28.02.2013 08:59 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Bayer AG

Bayer: Anhaltende Wachstumsdynamik

Kurzfassung: Bayer: Anhaltende WachstumsdynamikMit neuen Produkten optimistisch für die ZukunftKonzernziele 2012 erreicht - alle Teilkonzerne mit Zuwachs bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis Umsatz um 8,8 Prozent ...
[Bayer AG - 28.02.2013] Bayer: Anhaltende Wachstumsdynamik

Mit neuen Produkten optimistisch für die Zukunft
Konzernziele 2012 erreicht - alle Teilkonzerne mit Zuwachs bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis
Umsatz um 8,8 Prozent auf 39,760 Milliarden Euro gestiegen
EBIT bei 3,960 Milliarden Euro (minus 4,6 Prozent) - Konzernergebnis 2,446 Milliarden Euro (minus 1,0 Prozent)
Vorsorge für Rechtsfälle erhöht / EBITDA vor Sondereinflüssen um 8,8 Prozent auf 8,284 Milliarden Euro erhöht
Bereinigtes Ergebnis je Aktie um 10,8 Prozent auf 5,35 Euro verbessert
Erfreuliche Entwicklung in den Wachstumsmärkten
Life-Science-Bereiche durch weitere Fortschritte in der Innovationspipeline gestärkt
Ausblick für das Jubiläumsjahr 2013: Fortsetzung des Rekordkurses
Für den Bayer-Konzern war 2012 ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. "Wir sind weiter dynamisch gewachsen und haben unsere Konzernziele erreicht. Alle Teilkonzerne haben beim Umsatz und beim bereinigten Ergebnis zugelegt", sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in Leverkusen. Besonders dynamisch entwickelten sich die Life-Science-Geschäfte, die durch weitere Fortschritte in der Innovationspipeline gestärkt wurden. Zudem konnte Bayer das Geschäft in den Wachstumsmärkten kräftig ausbauen. Für die weitere Entwicklung zeigte sich Dekkers zuversichtlich: "Wir erwarten für 2013 und darüber hinaus eine Fortsetzung des Rekordkurses."
Der Konzernumsatz stieg 2012 um 8,8 Prozent auf 39,760 (Vorjahr: 36,528) Milliarden Euro. "Damit haben wir einen neuen Spitzenwert in unserer nun 150-jährigen Unternehmensgeschichte erzielt", so Dekkers. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) nahm der Umsatz um 5,3 Prozent zu. Dabei fiel das Plus in den Wachstumsmärkten mit wpb. 7,4 Prozent mehr als doppelt so hoch aus wie in den Industrieländern. "Unser strategischer Fokus auf diese Zukunftsmärkte und unsere Investitionen dort zahlen sich also aus", sagte Dekkers.
Das EBIT ging 2012 um 4,6 Prozent auf 3,960 (4,149) Milliarden Euro zurück. Belastend wirkten sich hier Sondereinflüsse von minus 1,711 Milliarden (minus 876 Millionen) Euro aus. Hierin sind Sonderaufwendungen von 1,186 Milliarden Euro für Rechtsfälle im Zusammenhang mit den oralen Kontrazeptiva Yasmin/YAZ enthalten. Davon betrafen 455 Millionen Euro das 4. Quartal 2012, in erster Linie als weitere Vorsorge für Vergleiche in den USA von derzeit bekannten und künftig erwarteten Ansprüchen wegen behaupteter venöser Blutgerinnsel. Im Gesamtjahr entfielen weitere Sonderaufwendungen von 396 Millionen Euro auf Restrukturierungsmaßnahmen und 289 Millionen Euro auf außerplanmäßige Abwertungen immaterieller Vermögenswerte. Gegenläufig wirkten Erträge in Höhe von 158 Millionen Euro aus Veräußerungen sowie 114 Millionen Euro aus der Anpassung von Leistungszusagen.
Das EBIT vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 12,9 Prozent auf 5,671 (5,025) Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 8,8 Prozent auf 8,284 (7,613) Milliarden Euro. Hierzu trugen neben einer guten Geschäftsentwicklung auch Einsparungen aus dem im Jahr 2012 erfolgreich abgeschlossenen Effizienzprogramm bei. Weiterhin wirkten sich Währungseinflüsse von insgesamt ca. 400 Millionen Euro positiv auf das Ergebnis aus. Das Konzernergebnis verringerte sich leicht um 1,0 Prozent auf 2,446 (2,470) Milliarden Euro. Dagegen verbesserte sich das bereinigte Ergebnis je Aktie um 10,8 Prozent auf 5,35 (4,83) Euro.
Der Brutto-Cashflow ging um 11,1 Prozent auf 4,599 (5,172) Milliarden Euro zurück, der Netto-Cashflow sank um 10,4 Prozent auf 4,532 (5,060) Milliarden Euro. Die Netto-Finanzverschuldung blieb mit 7,0 Milliarden Euro gegenüber dem 31. Dezember 2011 unverändert. "Hierbei ist eine zusätzliche Dotierung unserer Pensionsfonds im 4. Quartal 2012 in Höhe von 1,0 Milliarden Euro berücksichtigt", erläuterte Finanzvorstand Werner Baumann. "Unsere ausstehenden Finanzverbindlichkeiten weisen eine ausgewogene Fälligkeitsstruktur auf. Deshalb wollen wir Rückzahlungen auch in den kommenden Jahren vollständig aus der vorhandenen Liquidität und dem laufenden Cashflow leisten", fügte Baumann hinzu.
Produkte aus der Pharma-Pipeline kommen gut voran
Im Gesundheitsgeschäft (HealthCare) erhöhte sich der Umsatz im vergangenen Jahr um 8,4 (wpb. 4,2) Prozent auf 18,612 (17,169) Milliarden Euro. Hierzu trugen beide Segmente - Pharma und Consumer Health - bei.
Im Pharma-Geschäft lag der Umsatz mit 10,803 Milliarden Euro wpb. um 4,2 Prozent über Vorjahr. "Bei Pharma sind wir mit der Vermarktung neuer Produkte aus unserer Pipeline gut vorangekommen", erläuterte Dekkers. Auch in den Wachstumsmärkten sowie in Nordamerika sei die Entwicklung bei Pharma mit Steigerungsraten von fast 8 Prozent erfreulich gewesen. In Europa dagegen verlief das Geschäft aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Umfelds verhalten. Unter den Top-Produkten erzielte der Gerinnungshemmer Xarelto nach Markteinführung in weiteren Ländern und Indikationserweiterungen mit Abstand die höchste Wachstumsrate (wb. 265,9 Prozent). Aspirin Cardio zur Herzinfarktprävention legte währungsbereinigt (wb.) um 12,3 Prozent zu, insbesondere dank der kontinuierlichen Ausweitung der Vertriebsaktivitäten in China. Das Geschäft mit der Hormonspirale Mirena (wb. plus 9,4 Prozent) entwickelte sich in allen Regionen positiv, hauptsächlich jedoch aufgrund von Mengensteigerungen in den USA.
Die beiden umsatzstärksten Produkte - das Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon/Betaseron (wb. plus 4,2 Prozent) und das Blutermedikament Kogenate (wb. plus 5,2 Prozent) - legten ebenfalls weiter zu. Dagegen ging der Umsatz der oralen Kontrazeptiva YAZ/Yasmin/ Yasminelle vor allem aufgrund von Generikakonkurrenz in Westeuropa um wb. 5,0 Prozent zurück. Positiv entwickelte sich hingegen das Geschäft dieser Produktgruppe in der Region Asien/Pazifik.
Im Segment Consumer Health stieg der Umsatz wpb. um 4,2 Prozent auf 7,809 Milliarden Euro. Alle Regionen und Divisionen trugen hierzu bei. Besonders positiv entwickelte sich das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (Consumer Care), dessen Wachstum über dem Marktdurchschnitt lag. Hier entwickelten sich die Hautpflegemittel Bepanthen/ Bepanthol vor allem in Russland und Brasilien positiv - insgesamt erzielte die Produktlinie ein Plus von wb. 13,9 Prozent. Das Geschäft mit dem Antimykotikum Canesten expandierte wb. um 7,8 Prozent. Die Division Medical Care steigerte den Umsatz der Blutzucker-Messsysteme Contour wb. um 8,5 Prozent. Der Umsatz des Kontrastmittel- und Medizingerätegeschäfts lag hingegen auf Vorjahresniveau. Der Bereich Tiergesundheit (Animal Health) profitierte von der positiven Entwicklung der Advantage-Produktlinie mit Floh, Zecken- und Entwurmungsmitteln (wb. plus 10,6 Prozent).
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von HealthCare stieg um 7,8 Prozent auf 5,068 (4,702) Milliarden Euro. Maßgeblich hierfür waren die positive Geschäftsentwicklung in beiden Segmenten sowie Währungseffekte.
Starkes Jahr für CropScience
"In unserem Agrargeschäft - unserem zweiten Life-Science-Bereich - waren wir 2012 besonders erfolgreich", sagte Dekkers. CropScience steigerte den Umsatz in einem attraktiven Marktumfeld um 15,5 (wpb. 12,4) Prozent auf 8,383 (7,255) Milliarden Euro. Dieses Wachstum beruhte im Wesentlichen auf dem guten Geschäft mit neuen Produkten im Pflanzenschutz (Crop Protection) sowie einer starken Geschäftsexpansion bei Saatgut (Seeds). Environmental Science entwickelte sich ebenfalls positiv. Die Neuausrichtung der Vertriebs- und Marketingaktivitäten und ein gestrafftes Produktsortiment trugen zu dem erfreulichen Geschäftsverlauf bei. "Diese Erfolge sind beeindruckend, da auch schon 2011 ein sehr gutes Jahr für CropScience war", betonte Dekkers.
Bei Crop Protection trugen alle Regionen zum Umsatzwachstum bei. Zudem erzielten alle Geschäftsfelder prozentual zweistellige Zuwachsraten - angeführt von den Saatgutbehandlungsmitteln (SeedGrowth) mit einem Plus von wpb. 17,2 Prozent. Die Insektizide verbesserten sich um wpb. 14,8 Prozent, die Fungizide um wpb. 13,2 Prozent und die Herbizide um wpb. 10,1 Prozent.
Dank Zuwächsen in allen Regionen - insbesondere jedoch in Nordamerika - konnte der Umsatz im Seeds-Geschäft wpb. um 14,1 Prozent gesteigert werden. Jeweils ein wpb. prozentual zweistelliges Umsatzwachstum erzielte die Sparte in den Kernkulturen Raps, Reis und Baumwolle. Demgegenüber war das Geschäft mit Gemüsesaatgut wpb. leicht rückläufig. Der Geschäftsbereich Environmental Science konnte den Umsatz wpb. um 5,3 Prozent ausbauen.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von CropScience verbesserte sich um 21,4 Prozent auf 2,008 (1,654) Milliarden Euro. Dieses Wachstum resultierte vor allem aus deutlich gestiegenen Absatzmengen und positiven Währungseinflüssen.
MaterialScience steigert Umsatz und bereinigtes Ergebnis
"MaterialScience trug ebenfalls zu dem sehr guten Gesamtjahr bei", sagte Dekkers. Der Umsatz im Geschäft mit hochwertigen Materialien erhöhte sich um 6,2 (wpb. 3,0) Prozent auf 11,503 (10,832) Milliarden Euro. Während die Absatzmengen in Europa auf Vorjahresniveau lagen, erzielte der Teilkonzern in den übrigen Regionen eine erfreuliche Ausweitung. Darüber hinaus konnte MaterialScience die Preise in allen Regionen mit Ausnahme von Asien/Pazifik leicht erhöhen.
Der Umsatz mit Rohstoffen für Schaumstoffe (Polyurethanes) wuchs wpb. um 7,9 Prozent. Zu diesem Anstieg trugen höhere Absatzmengen und -preise in allen Produktgruppen und Regionen bei. Die hochwertigen Kunststoffe (Polycarbonates) lagen dagegen wpb. um 7,1 Prozent unter Vorjahr. Ursache dafür waren weltweit niedrigere Absatzpreise insbesondere aufgrund neuer Produktionskapazitäten auf dem Weltmarkt. Die Absatzmengen lagen hingegen insgesamt auf Vorjahresniveau. Der Umsatz mit Rohstoffen für Lacke, Klebstoffe und Spezialitäten erhöhte sich - dank höherer Absatzmengen und -preise in nahezu allen Regionen - um wpb. 3,5 Prozent.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von MaterialScience wuchs um 6,8 Prozent auf 1,251 (1,171) Milliarden Euro. Dieser Anstieg beruhte vor allem auf den gestiegenen Absatzmengen sowie auf Einsparungen aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen und positiven Währungseffekten. Demgegenüber belasteten höhere Rohstoff- und Energiekosten das Ergebnis.
Bayer im 4. Quartal 2012 operativ sehr erfolgreich
"Das 4. Quartal verlief für Bayer operativ sehr erfolgreich", sagte Finanzvorstand Werner Baumann. Der Konzernumsatz stieg im Zeitraum Oktober bis Dezember um 7,3 (wpb. 5,5) Prozent auf 9,862 (9,191) Milliarden Euro. Hierzu trugen alle drei Teilkonzerne bei, insbesondere CropScience. Das EBIT stieg um 16,9 Prozent auf 735 (629) Millionen Euro und das EBITDA vor Sondereinflüssen um 18,4 auf 1,825 (1,541) Milliarden Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf 374 (397) Millionen Euro, während sich das bereinigte Ergebnis je Aktie auf 1,00 (0,97) Euro erhöhte.
Attraktive Perspektiven für 2013
"Die Zahlen des vergangenen Jahres waren erfreulich, auch für 2013 sind wir optimistisch", sagte Dekkers. Für das laufende Jahr erwartet Bayer auf wpb. Basis einen Umsatzanstieg von 4 bis 5 Prozent. Das entspricht einem Konzernumsatz von ca. 41 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen plant der Konzern im mittleren einstelligen Prozentbereich zu steigern. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie will das Unternehmen einen Zuwachs im oberen einstelligen Prozentbereich erzielen.
Für Forschung und Entwicklung erwartet Bayer erhöhte Aufwendungen von etwa 3,2 (2012: 3,0) Milliarden Euro. Sachanlageinvestitionen sind mit rund 1,9 (2012: 1,6) Milliarden Euro geplant und Investitionen in immaterielle Vermögenswerte mit 0,4 (2012: 0,4) Milliarden Euro. Die planmäßigen Abschreibungen beziffert Bayer auf etwa 2,6 Milliarden Euro. In Bezug auf die Finanzlage geht das Unternehmen zum Jahresende 2013 von einer Netto-Finanzverschuldung von weniger als 7,0 Milliarden Euro aus.
Für HealthCare hat 2013 weiterhin die erfolgreiche Vermarktung der neuen Pharma-Produkte Priorität. Der Teilkonzern erwartet wpb. Umsatzzuwächse im mittleren einstelligen Prozentbereich auf rund 19 Milliarden Euro. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist eine Steigerung geplant. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass negative Währungseffekte und höhere Marketingaufwendungen für die Einführung der neuen Produkte das Ergebnis belasten dürften. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen will HealthCare leicht verbessern.
Im Segment Pharma wird 2013 wpb. eine Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich auf rund 11 Milliarden Euro erwartet. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist eine Steigerung geplant, für die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen eine leichte Verbesserung. Im Segment Consumer Health rechnet HealthCare mit einem wpb. Wachstum des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich auf rund 8 Milliarden Euro. Darüber hinaus ist hier ein Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen sowie eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf dem Niveau des Vorjahres vorgesehen.
CropScience rechnet für 2013 mit weiterhin guten Marktbedingungen. Der Teilkonzern geht davon aus, über dem Markt zu wachsen, und erwartet eine wpb. Steigerung des Umsatzes im oberen einstelligen Prozentbereich in Richtung 9 Milliarden Euro. Beim um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA plant CropScience ebenfalls einen Zuwachs im oberen einstelligen Prozentbereich.
MaterialScience plant 2013 eine wpb. leichte Steigerung des Umsatzes auf rund 12 Milliarden Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA will der Teilkonzern weiter verbessern. Für das 1. Quartal 2013 rechnet MaterialScience gegenüber dem Vorquartal mit einer wpb. Steigerung des Umsatzes. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA wird auf dem Niveau des Vorquartals erwartet.
Life-Science-Bereiche erzielen wichtige Fortschritte mit ihrer Pipeline
In den Life-Science-Bereichen habe Bayer im vergangenen Jahr weitere wichtige Fortschritte mit seinen Entwicklungskandidaten in der Pipeline gemacht, führte Dekkers aus. "Wir konnten unsere Stellung als Innovationsunternehmen von Weltrang weiter stärken und mit innovativen Produkten und Lösungen das Leben vieler Menschen verbessern", betonte der Vorstandsvorsitzende. "Insbesondere haben wir viele Marktzulassungen für unsere neuen Produkte erhalten."
Als besonders erfreulich bezeichnete Dekkers die Fortschritte in der Pharma-Pipeline. "Und dabei freuen wir uns nicht nur über erste Umsätze mit Produkten, die seit kurzer Zeit auf dem Markt sind. Sondern ebenso darüber, dass die Ärzte und Patienten neue Therapieoptionen erhalten." So sei Bayer in der Kardiologie mit dem Gerinnungshemmer Xarelto weiter vorangekommen. Xarelto ist mittlerweile in mehr als 120 Ländern in verschiedenen akuten und chronischen Indikationen zugelassen.
Dekkers hob auch das Potenzial weiterer wichtiger Entwicklungskandidaten aus der Pharma-Pipeline hervor, etwa von Riociguat zur Behandlung von zwei schweren, lebensbedrohlichen Formen des Lungenhochdrucks. In der Onkologie knüpfe Bayer große Erwartungen an Stivarga zur Behandlung von fortgeschrittenem Darmkrebs bzw. von gastrointestinalen Stromatumoren sowie an Radium-223-Dichlorid (Alpharadin) zur Behandlung von Knochenmetastasen bei Prostatakrebs. Auf dem Gebiet der Augenheilkunde mache EYLEA beispielsweise zur Behandlung der altersbedingten feuchten Makula-Degeneration ebenfalls Fortschritte. Insgesamt traut das Unternehmen diesen fünf Produkten ein jährliches Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 5,5 Milliarden Euro zu, wobei allein Xarelto mehr als zwei Milliarden Euro erzielen soll.
"Wie bei HealthCare sind wir auch im Teilkonzern CropScience bei Innovationen erfolgreich", sagte Dekkers weiter. Sowohl im Pflanzenschutz als auch in der Saatguttechnologie habe Bayer eine gut gefüllte Entwicklungspipeline mit vielversprechenden Projekten. Produkte, die im Zeitraum 2011 bis 2016 auf den Markt kommen, haben ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als vier Milliarden Euro. "Diese Produkte zeichnen sich durch Qualitäten aus, die den Landwirten und den Verbrauchern nützen", betonte Dekkers. Als Belege zeigte er die spezifischen Vorteile ausgewählter Neuentwicklungen aus verschiedenen Einsatzbereichen auf. Sie reichen von Salz- und Überschwemmungstoleranz im Reisanbau über Ertragssteigerungen von wichtigen Feldkulturen bis hin zu einer längeren Haltbarkeit von Obst und Gemüse.
Ambitionierte Zielsetzungen für 2015
Vor allem dank seiner innovativen Produkte in den Life-Science-Geschäften sei Bayer auch für die weitere Entwicklung optimistisch, sagte Dekkers. Deshalb habe sich das Unternehmen auch bis zum Jahr 2015 ambitionierte Ziele gesetzt.
Bei HealthCare soll sich die Wachstumsdynamik bis 2015 verstärken. Die treibenden Faktoren dabei sind die fünf großen neuen Pharma-Produkte, deren Umsatzbeitrag 2015 bei über 2,5 Milliarden Euro liegen soll - die jeweiligen Zulassungen vorausgesetzt. Für den Teilkonzern ergibt sich daraus bis 2015 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von wpb. etwa 6 Prozent in Richtung 22 Milliarden Euro, bei Pharma von wpb. sogar rund 7 Prozent in Richtung 13 Milliarden Euro. Zudem soll die bereinigte EBITDA-Marge von HealthCare in diesem Zeitraum von 27,2 Prozent im vergangenen Jahr in Richtung 29 Prozent steigen.
Bei CropScience will Bayer über Markt wachsen und den Umsatz bis 2015 in Richtung 10 Milliarden Euro entwickeln. Dazu sollen allein die Pflanzenschutz-Produkte, die seit 2006 eingeführt wurden oder noch eingeführt werden, etwa 1,9 Milliarden Euro beitragen. Für CropScience insgesamt bedeutet das ein durchschnittliches Wachstum von wpb. rund 6 Prozent pro Jahr - und dies mit einer bereinigten EBITDA-Marge von etwa 24 Prozent auf weiterhin führendem Profitabilitätsniveau.
Im MaterialScience-Geschäft erwartet Bayer eine mengenmäßige Ausweitung des Geschäfts über der Wachstumsrate der Weltwirtschaft. Die derzeit hohen Kapazitäten auf dem Weltmarkt dürften in den kommenden Jahren wieder von der global steigenden Nachfrage absorbiert werden. Dennoch will Bayer der Commoditisierung des Geschäfts mit weiteren Effizienzmaßnahmen Rechnung tragen. Diese sollen bis 2015 mit 1,5 Prozentpunkten zur bereinigten EBITDA-Marge beitragen.

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