15.01.2013 14:55 Uhr in Gesellschaft & Familie von Ärzte ohne Grenzen
Syrien: 20 Tote und 99 Verletzte nach Luftangriff auf Markt
Kurzfassung: Syrien: 20 Tote und 99 Verletzte nach Luftangriff auf MarktBarcelona/Berlin, 15. Januar 2013. Als Kampfflugzeuge am 13. Januar einen Markt in der nordsyrischen Stadt Azaz bombardierten, wurden mindest ...
[Ärzte ohne Grenzen - 15.01.2013] Syrien: 20 Tote und 99 Verletzte nach Luftangriff auf Markt
Barcelona/Berlin, 15. Januar 2013. Als Kampfflugzeuge am 13. Januar einen Markt in der nordsyrischen Stadt Azaz bombardierten, wurden mindestens 20 Menschen getötet und 99 verletzt, berichtet die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Zwanzig der Verwundeten, alle Zivilisten, wurden in einer medizinische Einrichtung von Ärzte ohne Grenzen behandelt.
Der Angriff auf den Markt von Azaz, nahe der türkischen Grenze, war besonders verheerend, da die Gesundheitseinrichtungen der Stadt zwei Wochen zuvor bei Luftangriffen getroffen worden waren. Daher konnte das medizinische Personal einen Notfall in dieser Größenordnung nicht bewältigen. Die Verletzten mussten in andere medizinische Einrichtungen in der Region, unter anderem in eine Klinik von Ärzte ohne Grenzen im Raum Aleppo, transportiert werden. Dort waren fünf Menschen bei ihrer Ankunft bereits gestorben. 20 Verletzte, darunter fünf Kinder, wurden behandelt.
"Es kamen immer mehr Autos und Krankenwagen, und das Krankenhaus wurde von neuen Patienten förmlich überschwemmt", berichtet Adriana Ferracin, Krankenschwester von Ärzte ohne Grenzen in Syrien. "Wir hatten viele Patienten mit Amputationen, Kopfverletzungen und blutenden Augen und Ohren." Auch andere Krankenhäuser in der Region haben Verletzte aufgenommen, darunter das in Kilis, auf der türkischen Seite der Grenze. Dort waren 15 Menschen bereits vor Ankunft gestorben, 79 Verletzte wurden behandelt.
Die Stadt Azaz in der Region Aleppo wurde in den vergangenen Monaten bereits mehrmals angegriffen. Dabei bombardierten im Dezember Kampfflugzeuge auch ein öffentliches Krankenhaus und ein privates Gesundheitszentrum. Dadurch wurde die Kapazität, die Bevölkerung medizinisch zu versorgen, stark vermindert. Zudem haben viele Menschen Angst, ein Krankenhaus aufzusuchen. "Auch nach den Luftangriffen auf medizinische Einrichtungen in der Region Aleppo geben lokale Ärzte und Krankenschwestern ihr Bestes, die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten und der Bevölkerung zu helfen", sagt Shinjiro Murata, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Syrien.
Das Krankenhaus in der Region Aleppo ist eine von derzeit drei Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen in Syrien. Die Organisation bietet Geburtshilfe und medizinische Notfall- und Grundversorgung an, mit dem Schwerpunkt auf der Hilfe für Schwangere, Kinder und die Schwächsten. Im vergangenen Monat wurden 110 chirurgische Eingriffe durchgeführt und 70 Geburten betreut, insgesamt wurden 1.500 Patienten behandelt. Seit dem Einsetzen des Winters sieht Ärzte ohne Grenzen immer mehr Erkrankungen und ist besorgt, dass Patienten mit chronischen Erkrankungen der Zugang zur Behandlung fehlt.
Ärzte ohne Grenzen betreibt im Norden Syriens drei Krankenhäuser, die sich in einem Gebiet befinden, das von bewaffneten Oppositionsgruppen kontrolliert wird. Die medizinischen Teams bieten Notfallversorgung, Chirurgie sowie Geburtshilfe an und führen regelmäßige Konsultationen durch. Zwischen Juni 2012 und Anfang Januar 2013 haben Teams von Ärzte ohne Grenzen mehr als 10.000 Konsultationen und über 900 chirurgische Eingriffe durchgeführt. Ärzte ohne Grenzen ist auch für syrische Flüchtlinge in Jordanien, im Libanon und im Irak tätig.
Barcelona/Berlin, 15. Januar 2013. Als Kampfflugzeuge am 13. Januar einen Markt in der nordsyrischen Stadt Azaz bombardierten, wurden mindestens 20 Menschen getötet und 99 verletzt, berichtet die internationale medizinische Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Zwanzig der Verwundeten, alle Zivilisten, wurden in einer medizinische Einrichtung von Ärzte ohne Grenzen behandelt.
Der Angriff auf den Markt von Azaz, nahe der türkischen Grenze, war besonders verheerend, da die Gesundheitseinrichtungen der Stadt zwei Wochen zuvor bei Luftangriffen getroffen worden waren. Daher konnte das medizinische Personal einen Notfall in dieser Größenordnung nicht bewältigen. Die Verletzten mussten in andere medizinische Einrichtungen in der Region, unter anderem in eine Klinik von Ärzte ohne Grenzen im Raum Aleppo, transportiert werden. Dort waren fünf Menschen bei ihrer Ankunft bereits gestorben. 20 Verletzte, darunter fünf Kinder, wurden behandelt.
"Es kamen immer mehr Autos und Krankenwagen, und das Krankenhaus wurde von neuen Patienten förmlich überschwemmt", berichtet Adriana Ferracin, Krankenschwester von Ärzte ohne Grenzen in Syrien. "Wir hatten viele Patienten mit Amputationen, Kopfverletzungen und blutenden Augen und Ohren." Auch andere Krankenhäuser in der Region haben Verletzte aufgenommen, darunter das in Kilis, auf der türkischen Seite der Grenze. Dort waren 15 Menschen bereits vor Ankunft gestorben, 79 Verletzte wurden behandelt.
Die Stadt Azaz in der Region Aleppo wurde in den vergangenen Monaten bereits mehrmals angegriffen. Dabei bombardierten im Dezember Kampfflugzeuge auch ein öffentliches Krankenhaus und ein privates Gesundheitszentrum. Dadurch wurde die Kapazität, die Bevölkerung medizinisch zu versorgen, stark vermindert. Zudem haben viele Menschen Angst, ein Krankenhaus aufzusuchen. "Auch nach den Luftangriffen auf medizinische Einrichtungen in der Region Aleppo geben lokale Ärzte und Krankenschwestern ihr Bestes, die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten und der Bevölkerung zu helfen", sagt Shinjiro Murata, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Syrien.
Das Krankenhaus in der Region Aleppo ist eine von derzeit drei Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen in Syrien. Die Organisation bietet Geburtshilfe und medizinische Notfall- und Grundversorgung an, mit dem Schwerpunkt auf der Hilfe für Schwangere, Kinder und die Schwächsten. Im vergangenen Monat wurden 110 chirurgische Eingriffe durchgeführt und 70 Geburten betreut, insgesamt wurden 1.500 Patienten behandelt. Seit dem Einsetzen des Winters sieht Ärzte ohne Grenzen immer mehr Erkrankungen und ist besorgt, dass Patienten mit chronischen Erkrankungen der Zugang zur Behandlung fehlt.
Ärzte ohne Grenzen betreibt im Norden Syriens drei Krankenhäuser, die sich in einem Gebiet befinden, das von bewaffneten Oppositionsgruppen kontrolliert wird. Die medizinischen Teams bieten Notfallversorgung, Chirurgie sowie Geburtshilfe an und führen regelmäßige Konsultationen durch. Zwischen Juni 2012 und Anfang Januar 2013 haben Teams von Ärzte ohne Grenzen mehr als 10.000 Konsultationen und über 900 chirurgische Eingriffe durchgeführt. Ärzte ohne Grenzen ist auch für syrische Flüchtlinge in Jordanien, im Libanon und im Irak tätig.
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