 20.12.2012] MIGRANTEN UND FLÜCHTLINGE IN GRIECHENLAND: ANGEFEINDET UND EINGESPERRT

In einem neuen Bericht zeichnet Amnesty International ein düsteres Bild der Lage von Migranten und Flüchtlingen in Griechenland. Angesichts der tiefgreifenden Wirtschaftskrise und der wachsenden Fremdenfeindlichkeit erweise sich der griechische Staat als unfähig, den Tausenden von Asylsuchenden und Migranten, die jährlich ins Land kommen, auch nur ein Minimum an Sicherheit und Schutz zu gewähren. Der Bericht dokumentiert zahlreiche Beispiele für Menschenrechtsverletzungen der griechischen Behörden an Asylsuchenden und Migranten.
Flüchtlingen wird es nahezu unmöglich gemacht, einen Asylantrag zu stellen. Die zuständige Fremdenpolizeidirektion in Athen hat lediglich an einem Tag der Woche geöffnet. Sie nimmt an diesem Tag derzeit nur etwa 20 Asylanträge entgegen. Wer es nicht schafft, einen Antrag zu stellen, muss damit rechnen, bei einer Polizeirazzia festgenommen zu werden und in einer der überfüllten Hafteinrichtungen zu landen, in denen katastrophale Zustände herrschen.
Ein weiteres Problem sind rassistisch motivierte Angriffe, die 2012 massiv zugenommen haben. Asylsuchende, Migrantinnen und Migranten, Gemeinschaftszentren, Geschäfte und Moscheen sind die Zielscheibe solcher Attacken, die inzwischen fast täglich vorkommen.
Zu Recht haben die meisten europäische Länder inzwischen beschlossen, keine Asylsuchenden mehr nach Griechenland zurückzuschicken, bis das Land sein Asylsystem verbessert hat. Amnesty fordert die EU auf, noch mehr zu tun. Die EU-Länder müssen Griechenland an seine menschenrechtliche Verantwortung erinnern, aber auch dem Land helfen, indem sie die Aufnahme von Asylsuchenden untereinander gleichmässiger aufteilen.

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