RUPPERT: Finanzielle Entschädigung durch die katholische Kirche richtig

  • Pressemitteilung der Firma FDP-Bundestagsfraktion, 03.03.2011
Pressemitteilung vom: 03.03.2011 von der Firma FDP-Bundestagsfraktion aus Berlin

Kurzfassung: BERLIN. Anlässlich des Angebots der katholischen Kirche zur finanziellen Entschädigung von Missbrauchsopfern erklärt der Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der FDP-Bundestagsfraktion Stefan RUPPERT: Die FDP-Bundestagsfraktion ...

[FDP-Bundestagsfraktion - 03.03.2011] RUPPERT: Finanzielle Entschädigung durch die katholische Kirche richtig


BERLIN. Anlässlich des Angebots der katholischen Kirche zur finanziellen Entschädigung von Missbrauchsopfern erklärt der Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der FDP-Bundestagsfraktion Stefan RUPPERT:

Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt die grundsätzliche Bereitschaft der katholischen Kirche Opfer sexuellen Missbrauchs finanziell zu entschädigen. Das vorgelegte Entschädigungsmodell ist ein symbolisches Zeichen der Anerkennung des Opferleides und der eigenen Verantwortung sowie ein Beispiel für andere betroffene Institutionen.

Auch wenn Zahlungen den Missbrauch nicht ungeschehen machen können und eigentlich kein Geld den Schmerz der Opfer entschädigen kann, ist eine finanzielle Kompensierung ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die katholische Kirche ist die erste Institution, die konkrete Beträge nennt und einen zeitlichen Rahmen für die Entschädigung festlegt.

Die Deutsche Bischofskonferenz kommt ihrer moralischen Pflicht nach, indem sie insbesondere in verjährten Missbrauchsfällen, wo kein Rechtsanspruch mehr besteht, schnell und unbürokratisch eine finanzielle Kompensierung anbietet. Wünschenswert wäre allerdings eine Präzisierung des Angebots sowie eine Abstufung der Entschädigungsleistungen.

Die Opfer haben zurecht immer wieder deutlich gemacht, dass die erfahrene Demütigung durch sexuelle Angriffe Menschen lebenslang begleitet und dass viel wichtiger als Geld die Sensibilität in der Gesellschaft sowie Vorbeugung von Missbrauch ist. Deshalb ist die Zusage einer Kostenübernahme für Therapien und die Einrichtung eines Fonds zur Förderung von Präventionsprojekten positiv.


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Eine Geschichte als Herausforderung.
Der Liberalismus begann seinen historischen Weg als Philosophie der Freiheit und als politische Bewegung für die Rechte des Einzelnen. Die Willkürherrschaft des Absolutismus stand im Widerspruch zur Idee einer freiheitlichen Gesellschaft. Mit dem Verfassungsstaat hat der Liberalismus den Absolutismus überwunden.
Als erste politische Bewegung hat der Liberalismus dem einzelnen Bürger, seiner menschlichen Würde und seinen Menschenrechten der Freiheit und Gleichheit Vorrang vor der Macht des Staates eingeräumt. Schritt für Schritt verwirklichten Liberale den modernen Verfassungsstaat mit individuellen Grundrechten, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Minderheiten, der Gewaltenteilung und der Rechtsbindung staatlicher Gewalt.

Der Liberalismus hat als Freiheitsbewegung nicht nur für die Gleichheit vor dem Gesetz gekämpft, sondern auch für Chancengleichheit in der Gesellschaft. Mit der Marktwirtschaft und ihrer sozialen Verpflichtung hat der Liberalismus neue Chancen gegen Existenznot und konservative Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen eröffnet.

Die liberale Verfassung unserer Bundesrepublik Deutschland hat mehr demokratische Stabilität, mehr allgemeinen Wohlstand, mehr soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit hervorgebracht, als dies je zuvor in der Geschichte der Fall gewesen ist. Und dennoch ist die Idee der Freiheit den schleichenden Gefahren der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt. Weniger Teilhabe am demokratischen Staat, weniger Chancen für ein selbstbestimmtes Leben durch weniger Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, Entmündigungen durch kollektive Zwangssysteme und bevormundende Bürokratie sind neue Bedrohungen der Freiheit.

Liberale haben nach 1945 der Idee der Freiheit zum erneuten Durchbruch verholfen. Die FDP war stets der Motor für Reformen, wenn es um Richtungsentscheidungen zugunsten der Freiheit ging. Nur durch die FDP konnte in den fünfziger Jahren die Soziale Marktwirtschaft gegen die Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten durchgesetzt werden. Nur durch die FDP konnte sich in den siebziger Jahren mehr Bürgerfreiheit gegen konservative Rechts- und Gesellschaftspolitik durchsetzen. Die Liberalen waren Vorreiter für die Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, gegen obrigkeits- staatliche Bevormundung und Engstirnigkeit. Unsere Politik der marktwirtschaftlichen Erneuerung in den achtziger Jahren brachte neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für mehr Bürger.

Ein großer Teil des Widerstands gegen das sozialistische Staatswesen erwuchs aus der Attraktivität des freiheitlich-liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Das in den europäischen Integrationsprozeß eingebettete, vereinte Deutschland ist das freiheitlichste unserer Geschichte.

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