12.02.2013 15:10 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von ASCCC
Frauen in Führungspositionen - Deutschland nicht einmal Mittelmaß
Frauenanteil in Führungspositionen gibt Anlass zur Sorge - Personalberaterin kritisiert fehlende Veränderungsdynamik - Mangel an Führungskräften erfordert UmdenkenKurzfassung: (ddp direct) In der deutschen Wirtschaft ist rund jede dritte Führungskraft weiblich. Dies geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Im europaweiten Vergleich liegt Deutschland damit im hinteren Drittel und deutlich hinter Nachbarländern wie Frankreich oder Polen. Personalexperten sehen die schleppende Entwicklung kritisch.
„Wenn es um Frauen in Führungspositionen geht, dann ist die deutsche Wirtschaft im europaweiten Vergleich nicht einmal Mittelmaß, so Dr. Tatiana ...
„Wenn es um Frauen in Führungspositionen geht, dann ist die deutsche Wirtschaft im europaweiten Vergleich nicht einmal Mittelmaß, so Dr. Tatiana ...
[ASCCC - 12.02.2013] (ddp direct) In der deutschen Wirtschaft ist rund jede dritte Führungskraft weiblich. Dies geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Im europaweiten Vergleich liegt Deutschland damit im hinteren Drittel und deutlich hinter Nachbarländern wie Frankreich oder Polen. Personalexperten sehen die schleppende Entwicklung kritisch.
„Wenn es um Frauen in Führungspositionen geht, dann ist die deutsche Wirtschaft im europaweiten Vergleich nicht einmal Mittelmaß, so Dr. Tatiana Paterna, Vice President bei der internationalen Personalberatung Mercuri Urval. Mit einem Frauenanteil in Führungspositionen von 30 Prozent belegt Deutschland den 19. Rang unter den 27 EU-Ländern. „Besonders bedauerlich ist, dass in mehr als 10 Jahren gerade einmal 3 Prozent dazugekommen sind. Mit diesem Entwicklungstempo kann niemand zufrieden sein“, so Personalberaterin Paterna.
Nach ihrer Ansicht fehlt es nicht an geeigneten Frauen für Führungspositionen, sondern nach wie vor am Verständnis und an der Flexibilität der Unternehmen. “Weibliche Karrierewege sehen teilweise anders aus als männliche, Unternehmen können damit jedoch nach wie vor nicht vorausschauend umgehen“, so Paterna. Dabei seien weibliche Führungskräfte nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur, sondern zeigten sich in vielen Branchen sogar als notwendiger Bestandteil für bessere Unternehmensergebnisse. „Ein einfacher Zusammenhang liegt beispielsweise darin, dass auch die weibliche Perspektive in den Kundenstrukturen reflektiert werden muss. Unternehmen, die nur von Männern geführt werden fehlt hier möglicherweise Sensibilität und Verständnis, was zu strategischen Fehlentscheidungen führen kann“, ist Paterna überzeugt.
Für die Zukunft setzt Personalberaterin Paterna mehr auf Marktkräfte, denn auf Quotenregulierung. „Eine Quote ist ein politisches Instrument. Ich kann die Politik verstehen, dass sie die Entwicklung beschleunigen will. Allerdings hilft keine Quote dabei, die Einsicht in den Veränderungsbedarf zu fördern. Eine stärkere Vereinbarkeit von Familie und Beruf würde deutlich mehr helfen, und sollte deshalb höhere Priorität haben“. Die Personalexpertin ist überzeugt: „Der zunehmende Bedarf an qualifizierten Führungskräften wird den Unternehmen gar keine andere Alternative lassen, als sich selbst stärker mit Frauen in Führungspositionen zu beschäftigen“. Denn auch das lässt sich aus den Daten der Statistiker herauslesen: Der Anteil der Hochqualifizierten unter den Beschäftigten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und wird wohl noch weiter zunehmen. Bei den hohen Bildungsabschlüssen in den nachkommenden jüngeren Jahrgängen haben die Frauen die gleichaltrigen Männer mittlerweile sogar überholt. Die Qualifikation von Frauen wird also in Zukunft nicht nur gebraucht werden, sondern auch verstärkt die Arbeitswelt prägen.
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„Wenn es um Frauen in Führungspositionen geht, dann ist die deutsche Wirtschaft im europaweiten Vergleich nicht einmal Mittelmaß, so Dr. Tatiana Paterna, Vice President bei der internationalen Personalberatung Mercuri Urval. Mit einem Frauenanteil in Führungspositionen von 30 Prozent belegt Deutschland den 19. Rang unter den 27 EU-Ländern. „Besonders bedauerlich ist, dass in mehr als 10 Jahren gerade einmal 3 Prozent dazugekommen sind. Mit diesem Entwicklungstempo kann niemand zufrieden sein“, so Personalberaterin Paterna.
Nach ihrer Ansicht fehlt es nicht an geeigneten Frauen für Führungspositionen, sondern nach wie vor am Verständnis und an der Flexibilität der Unternehmen. “Weibliche Karrierewege sehen teilweise anders aus als männliche, Unternehmen können damit jedoch nach wie vor nicht vorausschauend umgehen“, so Paterna. Dabei seien weibliche Führungskräfte nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur, sondern zeigten sich in vielen Branchen sogar als notwendiger Bestandteil für bessere Unternehmensergebnisse. „Ein einfacher Zusammenhang liegt beispielsweise darin, dass auch die weibliche Perspektive in den Kundenstrukturen reflektiert werden muss. Unternehmen, die nur von Männern geführt werden fehlt hier möglicherweise Sensibilität und Verständnis, was zu strategischen Fehlentscheidungen führen kann“, ist Paterna überzeugt.
Für die Zukunft setzt Personalberaterin Paterna mehr auf Marktkräfte, denn auf Quotenregulierung. „Eine Quote ist ein politisches Instrument. Ich kann die Politik verstehen, dass sie die Entwicklung beschleunigen will. Allerdings hilft keine Quote dabei, die Einsicht in den Veränderungsbedarf zu fördern. Eine stärkere Vereinbarkeit von Familie und Beruf würde deutlich mehr helfen, und sollte deshalb höhere Priorität haben“. Die Personalexpertin ist überzeugt: „Der zunehmende Bedarf an qualifizierten Führungskräften wird den Unternehmen gar keine andere Alternative lassen, als sich selbst stärker mit Frauen in Führungspositionen zu beschäftigen“. Denn auch das lässt sich aus den Daten der Statistiker herauslesen: Der Anteil der Hochqualifizierten unter den Beschäftigten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und wird wohl noch weiter zunehmen. Bei den hohen Bildungsabschlüssen in den nachkommenden jüngeren Jahrgängen haben die Frauen die gleichaltrigen Männer mittlerweile sogar überholt. Die Qualifikation von Frauen wird also in Zukunft nicht nur gebraucht werden, sondern auch verstärkt die Arbeitswelt prägen.
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