Aigner: 'Das neue Tierschutzlabel schafft Transparenz für die Verbraucher'

Kurzfassung: Aigner: "Das neue Tierschutzlabel schafft Transparenz für die Verbraucher"Verbraucherministerin und Deutscher Tierschutzbund stellen neues Zeichen vor - Erste Produkte mit Tierschutzlabel sind jetzt ...
[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) - 16.01.2013] Aigner: "Das neue Tierschutzlabel schafft Transparenz für die Verbraucher"

Verbraucherministerin und Deutscher Tierschutzbund stellen neues Zeichen vor - Erste Produkte mit Tierschutzlabel sind jetzt im Handel
Eine neue Tierschutz-Kennzeichnung sorgt beim Einkauf im Supermarkt für mehr Transparenz und Wahlfreiheit: Das neue Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes kennzeichnet Fleisch und in einem zweiten Schritt auch Wurst, bei deren Erzeugung besonders hohe Tierschutzstandards eingehalten werden. Verbraucher können entsprechende Fleischprodukte ab sofort bei unterschiedlichen Handelsketten kaufen, verarbeitete Produkte werden folgen. "Das Bewusstsein der deutschen Verbraucher für Tierschutz steigt. Immer mehr Kunden sind laut Umfragen bereit, beim Einkauf von Lebensmitteln für besonders hohe Produktionsstandards mehr Geld auszugeben. Ich bin zuversichtlich, dass die Verbraucher dies bei einer transparenten Kennzeichnung dann auch in die Tat umsetzen. Das neue Tierschutzlabel garantiert verlässliche Kriterien. Das Label sorgt für mehr Transparenz und erleichtert den Verbrauchern die Auswahl. Gleichzeitig hilft es Erzeugern, sich durch besonders hohe Tierschutzstandards einen wichtigen Markt zu erschließen", sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner bei der Vorstellung des Labels gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, in Berlin.
Das Bundesverbraucherministerium hat die Entwicklung des neuen freiwilligen Tierschutzlabels im Rahmen eines Forschungsprojektes, an dem Vertreter der Fleischwirtschaft, der Universität Göttingen und der Landwirtschaft beteiligt sind, mit einer Summe von über einer Million Euro gefördert. Zu diesem Verbundprojekt gehört auch die Etablierung eines Zertifizierungs- und Kontrollsystems sowie eine begleitende Marktforschung.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, erklärte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch: "Es war sicher kein leichter Schritt für den Deutschen Tierschutzbund, aber er war nötig, weil uns bisher gesetzliche Tierschutzkennzeichnungen fehlen und auch die Mindeststandards der Tierhaltung in der Landwirtschaft aus Tierschutzsicht nicht reichen. Mit dem Tierschutzlabel wird jetzt und sofort Millionen von Tieren geholfen, u.a. durch mehr Beschäftigung und mehr Platz sowie den Verzicht auf Manipulationen. Der Verbraucher, der noch Fleisch isst, kann nun handeln."
Dass Tierschutz für deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher ein bedeutendes Kriterium ist, zeigt eine aktuelle Infratest-Umfrage im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: 89 Prozent der Deutschen geben an, ihnen sei "sehr wichtig" oder "wichtig", dass Lebensmittel aus besonders tiergerechter Haltung stammen. Nur elf Prozent sagen, dies sei "weniger oder gar nicht wichtig". Laut Umfrage ist tiergerechte Haltung ein bedeutendes Kriterium beim Einkauf von Lebensmitteln. An zweiter Stelle steht die regionale Herkunft von Lebensmitteln - sie ist für 67 Prozent der Verbraucher sehr wichtig und wichtig. An dritter Stelle kommt der Preis: Dass Lebensmittel preiswert sind, ist 66 Prozent der Verbraucher sehr wichtig/wichtig. Für 61 Prozent der Deutschen ist es besonders wichtig, dass Lebensmittel aus biologischem Anbau stammen (Infratest dimap, 1.000 Befragte ab 18 Jahren, 2. bis 3. Januar 2013). Die vollständige Umfrage veröffentlicht das Bundesverbraucherministerium am morgigen Donnerstag auf der Internationalen Grünen Woche (Pressekonferenz des VDAJ, 11 Uhr).
"Immer mehr Verbraucher wollen höhere Standards und mehr Information über Lebensmittel, das nehmen wir ernst", sagte Ministerin Aigner. Sie bedauerte, dass es in Brüssel bisher nicht gelungen sei, europaweit eine verlässliche Tierschutzkennzeichnung auf den Weg zu bringen. "Am Ziel eines EU-weit gültigen Siegels halten wir fest. Aber wir wollen nicht auf Brüssel warten, sondern bringen nun im Alleingang ein deutsches Tierschutzlabel auf den Weg. Es kann Beispiel sein für eine europaweite verlässliche Kennzeichnung von höheren Tierschutzstandards, die auf die Wünsche der Kunden eingeht und im Ergebnis auch die Haltungsformen verbessert", betonte Aigner.
Der Deutsche Tierschutzbund hatte diesen Trend früh erkannt und im Verbund mit weiteren Partnern, darunter die VION Food Group und das bundeseigene Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit (FLI), die Initiative zur Einführung eines entsprechenden Tierschutzlabels ergriffen. Zunächst gibt es das zweistufige Label für Erzeugnisse von Schwein und Huhn. Der Deutsche Tierschutzbund beabsichtigt, die Kriterien auf alle Tierarten der Landwirtschaft auszudehnen, das Label soll schließlich die gesamte Produktionskette umfassen.

Weitere Informationen:
www.bmelv.de/tierschutz
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Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Mit Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 22. Januar 2001 wurde das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML) zu einem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) umgebildet. Dem neuen Ministerium wurden aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit die Zuständigkeiten für den Verbraucherschutz sowie aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Zuständigkeit für die Verbraucherpolitik übertragen.Darüber hinaus erfolgte die Verlagerung des Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen (BgVV) in den Geschäftsbereich des BMVEL. Mit der Umorganisation erhält der vorsorgende Verbraucherschutz in Deutschland einen neuen Stellenwert. Dies soll unter anderem auch durch eine neue Landwirtschaftspolitik zum Ausdruck kommen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung trägt, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördert, den Tierschutz weiterentwickelt und den Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert.Da ein großer Teil der Politikbereiche des Ministeriums gemeinschaftsrechtlichen Regelungen unterliegt, besteht die wichtigste Aufgabe des Ministeriums darin, die vielschichtigen Interessen innerhalb Deutschlands zu kanalisieren und als deutsche Interessenlage in den Meinungsbildungs- und Rechtssetzungsprozess der Europäischen Union einzubringen. Darüber hinaus trägt das Ministerium dafür Sorge, dass Gemeinschaftsrecht in Deutschland ordnungsgemäß angewandt werden kann.Zum Geschäftsbereich des Ministeriums zählen - neben dem neu hinzugekommenen BgVV - unter anderem das Bundessortenamt, zehn Bundesforschungsanstalten sowie die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information. Darüber hinaus hat das Ministerium die Aufsicht über vier Anstalten des öffentlichen Rechts, darunter die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
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