Auf den Zahn gefühlt

Kurzfassung: Auf den Zahn gefühltNeue Isotopen-Methode gibt Herkunft von illegal gehandeltem Elfenbein preis Tausende von Elefanten werden derzeit jährlich für ihr Elfenbein getötet. Doch nicht alles Elfenbein ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 07.03.2013] Auf den Zahn gefühlt

Neue Isotopen-Methode gibt Herkunft von illegal gehandeltem Elfenbein preis
Tausende von Elefanten werden derzeit jährlich für ihr Elfenbein getötet. Doch nicht alles Elfenbein, was sich im Umlauf befindet stammt aus illegalen Quellen. Es kann etwa aus historischen Beständen oder aus den sogenannten "Einmal-Verkäufen" nach China und Japan stammen. Bisher helfen Herkunftszertifikate, dessen Ursprung zu belegen. Doch diese Nachweise lassen sich fälschen. Zudem nutzen sie nichts, wenn Zollbehörden konfisziertes Material zuordnen müssen. Zur eindeutigen Unterscheidung kann nun eine neue Isotopen Methode beitragen, die am Donnerstag vom WWF Deutschland und dem Bundesamt für Naturschutz auf der Artenschutzkonferenz CITES vorgestellt wurde.
Durch chemischen Nachweis bestimmter Elemente in den Stoßzähnen lassen sich genaue Rückschlüsse über ihre einstige Nahrung und deren genaue Zusammensetzung ziehen und damit auf ihre Herkunftsregion schließen. "Die Ergebnisse dieser sehr valide arbeitenden Methode sollen helfen, den Ursprung von konfisziertem Elfenbein eindeutig zu bestimmen, Schmuggelrouten zu identifizieren und so den illegalen Elfenbeinhandel zu bekämpfen", sagte Stefan Ziegler, Elefanten-Experte beim WWF.
Der WWF Deutschland und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben im Auftrag des Bundesamt für Naturschutz mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit seit Juli 2010 damit begonnen, über 600 Elfenbeinproben aus 24 afrikanischen und 6 asiatischen Herkunftsländern zu untersuchen, die ihnen unter anderem von deutschen und chinesischen Zollbehörden, europäischen Museen und Sammlern sowie Trophäenjägern zur Verfügung gestellt wurden. 30 mg Probenmaterial wurden auf die Elemente Strontium, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Schwefel untersucht, deren Häufigkeit Rückschlüsse auf die typische Pflanzenwelt, den Boden und das Klima zulassen, in der der Elefant sich zu Lebzeiten bewegt hat.
Die Ergebnisse der Analyse werden für den Aufbau einer Referenzdatenbank genutzt, mit deren Hilfe zukünftig Elfenbein unbekannter Herkunft einem bestimmten Land oder einer bestimmten Region zugeordnet werden kann. Laufzeit des Projekts ist bis Ende 2014. Im Rahmen eines Schwesterprojekts wurde von der Universität Regensburg zudem die Altersbestimmung von Elfenbein unbekannten Ursprungs erforscht. Beide Methoden können in Zukunft in der Strafverfolgung eingesetzt werden und so den Kampf gegen illegalen Elfenbeinhandel unterstützten.

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WWF - World Wide Fund For Nature Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip Naturschutz für und mit Menschen. Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet. Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen. Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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