23.01.2013 11:25 Uhr in Medien & Presse von Hessische Landesregierung

Chef der Staatskanzlei zum möglichen DVB-T Ausstieg durch RTL-Gruppe

Kurzfassung: Chef der Staatskanzlei zum möglichen DVB-T Ausstieg durch RTL-GruppeAxel Wintermeyer: "Verbraucher nicht im Regen stehen lassen"Mit Unverständnis reagierte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Axe ...
[Hessische Landesregierung - 23.01.2013] Chef der Staatskanzlei zum möglichen DVB-T Ausstieg durch RTL-Gruppe

Axel Wintermeyer: "Verbraucher nicht im Regen stehen lassen"
Mit Unverständnis reagierte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Axel Wintermeyer, heute auf die jüngst bekanntgewordene Ankündigung der Mediengruppe RTL, aus der Nutzung des digitalen Antennenfernsehens (DVB-T) nach Ablauf des Jahres 2014 aussteigen zu wollen.
Wintermeyer erklärte, DVB-T sei mit dem von allen Akteuren gemeinschaftlich getragenen Ziel eingeführt worden, neben den Übertragungstechnologien Kabel und Satellit eine weitere für die Verbraucher besonders kostengünstige und bedienungsfreundliche alternative Fernsehübertragungstechnik zu etablieren. Das digitale Antennenfernsehen habe diese Erwartung in vollem Umfang erfüllt. Es könne auf breite Nutzerakzeptanz namentlich im Bereich der Zweit- und Drittgeräte und im mobilen Bereich verweisen: Rund 53 Millionen DVB-T Empfangsgeräte (inklusive Laptops und TV-Geräte) wurden bisher bundesweit verkauft. Ein aktueller Nutzeranteil des digitalen Antennenfernsehens von 12,5 Prozent bundesweit und durchschnittlich 22,1 Prozent in Ballungsgebieten seien eindeutige Belege für die Popularität von DVB-T.
Vor weniger als zehn Jahren sei DVB-T als sogenanntes "Überallfernsehen" mit großem Investitions- und Marketing-Aufwand seitens der Programmanbieter, Sendernetzbetreiber und Gerätehersteller auf den Weg gebracht worden. "Hier können wir die Verbraucher, die sich
DVB-T Geräte angeschafft haben, heute nicht einfach im Regen stehen lassen", betonte Wintermeyer. Dies umso mehr, als unter Technikern klar sei, dass weder DVB-T noch die aktuellen Mobilfunkstandards den weiter wachsenden Bedarf an terrestrischer Rundfunkverbreitung und mobiler Kommunikation befriedigen könnten und eine Verlagerung der Rundfunkübertragung allein auf Mobilfunknetze Rundfunkveranstaltern wie Verbrauchern absehbar deutlich steigende Kosten bescheren würden.
Wintermeyer appellierte - auch mit Blick auf zu befürchtende Domino-Effekte bei anderen privaten Sendern - an die Mediengruppe RTL, die Entscheidung über den Ausstieg aus DVB-T nochmals zu überdenken. Er kündigte an, das Thema in der für Medienpolitik zuständigen Rundfunkkommission der Länder zur Sprache zu bringen.

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