29.01.2013 15:42 Uhr in Energie & Umwelt von ADAC
ADAC testet tatsächliche Kältetauglichkeit von Winterdiesel: Auf Qualität ist nicht immer Verlass
Kurzfassung: ADAC testet tatsächliche Kältetauglichkeit von Winterdiesel: Auf Qualität ist nicht immer Verlass Autofahrer mit Winterdiesel im Tank müssen sich auch bei Temperaturen von minus 20 Grad und wenige ...
[ADAC - 29.01.2013] ADAC testet tatsächliche Kältetauglichkeit von Winterdiesel: Auf Qualität ist nicht immer Verlass
Autofahrer mit Winterdiesel im Tank müssen sich auch bei Temperaturen von minus 20 Grad und weniger auf ihren Sprit verlassen können, d.h. der Kraftstofffilter darf bei eisigen Temperaturen nicht versulzen. Dennoch blieben im vergangenen Jahr tausende Dieselautos bei Tiefsttemperaturen liegen. Das hat der ADAC jetzt zum Anlass genommen, verschiedene Winterdieselkraftstoffe zu testen. Das Ergebnis: Verbraucher können sich nicht immer hundertprozentig auf deren Kältetauglichkeit verlassen.
Laut Laboranalyse und entsprechend dem derzeitigen Prüfverfahren ist beispielsweise der Winterdiesel von Total bis - 31 Grad Celsius kältetauglich. Im ADAC Test mit einem Opel Insignia funktioniert derselbe Total-Kraftstoff aber schon bei -19 Grad nicht mehr. Aral-Winterdiesel wäre laut Labortest bis -26 Grad tauglich. Aber: Beim gleichen Kraftstoff im Opeltank war ebenfalls schon bei -19 Grad Schluss. Die Labortests entsprechen also nicht der Realität im Winter. Die beiden getesteten Winterdiesel von Aral und Total hielten nicht einmal die Mindestanforderung von -20 Grad ein. Außerdem wurde noch Winterdiesel von Agip (im Labor: -29) und Shell (im Labor: -23) geprüft. Diese Produkte waren beim Einsatz im Opel bis -22 Grad voll funktionsfähig und hielten somit ihr Versprechen an die Verbraucher.
Der ADAC hat Winterdiesel auch noch im VW Golf Diesel VI geprüft. Der Golf fiel gemäß Statistik des Clubs in der Frostphase des Vorjahres wegen Störungen der Kraftstoffversorgung wenig auf, war also zuverlässig. Der Opel Insignia führte dagegen die Negativliste an. Testresultat beim Golf im Vergleich zum Opel: Während der VW bei -28 Grad tadellos lief, ging beim Opel mit gleichem Kraftstoff (Shell) schon bei -22 Grad nichts mehr. Grund: Die elektrische Kraftstofffilter-heizung ist beim Opel zu schwach.
Fazit des ADAC: Autofahrer brauchen eine zuverlässige Angabe der Kältetauglichkeit von Winterdiesel. Die Norm, mit der die Winterfestigkeit von Diesel definiert ist, orientiert sich an einem praxisfremden Laborversuch, der nicht mehr zeitgemäß ist.
Der ADAC fordert entsprechend ein genaueres Verfahren zur Bestimmung der Kältetauglichkeit, das umgehend eingeführt werden sollte. Nur so erhalten Verbraucher eine verlässliche Qualitätszusicherung. Außerdem müssen die Kraftstoffproduzenten flächendeckend Winterdiesel anbieten, der auch in Fahrzeugen mit einer schwächeren Filterheizung bis mindestens -20 Grad funktioniert. Gleichzeit müssen die Autohersteller effektivere Filterheizungen bauen, die eine sichere Betriebsfähigkeit bis mindestens -25 Grad gewährleisten.
Zu diesem Text bietet der ADAC unter www.adac.de/tv einen Film an.
Autofahrer mit Winterdiesel im Tank müssen sich auch bei Temperaturen von minus 20 Grad und weniger auf ihren Sprit verlassen können, d.h. der Kraftstofffilter darf bei eisigen Temperaturen nicht versulzen. Dennoch blieben im vergangenen Jahr tausende Dieselautos bei Tiefsttemperaturen liegen. Das hat der ADAC jetzt zum Anlass genommen, verschiedene Winterdieselkraftstoffe zu testen. Das Ergebnis: Verbraucher können sich nicht immer hundertprozentig auf deren Kältetauglichkeit verlassen.
Laut Laboranalyse und entsprechend dem derzeitigen Prüfverfahren ist beispielsweise der Winterdiesel von Total bis - 31 Grad Celsius kältetauglich. Im ADAC Test mit einem Opel Insignia funktioniert derselbe Total-Kraftstoff aber schon bei -19 Grad nicht mehr. Aral-Winterdiesel wäre laut Labortest bis -26 Grad tauglich. Aber: Beim gleichen Kraftstoff im Opeltank war ebenfalls schon bei -19 Grad Schluss. Die Labortests entsprechen also nicht der Realität im Winter. Die beiden getesteten Winterdiesel von Aral und Total hielten nicht einmal die Mindestanforderung von -20 Grad ein. Außerdem wurde noch Winterdiesel von Agip (im Labor: -29) und Shell (im Labor: -23) geprüft. Diese Produkte waren beim Einsatz im Opel bis -22 Grad voll funktionsfähig und hielten somit ihr Versprechen an die Verbraucher.
Der ADAC hat Winterdiesel auch noch im VW Golf Diesel VI geprüft. Der Golf fiel gemäß Statistik des Clubs in der Frostphase des Vorjahres wegen Störungen der Kraftstoffversorgung wenig auf, war also zuverlässig. Der Opel Insignia führte dagegen die Negativliste an. Testresultat beim Golf im Vergleich zum Opel: Während der VW bei -28 Grad tadellos lief, ging beim Opel mit gleichem Kraftstoff (Shell) schon bei -22 Grad nichts mehr. Grund: Die elektrische Kraftstofffilter-heizung ist beim Opel zu schwach.
Fazit des ADAC: Autofahrer brauchen eine zuverlässige Angabe der Kältetauglichkeit von Winterdiesel. Die Norm, mit der die Winterfestigkeit von Diesel definiert ist, orientiert sich an einem praxisfremden Laborversuch, der nicht mehr zeitgemäß ist.
Der ADAC fordert entsprechend ein genaueres Verfahren zur Bestimmung der Kältetauglichkeit, das umgehend eingeführt werden sollte. Nur so erhalten Verbraucher eine verlässliche Qualitätszusicherung. Außerdem müssen die Kraftstoffproduzenten flächendeckend Winterdiesel anbieten, der auch in Fahrzeugen mit einer schwächeren Filterheizung bis mindestens -20 Grad funktioniert. Gleichzeit müssen die Autohersteller effektivere Filterheizungen bauen, die eine sichere Betriebsfähigkeit bis mindestens -25 Grad gewährleisten.
Zu diesem Text bietet der ADAC unter www.adac.de/tv einen Film an.
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