NABU diskutiert Risiken beim Anbau von Gen-Bäumen
- Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 07.12.2010
Pressemitteilung vom: 07.12.2010 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn
Kurzfassung: Tschimpke: Unabsehbare Folgen für Natur und Umwelt Berlin - Der NABU warnt davor, die bisher hauptsächlich bei Ackerpflanzen angewandte Agrogentechnik auf Gehölze auszuweiten. Forscher und Industrie planen, dass zukünftig ganze Plantagen aus ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 07.12.2010] NABU diskutiert Risiken beim Anbau von Gen-Bäumen
Tschimpke: Unabsehbare Folgen für Natur und Umwelt
Berlin - Der NABU warnt davor, die bisher hauptsächlich bei Ackerpflanzen angewandte Agrogentechnik auf Gehölze auszuweiten.
Forscher und Industrie planen, dass zukünftig ganze Plantagen aus gentechnisch veränderten Bäumen der stetig wachsenden Weltbevölkerung als Brennstoff-, Rohstoff- und Nahrungslieferanten dienen. "Der Anbau transgener Bäume ist keine geeignete Lösung, um schnell Biomasse zu generieren. Die langfristigen Folgen für Natur und Umwelt sind unabsehbar", warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich einer NABU-Tagung zu Agrogentechnik und transgenen Bäumen. In China und den USA werden gentechnisch veränderte Bäume bereits kommerziell angebaut.
Doch auch in der EU und in Deutschland gab es bereits unterschiedliche Versuchsmodelle.
Gewünschte Eigenschaften, die Gehölze durch die Anwendung von Gentechnik aufweisen, sind unter anderem Kältetoleranz und Insektenresistenz. Zusätzlich sollen die Gen-Bäume durch eine verbesserte Aufnahme von Schwermetallen und anderen Schadstoffen verseuchte Böden sanieren. In den USA entwickelten Wissenschaftler eine ligninreduzierte Pappel, deren Eigenschaften möglichst günstige Verarbeitungsmöglichkeiten für die Papierindustrie aufweist. "Lignin dient jedoch der Stabilisierung der Bäume. Unvorstellbar, wenn diese Eigenschaft auskreuzt und die Bäume der umliegenden Wälder befällt", sagte NABU-Gentechnikexpertin Steffi Ober.
Dass der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen unkontrollierbar ist, zeigt eine Studie über einen Versuch mit transgenen Schwarzpappeln in China. Die Gen-Bäume vermehrten sich und kreuzten sich mit herkömmlichen Gehölzen. "Bäume leben länger als Feldfrüchte, sind weniger domestiziert und stehen in komplexer Wechselwirkung mit ihrer Umwelt. Die Auswirkungen solcher Ausbreitungen sind daher unkalkulierbar", so Ober. Forschungsprojekte und Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Gehölzen finden auch in vielen weiteren Ländern statt.
Zwischen 1989 und 2006 wurden in der Europäischen Union 50 Versuchsmodelle von Gen-Bäumen genehmigt.
Für Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Referentin für Agro-Gentechnik, mobil 0172-5254198.
Tschimpke: Unabsehbare Folgen für Natur und Umwelt
Berlin - Der NABU warnt davor, die bisher hauptsächlich bei Ackerpflanzen angewandte Agrogentechnik auf Gehölze auszuweiten.
Forscher und Industrie planen, dass zukünftig ganze Plantagen aus gentechnisch veränderten Bäumen der stetig wachsenden Weltbevölkerung als Brennstoff-, Rohstoff- und Nahrungslieferanten dienen. "Der Anbau transgener Bäume ist keine geeignete Lösung, um schnell Biomasse zu generieren. Die langfristigen Folgen für Natur und Umwelt sind unabsehbar", warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich einer NABU-Tagung zu Agrogentechnik und transgenen Bäumen. In China und den USA werden gentechnisch veränderte Bäume bereits kommerziell angebaut.
Doch auch in der EU und in Deutschland gab es bereits unterschiedliche Versuchsmodelle.
Gewünschte Eigenschaften, die Gehölze durch die Anwendung von Gentechnik aufweisen, sind unter anderem Kältetoleranz und Insektenresistenz. Zusätzlich sollen die Gen-Bäume durch eine verbesserte Aufnahme von Schwermetallen und anderen Schadstoffen verseuchte Böden sanieren. In den USA entwickelten Wissenschaftler eine ligninreduzierte Pappel, deren Eigenschaften möglichst günstige Verarbeitungsmöglichkeiten für die Papierindustrie aufweist. "Lignin dient jedoch der Stabilisierung der Bäume. Unvorstellbar, wenn diese Eigenschaft auskreuzt und die Bäume der umliegenden Wälder befällt", sagte NABU-Gentechnikexpertin Steffi Ober.
Dass der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen unkontrollierbar ist, zeigt eine Studie über einen Versuch mit transgenen Schwarzpappeln in China. Die Gen-Bäume vermehrten sich und kreuzten sich mit herkömmlichen Gehölzen. "Bäume leben länger als Feldfrüchte, sind weniger domestiziert und stehen in komplexer Wechselwirkung mit ihrer Umwelt. Die Auswirkungen solcher Ausbreitungen sind daher unkalkulierbar", so Ober. Forschungsprojekte und Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Gehölzen finden auch in vielen weiteren Ländern statt.
Zwischen 1989 und 2006 wurden in der Europäischen Union 50 Versuchsmodelle von Gen-Bäumen genehmigt.
Für Rückfragen:
Dr. Steffi Ober, NABU-Referentin für Agro-Gentechnik, mobil 0172-5254198.
Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
Firmenkontakt:
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Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
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Die Pressemeldung "NABU diskutiert Risiken beim Anbau von Gen-Bäumen" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "NABU diskutiert Risiken beim Anbau von Gen-Bäumen" ist NABU - Naturschutzbund Deutschland.