20.02.2013 10:01 Uhr in Computer & Internet und in Handel & Dienstleistungen von Flip4 GmbH

Intel steigt mit in den Ring- und spioniert seine Kunden aus

Der amerikanische Chipgigant produziert demnächst auch Set Top Boxen- mit fragwürdigen Zusatzfeatures.
Kurzfassung: Noch in diesem Jahr will Intel in das Fernsehgeschäft einsteigen. Die Set Top Boxen werden Live-TV, Video-on-demand und Apps bieten, aber auch einZusatzfeature, das Datenschützer die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lässt.
Intel steigt mit in den Ring- und spioniert seine Kunden aus Intel steigt in den heiß umkämpften Fernsehmarkt ein
[Flip4 GmbH - 20.02.2013] FLIP4NEW, Friedrichsdorf, 20.02.2013,
Bereits seit über einem Jahr wird darüber spekuliert, nun gibt es Gewissheit: Der Chipgigant Intel will in den USA in den heiß umkämpften Fernsehmarkt einsteigen. In diesem Jahr soll eine Settop-Box für den TV-Empfang über das Internet in den Handel kommen, kündigte der zuständige Intel-Manager Erik Huggers letzte Woche bei einem Auftritt auf der Technologie-Konferenz "All Things D" an.
Als besondere Schwierigkeit in dem Geschäft gelten die Rechte-Deals mit den Produzenten von TV-Inhalten und großen amerikanischen Fernsehsendern.

Blick in heimische Wohnzimmer
Allerdings will Intel die Set Top Boxen noch zu einem weiterem Zweck nutzen. Mit Hilfe eingebauter Kameras soll das Konsumverhalten der Kunden analysiert werden- durch den Blick ins heimische Wohnzimmer.
Möglich macht das eine auf die Zuschauer gerichtete Kamera, mit der die Personalisierung des Fernsehkonsums neue Ausmaße erreichen soll. Die eingebaute Kamera soll die Bewegungen aller Menschen in Sichtweite erfassen und so das Interesse an verschiedenen Programminhalten messen können.
Intels Set Top-Box könne so auch ein persönlich zugeschnittenes TV- und Werbe-Programm anbieten. Wem das zu unheimlich sei, könne die Kamera mit einer kleinen Klappe abdecken, meinte Huggers.

Lachen, weinen, schlafen- dem TV- Gerät bleibt nichts verborgen
Spionierende Set Top Boxen- was uns aktuell noch unheimlich erscheint, wird vielleicht bald Alltag sein. Denn dem personalisierten Fernsehen gehört die Zukunft. Zumindest wenn man dem Internetprovider Verizon Glauben schenken mag. Bereits 2012 meldete der amerikanische
Provider ein Patent auf Technologien an, die das Verhalten der Zuschauer noch sehr viel genauer beobachten sollen.
Mittels Kamera, Mikrofon und Wärmesensoren will Verizon künftig erkennen, wer sich gerade vor der Mattscheibe befindet und was diese Personen gerade machen. Eine Spracherkennung trackt, ob diese Personen gerade streiten, lachen oder in ihren Gesprächen werberelevante Schlüsselwörter benutzen. Kameras werten aus, ob die Person gerade schläft, isst oder nebenbei mit einem Smartphone oder Tablet im Internet surfen.
Selbst die Anwesenheit von Haustieren könnte damit festgestellt werden. Für jeden dieser Fälle kann der Sender dann die passende Werbung schalten und gegebenenfalls auch an das gerade in Verwendung befindliche Smartphone oder den Tablet-PC weiterschicken.
Gegen Gebühren stellt Verizon diese Technik auch jeden anderen TV- Hersteller zur Verfügung.
Was Werbetreibenden die Augen aufleuchten lässt, dürfte Datenschützern die Haare zu Berge stehen lassen. Huggers geht davon aus, dass es einige Zeit dauern werde bis sich smarte TV-Geräte wie Intels Settop-Box durchsetzen werden. "Aber Rom wurde auch nicht in einem Tag erbaut", sagte er zuversichtlich.


Es bleibt also abzuwarten, wann und vor allem in welchem Rahmen das personalisierte Fernsehen auch zu uns kommt. Nichtsdestotrotz erfreuen sich herkömmliche Set Top Boxen, die dem Nutzer zusätzlichen Nutzen und ein erweitertes Programm bringen, großer Beliebtheit.
Wer sich die neuste Technik nicht entgehen lassen und sich dafür von seinen Alt- Geräten trennen will, sollte den Service von FLIP4NEW nutzen.
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