UNICEF Deutschland beauftragt Sothebys, Bonhams und Lempertz mit den Verkäufen des ersten großen Konvoluts der Sammlung Rau

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[Deutsches Komitee für UNICEF - 05.03.2013] UNICEF Deutschland beauftragt Sothebys, Bonhams und Lempertz mit den Verkäufen des ersten großen Konvoluts der Sammlung Rau

UNICEF Deutschland hat für den Verkauf des ersten großen Konvoluts aus seiner Kunstsammlung Rau die Auktionshäuser Sothebys und Bonhams, London sowie Lempertz, Köln ausgewählt. Über Details zu allen Werken der Sammlung informiert ab sofort eine neue website: www.sammlung-rau-fuer-unicef.de.
"Mit den geplanten Verkäufen erfüllt UNICEF Deutschland einen weiteren Teil des Vermächtnisses des bedeutenden Philanthropen Gustav Rau, der sein Leben nach dem Vorbild Albert Schweitzers Not leidenden Kindern in Entwicklungsländern widmete. Diesem Herzensanliegen ordnete er letztlich sogar seine große Leidenschaft, die Kunstsammlung, unter. Mit der Erfüllung dieses Vermächtnisses sorgt UNICEF dafür, dass dieses außergewöhnliche Erbe weiter wirkt und Tag für Tag Tausenden Kindern hilft - so wie es Gustav Rau Zeit seines Lebens getan hat", sagte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender von UNICEF Deutschland.
Die drei Auktionshäuser erhielten den Zuschlag, weil sie im Rahmen einer internationalen Ausschreibung für die jeweiligen Objekte die besten Konditionen zugesichert haben. Ein unabhängiger Anwalt hatte die Ausschreibung nach Beratungen mit dem von Dr. Rau eingerichteten Kunstbeirat unter großen internationalen und nationalen Auktionshäusern durchgeführt. Der Rücklauf wurde von einer zweiten Anwaltskanzlei anonymisiert und dem Vorstand der deutschen UNICEF-Stiftung zur Entscheidung vorgelegt. Die Verkäufe beginnen voraussichtlich mit einer Sonder-Auktion des Kunsthauses Lempertz, das sämtliche Kosten der Auktion trägt und die Aufgelder an UNICEF spendet. Weitere Verkäufe sind im Rahmen der Sommer- und Herbstauktionen 2013 bei Sothebys und Bonhams in London geplant.
Mit dem ersten Konvolut sollen insgesamt 533 Gemälde, Skulpturen und kunsthandwerkliche Gegenstände veräußert werden, darunter herausragende Werke von Fragonard, El Greco und Claude Monet. Der geschätzte Gesamtwert der von Kunstexperten zusammengestellten Werke liegt im zweistelligen Millionenbereich. Die Erlöse fließen gemäß dem Willen des 2002 verstorbenen Arztes und Sammlers Dr. Dr. Gustav Rau in die UNICEF-Stiftung, um langfristige Hilfsprogramme für Kinder zu finanzieren und insbesondere das von ihm gegründete Krankenhaus in Ciriri im Ostkongo weiter zu unterstützen.
253 Werke - darunter die Kernsammlung - im Arp Museum Rolandseck vereint
Die Sammlung, die Gustav Rau in vier Jahrzehnten zusammentrug, ist eine der ungewöhnlichsten privaten Kunstkollektionen weltweit. Die jetzt zum Verkauf stehenden Objekte gehören nicht zum sogenannten Kern der Sammlung. Gemäß dem Willen des Stifters sollen 152 ausgesuchte Gemälde und Skulpturen bis 2026 öffentlich gezeigt werden. Dieser Teil des Vermächtnisses wird mit der "Kunstkammer Rau" im Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen erfüllt, wo die Sammlung unter immer wieder neuen Aspekten in Wechselausstellungen einem breiten Publikum nahe gebracht wird.
80 Skulpturen, darunter 42 Werke der Kernsammlung, hatte UNICEF bis 2012 dem Kölner Museum Schnütgen ausgeliehen. Nun wurden alle Werke der Kernsammlung im Arp Museum zusammengeführt. Von den bislang schon im Arp Museum gelagerten und gezeigten Werken stehen 34 Objekte, die nicht zum Kern der Sammlung gehören, zum Verkauf. Insgesamt leiht UNICEF dem Arp Museum langfristig 253 Gemälde und Skulpturen, die bis zu ihrem Verkauf zugunsten der UNICEF-Stiftung für Ausstellungen zur Verfügung stehen.
Unterstützung für das von Gustav Rau gegründete "Hospital Rau de Ciriri"
In den 1980er Jahren ließ Gustav Rau in Ciriri nahe der Provinzhauptstadt Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo ein Krankenhaus mit angeschlossenem Ernährungszentrum errichten. Er selbst arbeitete dort rund 20 Jahre. Heute fungiert es als Referenzhospital für die gesamte Region Süd-Kivu und ist auch für 34 Gesundheitsstationen im Umland zuständig. Dank des Krankenhauses erhalten Kinder in Ciriri und Umgebung eine gute medizinische Versorgung. Es wird in der Trägerschaft der Erzdiözese Bukavu geführt, von Caritas International verwaltet und aus Erträgen des Nachlasses von Gustav Rau von der deutschen UNICEF-Stiftung seit vielen Jahren finanziell gefördert - seit 2011 in Kooperation mit der in Zürich ansässigen Stiftung Dr. Rau.
Rund 215.000 Menschen leben im Einzugsgebiet des 130-Betten-Krankenhauses. 8.500 Menschen werden jedes Jahr ambulant behandelt. Jeden Monat werden durchschnittlich über 200 Geburten betreut. Das Hospital verfügt über vier Stationen: Pädiatrie, Gynäkologie mit Geburtshilfe, Chirurgie und Innere Medizin. Seit Gründung des Krankenhauses wird auch ein Ernährungsprogramm für mangel- und unterernährte Kinder durchgeführt. Die UNICEF-Stiftung und die Stiftung Dr. Rau förderten bereits die Errichtung einer neuen Geburtshilfe-Station. Der Bau eines zusätzlichen Operationssaales sowie eines Bettenhauses wurden begonnen, eine Renovierung der älteren Gebäudeteile soll folgen.
Gustav Rau und UNICEF
Der Arzt und Kunstsammler Dr. Dr. Gustav Rau sah in UNICEF Deutschland die Organisation, die über die Erfahrung und das professionelle Netzwerk verfügt, um seine humanitären Ziele zu verwirklichen. "Ich weiß meinen materiellen Besitz nun in guten Händen. Ich vertraue ihn einer Organisation an, die sich dem einzigen Sinn verschrieben hat, den ich auch meinem Leben gegeben habe: der Hilfe für Not leidende Kinder", erklärte der 79-jährige Rau anlässlich der Schenkung des größten Teils seiner Kollektion an UNICEF Deutschland in Stuttgart im Jahr 2001. Die übrigen Werke seiner Sammlung waren Teil des Nachlasses, der laut Erbvertrag von 1999 an UNICEF fallen sollte. Zunächst wurde UNICEF das Erbe zwar streitig gemacht. 2008 entschied das Nachlassgericht jedoch endgültig zugunsten von UNICEF. Die deutsche UNICEF-Stiftung ist damit Alleinerbe von Dr. Rau.

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