15.01.2013 12:55 Uhr in Medien & Presse von Saarländischer Rundfunk (SR)
Große Online-Umfrage / Crowd-Sourcing der Deutsch-Französischen Hörfunkkommission, von SR, ARD, ARTE, Deutschlandradio und Radio France
Kurzfassung: Große Online-Umfrage / Crowd-Sourcing der Deutsch-Französischen Hörfunkkommission, von SR, ARD, ARTE, Deutschlandradio und Radio FranceDeutschlandbild in Frankreich wandelt sich - Kriegsvergangenhe ...
[Saarländischer Rundfunk (SR) - 15.01.2013] Große Online-Umfrage / Crowd-Sourcing der Deutsch-Französischen Hörfunkkommission, von SR, ARD, ARTE, Deutschlandradio und Radio France
Deutschlandbild in Frankreich wandelt sich - Kriegsvergangenheit spielt nur noch untergeordnete Rolle - Über 25.000 ausgefüllte Fragebögen - 60 Prozent der befragten Franzosen können sich vorstellen, in Deutschland zu arbeiten, 44 Prozent sehen in der Bundesrepublik ein Modell für das eigene Land - Deutsche Teilnehmer schätzen Frankreich weiter als Urlaubsland - Große Mehrheit in beiden Ländern für Beibehaltung des Euro
Berlin/Saarbrücken. Das Deutschlandbild in Frankreich ist offenbar dabei, sich nachhaltig zu ändern. Die konfliktreiche Vergangenheit und die Aussöhnung zwischen beiden Ländern spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Online-Umfrage, die der ARD-Hörfunk unter der Federführung des Saarländischen Rundfunks (SR) gemeinsam mit dem BR, Deutschlandradio, NDR, SWR, RB, RBB, WDR, Radio France und dem Fernsehsender ARTE im Vorfeld des 50. Jahrestags der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages durchgeführt haben. Danach gaben 74 Prozent der Befragten auf deutscher und 88 Prozent auf französischer Seite an, dass aktuelle Themen in der Gegenwart und in der Zukunft für sie von größerer Bedeutung seien. Dabei wird die Bundesrepublik von den Menschen im Nachbarland vor allem als Wirtschaftsstandsstandort gesehen. 60 Prozent der Franzosen können es sich danach vorstellen, in Deutschland zu arbeiten und immerhin 44 Prozent der Befragten sahen in Deutschland ein Modell für die weitere Entwicklung Frankreich. Nur 22 Prozent der Deutschen sind hingegen der Auffassung, die Bundsrepublik solle sich stärker am französischen Nachbarn orientieren. 39 Prozent der französischen Befragten äußerten darüber hinaus die Einschätzung, dass das aktuelle Verhältnis zwischen beiden Ländern derzeit schlechter beziehungsweise weniger gut sei als in der Vergangenheit.
Über 25.000 Bürgerinnen und Bürger in beiden Ländern haben sich an der Meinungsumfrage beteiligt. Sie konnten zwischen Juli und November des vergangenen Jahres in einem gleichlautenden, zweisprachigen Fragebogen insgesamt 28 Fragen beantworten. "Die hohe Zahl der Teilnehmer hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen und zeigt, dass die Bedeutung und das Interesse an den deutsch-französischen Beziehungen nach wie ungebrochen sind und diese Beziehungen, ungeachtet aktueller Meinungsverschiedenheiten auf politischer Ebene, für die Menschen weiterhin einen hohen Stellenwert haben", sagte der Intendant des Saarländischen Rundfunks und Vorsitzende der Deutsch-Französischen Hörfunkkommission (DFHK), Professor Thomas Kleist. Die jetzt vorliegende Erhebung sei insofern "ein wichtiger Beitrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zum bevorstehenden Elysée-Jubiläum." Ähnlich sehen das der Programmdirektor des Norddeutschen Rundfunks, der seit dem 1. Janu ar den Vorsitz ARD-Hörfunkkommission inne hat, Joachim Knuth und sein Kollege Andreas Weber vom Deutschlandradio: "Deutsche und Franzosen mögen sich, und Dank der Ergebnisse dieses bemerkenswerten Projekts wissen wir nun, dass das deutsch-französische Verhältnis auch weiterhin geprägt ist von gegenseitigem Vertrauen und davon, dass sich die Probleme Europas besser lösen lassen, wenn Deutsche und Franzosen an einem Strang ziehen. Eine Einschätzung, bei der - erfreulicherweise - öffentliche und veröffentlichte Meinung weitgehend übereinstimmen."
Für ein gerechtes Europa - Klares JA zum Euro - Deutsche schätzen Frankreich weiterhin als Urlaubsland
Weitere wichtige Aspekte der Umfrage sind unter anderem, dass der Euro als Gemeinschaftswährung trotz der Verschuldungskrise in Europa offensichtlich nicht zur Debatte steht. 86 Prozent der französischen und 81 Prozent der deutschen Befragten sprachen sich dafür aus, am Euro festzuhalten. Auf die Frage wiederum "In welchem Europa wollen Sie leben?" betonte eine große Mehrheit der französischen Teilnehmer, sie wünsche sich in erster Linie ein starkes, solidarisches und sozial gerechtes Europa. Auf deutscher Seite waren die Antworten an dieser Stelle weniger eindeutig. Ansonsten kommen sich die Menschen in beiden Ländern auch emotional offenbar immer näher. Für 94 Prozent der Bundesbürger bleibt danach Frankreich ein wichtiges Urlaubsland, aber auch 78 Prozent der Franzosen können sich vorstellen, in Deutschland ihre Ferien zu verbringen. Letzteres ist im Vergleich zu früheren Erhebungen - mit Blick auf die Attraktivität des jeweiligen Nachbarn - eine deutliche Veränderung nach oben. Darüber hinaus betonten fast 90 Prozent der Befragten in beiden Ländern, dass die deutsch-französischen Beziehungen für sie auch in Zukunft von herausragender Bedeutung sind. Die Ergebnisse der vorliegenden Online-Studie werden am heutigen Dienstag zeitgleich in Paris vorgestellt. Der Fernsehender ARTE widmet den Resultaten einen ganzen Themenabend. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) mit Sitz in Saarbrücken und von Dr. Sabine von Oppeln, Politikwissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin. Für DFH-Generalsekretär Dr. Jochen Hellmann liegt der besondere Wert der Studie darin, dass "sie belegt, wie groß die Bereitschaft junger Menschen in beiden Ländern zu einer Berufstätigkeit im Nachbarland ist." Integrierte deutsch-französische Studiengänge bildeten deshalb "eine hervorragende Möglichkeit, diese Bereitschaft zur Mobilität auch praktisch wirklich werden zu lassen."
Den Organisatoren der Online-Befragung ist es ansonsten gelungen, auch zahlreiche ideelle Unterstützer zu mobilisieren. Dazu zählen neben dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), prominenten Schirmherren (unter anderem die Schauspielerin Hanna Schygulla, die heute in Paris lebt) auch zahlreiche politische Stiftungen wie die Robert Schumann Stiftung, Fondation Jean Jaurès, La Fondapol, Friedrich-Ebert-Stiftung, Konrad-Adenauer-Stiftung und Fondation Charles de Gaulle.
Alle Ergebnisse des grenzüberschreitenden Crowd-Sourcing Projekts zum deutsch-französischen Verhältnis können ab sofort auf den Internetseiten der beteiligten Sender nachgelesen und herunter geladen werden und liegen in einer zweisprachigen Broschüre unter dem Titel "Frankreich und wir/LAllemagne et nous" vor. Diese Publikation ist in Zusammenarbeit mit dem Print-Magazin "ParisBerlin" entstanden. In der Februar-Ausgabe der deutsch-französischen Zeitschrift werden die Resultate ebenfalls ausführlich dargestellt.
Eine Presseerklärung der Deutsch-Französischen Hörfunkkommission gemeinsam mit der ARD, Radio France, Deutschlandradio, ARTE und Saarländischem Rundfunk.
Deutschlandbild in Frankreich wandelt sich - Kriegsvergangenheit spielt nur noch untergeordnete Rolle - Über 25.000 ausgefüllte Fragebögen - 60 Prozent der befragten Franzosen können sich vorstellen, in Deutschland zu arbeiten, 44 Prozent sehen in der Bundesrepublik ein Modell für das eigene Land - Deutsche Teilnehmer schätzen Frankreich weiter als Urlaubsland - Große Mehrheit in beiden Ländern für Beibehaltung des Euro
Berlin/Saarbrücken. Das Deutschlandbild in Frankreich ist offenbar dabei, sich nachhaltig zu ändern. Die konfliktreiche Vergangenheit und die Aussöhnung zwischen beiden Ländern spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Online-Umfrage, die der ARD-Hörfunk unter der Federführung des Saarländischen Rundfunks (SR) gemeinsam mit dem BR, Deutschlandradio, NDR, SWR, RB, RBB, WDR, Radio France und dem Fernsehsender ARTE im Vorfeld des 50. Jahrestags der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages durchgeführt haben. Danach gaben 74 Prozent der Befragten auf deutscher und 88 Prozent auf französischer Seite an, dass aktuelle Themen in der Gegenwart und in der Zukunft für sie von größerer Bedeutung seien. Dabei wird die Bundesrepublik von den Menschen im Nachbarland vor allem als Wirtschaftsstandsstandort gesehen. 60 Prozent der Franzosen können es sich danach vorstellen, in Deutschland zu arbeiten und immerhin 44 Prozent der Befragten sahen in Deutschland ein Modell für die weitere Entwicklung Frankreich. Nur 22 Prozent der Deutschen sind hingegen der Auffassung, die Bundsrepublik solle sich stärker am französischen Nachbarn orientieren. 39 Prozent der französischen Befragten äußerten darüber hinaus die Einschätzung, dass das aktuelle Verhältnis zwischen beiden Ländern derzeit schlechter beziehungsweise weniger gut sei als in der Vergangenheit.
Über 25.000 Bürgerinnen und Bürger in beiden Ländern haben sich an der Meinungsumfrage beteiligt. Sie konnten zwischen Juli und November des vergangenen Jahres in einem gleichlautenden, zweisprachigen Fragebogen insgesamt 28 Fragen beantworten. "Die hohe Zahl der Teilnehmer hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen und zeigt, dass die Bedeutung und das Interesse an den deutsch-französischen Beziehungen nach wie ungebrochen sind und diese Beziehungen, ungeachtet aktueller Meinungsverschiedenheiten auf politischer Ebene, für die Menschen weiterhin einen hohen Stellenwert haben", sagte der Intendant des Saarländischen Rundfunks und Vorsitzende der Deutsch-Französischen Hörfunkkommission (DFHK), Professor Thomas Kleist. Die jetzt vorliegende Erhebung sei insofern "ein wichtiger Beitrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zum bevorstehenden Elysée-Jubiläum." Ähnlich sehen das der Programmdirektor des Norddeutschen Rundfunks, der seit dem 1. Janu ar den Vorsitz ARD-Hörfunkkommission inne hat, Joachim Knuth und sein Kollege Andreas Weber vom Deutschlandradio: "Deutsche und Franzosen mögen sich, und Dank der Ergebnisse dieses bemerkenswerten Projekts wissen wir nun, dass das deutsch-französische Verhältnis auch weiterhin geprägt ist von gegenseitigem Vertrauen und davon, dass sich die Probleme Europas besser lösen lassen, wenn Deutsche und Franzosen an einem Strang ziehen. Eine Einschätzung, bei der - erfreulicherweise - öffentliche und veröffentlichte Meinung weitgehend übereinstimmen."
Für ein gerechtes Europa - Klares JA zum Euro - Deutsche schätzen Frankreich weiterhin als Urlaubsland
Weitere wichtige Aspekte der Umfrage sind unter anderem, dass der Euro als Gemeinschaftswährung trotz der Verschuldungskrise in Europa offensichtlich nicht zur Debatte steht. 86 Prozent der französischen und 81 Prozent der deutschen Befragten sprachen sich dafür aus, am Euro festzuhalten. Auf die Frage wiederum "In welchem Europa wollen Sie leben?" betonte eine große Mehrheit der französischen Teilnehmer, sie wünsche sich in erster Linie ein starkes, solidarisches und sozial gerechtes Europa. Auf deutscher Seite waren die Antworten an dieser Stelle weniger eindeutig. Ansonsten kommen sich die Menschen in beiden Ländern auch emotional offenbar immer näher. Für 94 Prozent der Bundesbürger bleibt danach Frankreich ein wichtiges Urlaubsland, aber auch 78 Prozent der Franzosen können sich vorstellen, in Deutschland ihre Ferien zu verbringen. Letzteres ist im Vergleich zu früheren Erhebungen - mit Blick auf die Attraktivität des jeweiligen Nachbarn - eine deutliche Veränderung nach oben. Darüber hinaus betonten fast 90 Prozent der Befragten in beiden Ländern, dass die deutsch-französischen Beziehungen für sie auch in Zukunft von herausragender Bedeutung sind. Die Ergebnisse der vorliegenden Online-Studie werden am heutigen Dienstag zeitgleich in Paris vorgestellt. Der Fernsehender ARTE widmet den Resultaten einen ganzen Themenabend. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) mit Sitz in Saarbrücken und von Dr. Sabine von Oppeln, Politikwissenschaftlerin an der Freien Universität Berlin. Für DFH-Generalsekretär Dr. Jochen Hellmann liegt der besondere Wert der Studie darin, dass "sie belegt, wie groß die Bereitschaft junger Menschen in beiden Ländern zu einer Berufstätigkeit im Nachbarland ist." Integrierte deutsch-französische Studiengänge bildeten deshalb "eine hervorragende Möglichkeit, diese Bereitschaft zur Mobilität auch praktisch wirklich werden zu lassen."
Den Organisatoren der Online-Befragung ist es ansonsten gelungen, auch zahlreiche ideelle Unterstützer zu mobilisieren. Dazu zählen neben dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), prominenten Schirmherren (unter anderem die Schauspielerin Hanna Schygulla, die heute in Paris lebt) auch zahlreiche politische Stiftungen wie die Robert Schumann Stiftung, Fondation Jean Jaurès, La Fondapol, Friedrich-Ebert-Stiftung, Konrad-Adenauer-Stiftung und Fondation Charles de Gaulle.
Alle Ergebnisse des grenzüberschreitenden Crowd-Sourcing Projekts zum deutsch-französischen Verhältnis können ab sofort auf den Internetseiten der beteiligten Sender nachgelesen und herunter geladen werden und liegen in einer zweisprachigen Broschüre unter dem Titel "Frankreich und wir/LAllemagne et nous" vor. Diese Publikation ist in Zusammenarbeit mit dem Print-Magazin "ParisBerlin" entstanden. In der Februar-Ausgabe der deutsch-französischen Zeitschrift werden die Resultate ebenfalls ausführlich dargestellt.
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