Champions League: Letztes Heimspiel der Gruppenphase am Sonntag gegen Celje

  • Pressemitteilung der Firma THW Kiel, 25.02.2011
Pressemitteilung vom: 25.02.2011 von der Firma THW Kiel aus Kiel

Kurzfassung: Wegweisende Spiele stehen für den THW Kiel in den kommenden Tagen in beiden Pokalwettbewerben auf dem Programm: Bevor es am Mittwoch in Berlin bei den Füchsen um den Einzug ins DHB-Final-Four geht, empfangen die "Zebras" am Sonntag den ...

[THW Kiel - 25.02.2011] Champions League: Letztes Heimspiel der Gruppenphase am Sonntag gegen Celje


Wegweisende Spiele stehen für den THW Kiel in den kommenden Tagen in beiden Pokalwettbewerben auf dem Programm: Bevor es am Mittwoch in Berlin bei den Füchsen um den Einzug ins DHB-Final-Four geht, empfangen die "Zebras" am Sonntag den slowenischen Rekordmeister RK Celje zum letzten Heimspiel in der Gruppenphase der Champions League. Der Anwurf in der Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 18.45 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live im TV.

Große Träume wuchsen in Celje heran: Der slowenische Abonnementmeister wollte zurück in die europäische Spitze - und steht nun vor einem Scherbenhaufen.

Seit 1991 hieß der slowenische Meister fast jedes Mal Celje. Nur 2002 (Prule 67 Ljubljana) und 2009 (Gorenje Velenje) konnte ein anderes Team die Hegemonie durchbrechen. Klar, dass in der 48.000 Einwohner zählenden Stadt an der Savinja die Ansprüche, auch auf europäischer Ebene endlich wieder angreifen zu wollen, von Jahr zu Jahr wuchsen. RK Celje wollte wieder mitspielen im Konzert der Großen - so wie 2004, als man die Champions League gewinnen konnte. Man verpflichtete mit Noka Serdarusic einen Trainer, der die Stars zurück nach Slowenien holte. Er baute das Team komplett um, sechs Abgänge wurden durch ebenso viele Neuzugänge ersetzt. Unter diesen waren einige Hochkaräter, die den Traum vom großen Wurf am Leben halten sollten: Der verheißungsvollste Neuzugang des nationalen Double-Gewinners ist der serbische Halblinke Momir Rnic vom Ligakonkurrenten Velenje, der als einer der kommenden Stars auf der Königsposition gilt. Der kroatische Halbrechte Petar Metlicic wurde überraschend und sehr zügig aus Ciudad Real für zwei Jahre verpflichtet, obwohl auch Zagreb an einem Transfer Interesse bekundet haben soll. Sein Landsmann Mirko Alilovic stieß aus Leon zu den Grün-Gelben, obwohl die Kastilier alles versuchten, den Weltklasse-Keeper zu halten. Kreisläufer Carlos Prieto, den Serdarusic schon zu Kieler Zeiten im Auge gehabt haben soll, kam aus Mannheim von den Rhein-Neckar Löwen. Zudem verlängerte der Serbe Alem Toskic, mit dem er sich die Position teilen wird, seinen Vertrag im Sommer um drei Jahre. Mit Linksaußen Luka Zvizej wurde ein Nationalspieler aus Szeged zurückgeholt, Rechtsaußen Dragan Gajic trat aus Zagreb den Weg in die Heimat an. Die beiden Spieler bildeten eine der torgefährlichsten Flügelzangen Europas und sind im Nationalteam gesetzt. Regisseur Nejc Poklar (24) kam vom Ligarivalen Cimos Koper und war als Mann hinter Kapitän Zorman eingeplant.

Alles war also angerichtet für einen Celjer Sturmlauf auf den europäischen Thron: Dann erhielt Trainer Noka Serdarusic beim Saisonauftakt in Trebnje die rote Karte und wurde auf nationaler Ebene für einen Monat auf die Tribüne verbannt - der Anfang vom Ende. RK Celje kam überhaupt nicht in Tritt, es setzte schon an den ersten Spieltagen mehr Misserfolge als je zuvor, früh verlor die Mannschaft den Anschluss an Tabellenführer Gorenje Velenje. Und auch in der Champions League lief nichts nach Plan - letztlich wendeten sich sogar die heißblütigen Fans von der Mannschaft ab. Beim 34:28-Erfolg des THW in Celje, übrigens das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Königsklasse, pfiffen sich 5.500 Zuschauer in der berüchtigten "Zlatorog"-Halle die Lunge aus dem Körper, als die Zebras zur Pause bereits mit 18:10 führten und diesen Vorsprung bis Mitte der zweiten Hälfte auf zwölf Tore anwachsen ließen. Serdarusic war zunächst rat- und drei Wochen später auch joblos. Offiziell beendete der ehemalige Erfolgcoach sein Engagement bei den Slowenen nach dem 27:30 beim Kellerkind Skofja Loka selbst, doch noch immer halten sich die Gerüchte hartnäckig, Serdarusic sei damit nur seiner unmittelbar bevorstehenden Entlassung zuvorgekommen. "Ich bin nicht gescheitert, ich bin nur konsequent", begründete Serdarusic seinen Abschied. "In Slowenien herrscht eine überzogene Erwartungshaltung vor. Die Slowenen haben eine ganz eigenwillige, realitätsferne Sichtweise auf ihr derzeitiges Leistungsniveau. Viele träumen noch vom Jahr 2004. Das ist allerdings sechs Jahre her", legte Serdarusic nach. Sein Auftrag sei es gewesen, die Mannschaft systematisch zu verjüngen. "Da läuft nicht alles von Beginn an glatt. Die Reibung im Umfeld, der Stress drumherum - das wollte ich keinen Tag länger mehr mitmachen."

Auf die Trainerbank Celjes kehrte Miro Pozun zurück, der mit dem Verein 2004 die Champions League gewonnen hatte. Pozun war zudem direkter Vorgänger von Serdarusic als slowenischer Nationaltrainer, dieses Amt hatte Serdarusic einige Wochen vor dem Abschied aus Celje niedergelegt. "Ich muss gestehen, dass meine Gefühle im Moment etwas konfus sind", gestand Pozun angesichts des Scherbenhaufens, den er übernehmen musste. "Aber Celje ist mein Club, ich habe meinen größten Erfolg mit Celje gefeiert, und so fühlte ich mich verpflichtet." Drei Wochen später hatte die Realität dieses Gefühl bereits überlagert: Nach dem 31:33 gegen den letztjährigen Tabellenfünften Trimo Trebnje wollte Pozun das Handtuch schmeißen, doch der Aufsichtsrat lehnte seinen Rücktritt ab.

Dafür wurde es nun auch finanziell eng: Der 3,5-Millionen-Euro-Etat stand auf wackeligen Füßen, so dass der Aufsichtsrat kurz vor Jahresende die Notbremse zog: Aus sportlichen und finanziellen Aspekten wurden die Gehaltszahlungen an die Stars eingestellt. Eine Entscheidung mit Folgen: Der am Sonntag in der Sparkassen-Arena-Kiel antretende Club RK Celje wird ein ganz anderes Gesicht als im Hinspiel haben. Reihenweise lösten die Stars ihre Verträge auf. Renato Vugrinec wechselte zu Al Sadd Doha nach Katar, Ales Pajovic läuft in den österreichischen Aufstiegs-Playoffs für den von Josip Milkovic trainierten Zweitligisten HC Shoppingcity Seiersberg auf, Carlos Prieto soll es nach Deutschland oder Spanien ziehen. Dragan Gajic wechselte innerhalb der slowenischen Liga nach Maribor, um dort die Saison zu beenden. In seinen ersten beiden Spielen erzielte der Rechtsaußen bereits 26 Tore für seinen neuen Club. Ab der nächsten Saison wird Gajic dann für den französischen Topclub Montpellier HB auflaufen, wo er einen Dreijahres-Vertrag unterschrieb. Uros Zorman wechselte von Celje nach Kielce, darf aber in der Champions League für seinen neuen Club in dieser Saison noch nicht spielen. Der Abwehrhüne Miladin Kozlina ging zu Frisch Auf Göppingen. Am Saisonende verlieren die Slowenen dann noch Torhüter Mirko Alilovic und Eduard Koksharov, der bereits bei Chehovskie Medvedi unterschrieben hat.

Trotz des personellen Umbruchs mitten in der Saison hat RK Celje das zu Saisonbeginn ausgegebene Minimalziel Achtelfinale in der Champions League noch nicht aus den Augen verloren. Am vergangenen Wochenende siegten die Slowenen dank 10 Treffern des erst 20-jährigen Rechtsaußen Gasper Marguc mit 30:29 (12:14) gegen KS Kielce und zogen damit mit 6:10 Zählern an den punktgleichen Franzosen aus Chambery vorbei auf den vierten Platz der Gruppe A. Für Celje geht es also am Sonntag in Kiel und im abschließenden Heimspiel gegen den FC Barcelona noch einmal um alles. Die Generalprobe in der Liga ging gerade noch einmal gut: Am Mittwochabend setzten sich die Grün-Gelben im "Heimspiel" - nicht in der Halle "Zlatorog", sondern in Novo Mesto - nach 15:18-Pausenrückstand und hartem Kampf noch mit 30:27 gegen den Tabellenachten Krka durch. Die Entscheidung fiel erst in den letzten fünf Minuten. Der serbische Kreisläufer Alem Toskic sah in der 40. Minute die rote Karte (3. Zeitstrafe), woraus Krka aber keinen Nutzen mehr ziehen konnte. Im Gegenteil: Nach dem Aussschluss ging ein Ruck durch die Gastgeber, und die Abewhr stabilisierte sich. Torhüter Mirko Alilovic zeigte 14 Paraden, Aljosa Rezar am Vorabend seines 28. Geburtstages deren drei. Neuzugang Nejc Poklar war mit fünf Treffern bester Schütze Celjes. Mit 32 Punkten festigte Celje Rang drei vor Trebnje (27), weist aber weiterhin drei Punkte Rückstand auf das zweitplatzierte Cimos Koper auf, das ebenfalls gewann.

Zuletzt versetzte Präsident Tone Turnsek den Grün-Gelben mit seinem Rücktritt den nächsten Schlag. Das ehrgeizige Projekt Champions-League-Sieg ist gescheitert, in der Liga rangiert man auf Rang drei und droht die Qualifikation für die Königsklasse zu verpassen, und das Geld ist auch nicht mehr vorhanden. Nun ist auch noch der Denker und Lenker von Bord gegangen. RK Celje steht am Scheideweg.

Der Respekt der Slowenen vor dem deutschen Rekordmeister ist groß. So sagte Trainer Miro Pozun gegenüber dem Portal rtvslo.si: "Kiel ist das beste deutsche Team, obwohl es in der Liga derzeit hinter Hamburg liegt. Auch die Stadt Kiel lebt Handball. Das wird durch die Zahl ihrer Zuschauer wiedergespiegelt. Bei den Spielen sind nie weniger als 10000 da. Das Spiel am Sonntag wird ein großes Erlebnis, vor allem für unsere jungen Spieler." Kapitän Petar Metlicic ergänzte: "Eigentlich haben wir keine Chance, denn schon das erste Spiel in Celje - als wir ganz andere Bedingungen hatten - haben die Kieler leicht gewonnen. Wir dürfen keine Wunder erwarten. Wir müssen die Konfrontation suchen, aggressiv und schlau spielen". Der THW Kiel sollte das Spiel am Sonntag dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Konkurrenz aus Mannheim und Barcelona wartet auf einen "Ausrutscher" des Titelverteidigers, der aber natürlich den ersten Platz in der Gruppe A, der das Heimspielrecht in den Rückspielen der beiden folgenden K.O.-Runden sichern würde, nicht mehr her schenken möchte.

Die Schiedsrichter am Sonntag in der Sparkassen-Arena-Kiel sind Ivan Cacador und Eurico Nicolau aus Portugal, als EHF-Delegierter reist Kjartan K. Steinbach aus Island an.


Kontakt: www.thw-provinzial.de

Über THW Kiel:
Die erfolgreiche Teilnahme an internationalen Wettbewerben und die Einsätze der einzelnen Spieler in ihren jeweiligen Nationalmannschaften haben dem THW europa- und weltweit viel Sympathie und Bekanntheit eingebracht.
Seit Mitte der 90er zählt der THW Kiel zu den absoluten Top-Clubs in Europa. Highlights auf dem Weg dorthin waren die EHF-Pokalsiege im Schleswig-Holstein-Derby 1998, die gelungenen Revanche in 2002 für die unglückliche Champions- League-Finalniederlage 2000 gegen den FC Barcelona und schließlich 2004 der Erfolg gegen BM Altea - pünktlich zum 100-jährigen Bestehen des Vereins. Ein Ergebnis dieser kontinuierlichen Leistungen ist die Tatsache, dass der THW sich als einzige deutsche Mannschaft in der diesjährigen Champions-League-Auslosung in der Setzliste befindet.
Der gute Name des THW Kiel und das damit verbundene hohe Ansehen sorgen für beste Qualität auf dem Spielfeld: International bekannte Spieler finden den Weg nach Kiel und vertreten den THW bei Europa-, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Henning Fritz bestätigte mit seiner Wahl zum „Welthandballer 2004“ die internationale Klasse und Qualität des THW sowie den auf Kiel gerichteten Fokus der (Handballwelt-) Öffentlichkeit.
Ein Blick in das aktuelle Team mit seinen jungen Spielern genügt: Mit Namen wie Nikola Karabatic und Vid Kavticnik, beide im Allstar-Team der EM 2004, sowie Kim Andersson, bester Spieler der Junioren-WM 2003, wird der THW für Aufsehen sorgen und in ganz Europa gefürchtet sein.
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