13.02.2013 14:34 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund
Deutschland an drittletzter Stelle bei Umsetzung der EU-Schweineverordnung
Kurzfassung: Deutschland an drittletzter Stelle bei Umsetzung der EU-SchweineverordnungSeit 1. Januar 2013 gilt - nach einer ca. 10-jährigen Übergangsfrist - die EU-Richtlinie über die Mindestanforderungen für ...
[Deutscher Tierschutzbund - 13.02.2013] Deutschland an drittletzter Stelle bei Umsetzung der EU-Schweineverordnung
Seit 1. Januar 2013 gilt - nach einer ca. 10-jährigen Übergangsfrist - die EU-Richtlinie über die Mindestanforderungen für die Haltung von Schweinen. Danach müssen u.a. Sauen nach dem Decken bis eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin in der Gruppe gehalten werden. Eine Studie zeigt jetzt auf, dass nur 73 Prozent der deutschen Schweinebauern umgestellt haben - im Gegensatz zur Mehrheit der Landwirte in den anderen EU-Ländern. Deutschland belegt damit den drittletzten Platz im EU-Ranking, wie auch in einem Bericht in der gestrigen Ausgabe des ZDF-Magazins Frontal 21 deutlich wurde. Der Deutsche Tierschutzbund hat Bundesministerin Ilse Aigner um Stellungnahme gebeten.
"Die Bundesregierung hat immer betont, sie wolle in Europa Vorreiter im Tierschutz sein. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sie im Tierschutz eher auf dem Weg zur roten Laterne ist. Die neue Richtlinie verbessert den Tierschutz ohnehin nur minimal und noch nicht einmal dies wird in Deutschland umgesetzt", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Eine Statistik der Eurogroup for Animals sagt aus, dass in Deutschland trotz der langjährigen Übergangsfrist nur 73 Prozent der Schweinehalter ihre Haltung der verbindlichen EU-Richtlinie zum 1.1.2013 angepasst haben. Damit belegt Deutschland den drittletzten Platz in Europa.
Die Einzelhaltung im Kastenstand ist aus Sicht des Tierschutzes als tierquälerisch zu bezeichnen, da sie den Tieren die Erfüllung des elementaren Grundbedürfnisses der Bewegung verwehrt. Es ist zu begrüßen, dass ab jetzt alle Sauen zumindest einen Teil der Trächtigkeitsdauer in Gruppen gehalten werden müssen, aber eine tiergerechte Schweinehaltung ist damit noch nicht erfüllt. Der Verband hat die Bundesministerin Ilse Aigner um Klärung gebeten, wie sich die Situation in Deutschland bezüglich der Umstellung auf die Gruppenhaltung konkret darstellt und wie die Bundesregierung weiter vorgehen wird, um eine Umsetzung sicherzustellen.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Telefon: +49-(0)228-60496-24
Telefax: +49-(0)228-60496-41
Mail: presse@tierschutzbund.de
Seit 1. Januar 2013 gilt - nach einer ca. 10-jährigen Übergangsfrist - die EU-Richtlinie über die Mindestanforderungen für die Haltung von Schweinen. Danach müssen u.a. Sauen nach dem Decken bis eine Woche vor dem voraussichtlichen Abferkeltermin in der Gruppe gehalten werden. Eine Studie zeigt jetzt auf, dass nur 73 Prozent der deutschen Schweinebauern umgestellt haben - im Gegensatz zur Mehrheit der Landwirte in den anderen EU-Ländern. Deutschland belegt damit den drittletzten Platz im EU-Ranking, wie auch in einem Bericht in der gestrigen Ausgabe des ZDF-Magazins Frontal 21 deutlich wurde. Der Deutsche Tierschutzbund hat Bundesministerin Ilse Aigner um Stellungnahme gebeten.
"Die Bundesregierung hat immer betont, sie wolle in Europa Vorreiter im Tierschutz sein. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sie im Tierschutz eher auf dem Weg zur roten Laterne ist. Die neue Richtlinie verbessert den Tierschutz ohnehin nur minimal und noch nicht einmal dies wird in Deutschland umgesetzt", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Eine Statistik der Eurogroup for Animals sagt aus, dass in Deutschland trotz der langjährigen Übergangsfrist nur 73 Prozent der Schweinehalter ihre Haltung der verbindlichen EU-Richtlinie zum 1.1.2013 angepasst haben. Damit belegt Deutschland den drittletzten Platz in Europa.
Die Einzelhaltung im Kastenstand ist aus Sicht des Tierschutzes als tierquälerisch zu bezeichnen, da sie den Tieren die Erfüllung des elementaren Grundbedürfnisses der Bewegung verwehrt. Es ist zu begrüßen, dass ab jetzt alle Sauen zumindest einen Teil der Trächtigkeitsdauer in Gruppen gehalten werden müssen, aber eine tiergerechte Schweinehaltung ist damit noch nicht erfüllt. Der Verband hat die Bundesministerin Ilse Aigner um Klärung gebeten, wie sich die Situation in Deutschland bezüglich der Umstellung auf die Gruppenhaltung konkret darstellt und wie die Bundesregierung weiter vorgehen wird, um eine Umsetzung sicherzustellen.
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