Aigner und Gates sprechen über eine Welt ohne Hunger

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[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) - 28.01.2013] Aigner und Gates sprechen über eine Welt ohne Hunger

"Verantwortliche Investitionen in die Landwirtschaft und die Stärkung der Agrarforschung sind Schlüsselfaktoren im Kampf gegen Hunger und Armut"
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Bill Gates, Co-Vorsitzender der Bill und Melinda Gates Stiftung, haben am Montag ihr gemeinsames Ziel von einer Welt ohne Hunger und Armut bekräftigt.
Bei dem Treffen in Berlin erklärte Bundesministerin Aigner: "Die Landwirtschaft ist der Dreh- und Angelpunkt für die Entwicklung armer Länder. In vielen Entwicklungsländern ist das landwirtschaftliche Potenzial enorm, aber es wird bisher nicht ausreichend genutzt. Verantwortliche Investitionen in die Landwirtschaft und eine auf die Entwicklungsländer ausgerichtete Agrarforschung sind Schlüsselfaktoren im Kampf gegen Hunger und Armut."
Bill Gates erklärte: "Ich gratuliere Deutschland zu seiner führenden Rolle im Entwicklungsbereich weltweit. Deutsche Investitionshilfe und die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft haben viele erfolgreiche Programme finanziert und so Millionen von Menschen geholfen, sich von Hunger und Armut zu befreien. In den letzten 15 Jahren haben wir große Fortschritte gemacht. Die Anzahl der Menschen, die in extremer Armut leben, hat sich halbiert. Durch die Festsetzung klarer Ziele, wie etwa einem Produktivitätsziel in der Landwirtschaft, können wir weiterhin echte Fortschritte erzielen und Leben retten.
Aigner würdigte das Engagement der Bill und Melinda Gates Stiftung im Kampf gegen Hunger und Armut. So hat die Stiftung bereits über 2,2 Milliarden US-Dollar für Projekte der ländlichen Entwicklung bereitgestellt.
Wie wichtig verantwortungsvolle Investitionen in Landwirtschaft sind, habe in der vergangenen Woche erneut der Internationale Agrarministergipfel in Berlin bestätigt. In dem Abschlusskommuniqué, das Aigner an Gates überreichte, betonen über 80 Regierungsvertreter aus aller Welt die Notwendigkeit des Ausbaus nachhaltiger Investitionen in die Landwirtschaft zur Zukunftssicherung. Sie unterstreichen, dass Investitionen transparent sein und die Menschenrechte, wie etwa das Recht auf Nahrung, respektiert werden müssen. Eine besondere Bedeutung bei den erforderlichen Transformationsprozessen zur Stärkung der Landwirtschaft messen Ilse Aigner und Bill Gates dem UN-Welternährungsausschuss in Rom bei. Hier haben jüngst die Verhandlungen von Kriterien für verantwortliche Investitionen begonnen. "Das Votum des Gipfels wird den Verhandlungen enormen Auftrieb geben. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die auf dem Berliner Agrarministergipfel vereinbarten Ziele umgesetzt werden", versicherte Aigner.
"Landwirtschaft stärken heißt vor allem: Nachhaltig in Landwirtschaft investieren", sagte Aigner in dem Gespräch mit Gates. Dabei betonte sie, dass es wichtig sei, Nahrungsmittel dort zu produzieren, wo sie gebraucht werden. "Wir müssen neue Wege finden, die landwirtschaftlichen Produktionsmethoden an die Bedingungen in Entwicklungsländern anzupassen. Die Kleinbauern benötigen Unterstützung in Form von Wissen, standortangepasstem Saatgut und angepasster Infrastruktur, um die enormen Herausforderungen bewältigen zu können." Sie fügte hinzu, dass die Ernährungssicherung eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sei.
Die afrikanischen Regierungen sind Wegbereiter einer höheren landwirtschaftlichen Produktivität mithilfe des umfassenden Agrarentwicklungsprogramms für Afrika (CAADP). Wenn sich die afrikanischen Länder dieses Jahr anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Maputo-Erklärung treffen, werden noch größere Anstrengungen unternommen werden, um die Landwirtschaft zu fördern. Es ist eine Gelegenheit, die Verpflichtung zu bekräftigen, zehn Prozent des Haushalts für die Landwirtschaft auszugeben und ein jährliches Produktivitätswachstum von sechs Prozent zu erzielen.
Die Anstrengungen zur Stärkung des CAADP-Prozesses müssen auch von den G8-Ländern unterstützt werden, die eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die effiziente Umsetzung von nationalen Plänen und die Einhaltung der Zusagen des G8-Gipfels in LAquila 2009 geht. Deutschland wird 2015 den Vorsitz der G8 übernehmen, dem Jahr, in dem auch die Millenniums-Entwicklungsziele erreicht sein sollen. Als führendes Land trägt Deutschland die Verantwortung, weiter eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Aigner betonte die außerordentliche Bedeutung der Agrarforschung, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln weltweit langfristig sicherzustellen. Die Ausgaben der Bundesregierung für Forschung und Entwicklung sind seit 2005 um 20 Prozent gestiegen. Das BMELV verwendet derzeit ca. 545 Millionen Euro, das entspricht etwa 10 Prozent seines Gesamthaushalts, für Forschungsvorhaben - ein Teil davon fließt in internationale Entwicklungsprojekte.

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Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Mit Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 22. Januar 2001 wurde das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML) zu einem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) umgebildet. Dem neuen Ministerium wurden aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit die Zuständigkeiten für den Verbraucherschutz sowie aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Zuständigkeit für die Verbraucherpolitik übertragen.Darüber hinaus erfolgte die Verlagerung des Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen (BgVV) in den Geschäftsbereich des BMVEL. Mit der Umorganisation erhält der vorsorgende Verbraucherschutz in Deutschland einen neuen Stellenwert. Dies soll unter anderem auch durch eine neue Landwirtschaftspolitik zum Ausdruck kommen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung trägt, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördert, den Tierschutz weiterentwickelt und den Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert.Da ein großer Teil der Politikbereiche des Ministeriums gemeinschaftsrechtlichen Regelungen unterliegt, besteht die wichtigste Aufgabe des Ministeriums darin, die vielschichtigen Interessen innerhalb Deutschlands zu kanalisieren und als deutsche Interessenlage in den Meinungsbildungs- und Rechtssetzungsprozess der Europäischen Union einzubringen. Darüber hinaus trägt das Ministerium dafür Sorge, dass Gemeinschaftsrecht in Deutschland ordnungsgemäß angewandt werden kann.Zum Geschäftsbereich des Ministeriums zählen - neben dem neu hinzugekommenen BgVV - unter anderem das Bundessortenamt, zehn Bundesforschungsanstalten sowie die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information. Darüber hinaus hat das Ministerium die Aufsicht über vier Anstalten des öffentlichen Rechts, darunter die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
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