Koalitionsvertrag in Niedersachsen: Tierschutz bekommt Rückenwind

Kurzfassung: Koalitionsvertrag in Niedersachsen: Tierschutz bekommt RückenwindDie rot-grüne Koalition in Niedersachsen hat die inhaltlichen Punkte der zukünftigen Landespolitik geklärt. Auch wenn der Koalition ...
[Deutscher Tierschutzbund - 12.02.2013] Koalitionsvertrag in Niedersachsen: Tierschutz bekommt Rückenwind

Die rot-grüne Koalition in Niedersachsen hat die inhaltlichen Punkte der zukünftigen Landespolitik geklärt. Auch wenn der Koalitionsvertrag noch durch die beiden Koalitionsparteien bestätigt werden muss, lassen die ersten bekannt gewordenen Vorhaben hoffen. Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landesverband Niedersachsen begrüßen die Ergebnisse: Der Tierschutz wird in vielen Bereichen gestärkt.
Zukünftig soll es in Niedersachsen eine Tierschutzbeauftragte oder einen Tierschutzbeauftragen geben, die oder der vom zuständigen Ressortminister benannt, aber unabhängig agieren und direkt im Kabinett Tierschutzfragen vertreten wird. Die neue Landesregierung will zudem den Tierschutz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung voranbringen. Dazu gehören u.a. das Verbot von Schnäbelkupieren bei Geflügel und ein Verbot der unbetäubten Kastration von Ferkeln. Außerdem soll es Initiativen zur stärkeren Bindung von Agrarfördermittel an Tierschutzfortschritte geben, ebenso soll die so genannte Bauprivilegierung verändert werden. Zudem soll es in Niedersachsen eine Verbandsklage mit Feststellungsklage geben, vergleichbar wie im Land Bremen.
Die designierte rot-grüne Regierung unter Führung von Stephan Weil hat sich ebenso zum Ziel gesetzt, die Tierversuche zu reduzieren und zukünftig die Vergabe von Forschungsmitteln aus dem Landeshaushalt stärker auf die tierversuchsfreie Forschung auszurichten. Auch den praktischen Tierschutz will Rot-Grün stärken: Vorgesehen ist ein Tierheim-Fördertopf und Zuschüsse aus dem Landeshaushalt für Kastrationsaktionen für frei lebende Katzen. Das sind die bisher bekannt gewordenen Ziele der zukünftigen Landesregierung.
"Für den Tierschutz gibt es neuen Rückenwind aus Niedersachsen. Das Agrarland Niedersachsen kann nun beweisen, dass neue Wege machbar sind. Erfreulich ist aber auch, dass sich die Landesregierung in allen tierschutzrelevanten Fragen seiner Verantwortung stellt: Von der Landwirtschaft, über tierversuchsfreie Forschung bis zum praktischen Tierschutz", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
"Wir freuen uns, dass es zukünftig mit dem Tierschutzbeauftragten einen unabhängigen und eigenständigen Ansprechpartner geben wird. Das wird den Tierschutz zusätzlich stärken. Erfreulich ist besonders der Tierheim-Fördertopf. "Für den praktischen Tierschutz ist es überlebensnotwendig, dass das Land schnell und direkt hilft, so lange die Kommunen ihrer gesetzlichen Verantwortung für die kostendeckende Finanzierung bei der Aufnahme, Versorgung und Vermittlung von Fundtieren nicht nachkommen können oder wollen", ergänzt Vera Steder, Landesvorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes in Niedersachsen.

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Der Deutsche Tierschutzbund wurde im Jahre 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet, um dem Missbrauch von Tieren wirksamer entgegentreten zu können. Heute sind ihm 16 Landesverbände und über 700 örtliche Tierschutzvereine mit mehr als 500 vereinseigenen Tierheimen und mehr als 800.000 Mitgliedern aus allen Teilen der Bundesrepublik angeschlossen. Damit ist der Deutsche Tierschutzbund Europas größte Tier- und Naturschutzdachorganisation.Als Dachorganisation erhält der Deutsche Tierschutzbund von den ihm angeschlossenen Vereinen einen Mitgliedsbeitrag. Dieser beträgt für Tierschutzvereine und korporative Mitglieder für je angefangene 100 Mitglieder bzw. je angefangene 1.000 Mitglieder € 55,00. Der Betrag ist so gering, weil die meisten Tierschutzvereine für ihre eigene Tierschutzarbeit und vor allem für vorübergehende Unterbringung und Versorgung in Not geratener Tiere, im vereinseigenen Tierheim oder privat, selbst dringend Geld brauchen. Der Deutsche Tierschutzbund ist daher keineswegs so finanzstark, wie mancher aufgrund der großen Mitgliederzahl vermutet. Für unseren Jahreshaushalt für Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit, die Mitarbeit in Gremien und für den Informations- und Beratungsservice benötigen wir daher dringend die Unterstützung von fördernden Mitgliedern und von tierliebenden Menschen, die den Deutschen Tierschutzbund in ihrem Testament bedenken. Jede Spende hilft uns bei unserem Einsatz für die Tiere. Angesichts der Milliarden, die die Industriezweige für Kampagnen und Werbung ausgeben, die Tiere für ihre Interessen - also für das Geschäft - ge- und missbrauchen, wünschen wir uns in Zukunft mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Unsere fördernden Mitglieder helfen uns den Tieren zu helfen. Um gegen die Übermacht der Tiernutzer ein Gegengewicht zu schaffen, ist nicht nur Geld erforderlich. Jede Stimme, die sich für die Tiere erhebt, trägt dazu bei zu erreichen, dass Tieren in unserer Obhut endlich ein tiergerechtes Leben ohne Leiden gewährt wird.
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