Gesucht: Gesellschaft jenseits des Wachstumswahns

  • Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 04.03.2011
Pressemitteilung vom: 04.03.2011 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M

Kurzfassung: Großer Attac-Kongress vom 20. bis 22. Mai in Berlin Das globalisierungskritische Netzwerk Attac Deutschland bereitet in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-, der Heinrich-Böll-, der Otto-Brenner- und der Rosa-Luxemburg-Stiftung einen ...

[Attac Deutschland - 04.03.2011] Gesucht: Gesellschaft jenseits des Wachstumswahns


Großer Attac-Kongress vom 20. bis 22. Mai in Berlin

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac Deutschland bereitet in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-, der Heinrich-Böll-, der Otto-Brenner- und der Rosa-Luxemburg-Stiftung einen großangelegten Kongress mit dem Titel "Jenseits des Wachstums?!" vor, zu dem vom 20. bis 22. Mai rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Technischen Universität Berlin erwartet werden. "Mit diesem Kongress wollen über die Diskussion um die Grenzen des Wachstums hinausgehen und diskutieren, wie Gesellschaft und Ökonomie ohne Wachstumszwang aussehen könnten", sagte Matthias Schmelzer von der Kongress-Vorbereitungsgruppe von Attac. "Denn Klimawandel, Umweltzerstörung, die Weltwirtschaftskrise und die immer größere Schere zwischen Arm und Reich machen deutlich: Das alte Rezept, Wachstum als Allheilmittel gegen ökonomische Probleme aller Art zu verschreiben, funktioniert nicht mehr. Auf die Krisen unserer Zeit brauchen wir neue Antworten jenseits des Wachstumswahns."

Zu den vier Stiftungen als Kooperationspartner des Kongresses kommen mehr als 35 Unterstützerorganisationen. In über 70 Veranstaltungen werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Probleme der gegenwärtigen Wachstumsökonomie analysieren sowie Alternativen diskutieren. Unter den mehr als 100 Referenten sind zahlreiche namhafte Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland, darunter Alberto Acosta (ehemaliger Energieminister von Ecuador), Vandana Shiva (Trägerin des alternativen Nobelpreises, Indien), Nnimmo Bassey (Träger des alternativen Nobelpreises, Nigeria), Geneviève Azam (Attac Frankreich), Tim Jackson (University of Surrey, UK) und Angelika Zahrnt (Ehrenvorsitzende des BUND).

Michael Dauderstädt von der Friedrich-Ebert-Stiftung begründete deren Engagement für den Kongress: "Es geht um neuen Fortschritt durch soziales Wachstum, das vor allem mehr Beschäftigung in Dienstleistungssektoren wie Bildung, Gesundheit und Pflege schafft." Dieses neue Wachstumsmodell ziele auf eine Verbindung von guter Arbeit, gerechter Verteilung und ökologischer Nachhaltigkeit.

"Wenn globale Gerechtigkeit nicht nur eine Worthülse bleiben soll, muss der Norden als Teil einer ökologischen Transformation auch lernen, sich gesund zu schrumpfen", stellte Georg Kössler, Klimareferent bei der Heinrich-Böll-Stiftung, fest. "Und wir müssen noch mehr über Alternativen nachdenken, die auch für Schwellen- und Entwicklungsländer realistisch sind. Wir wollen auf dem Kongress Konzepte für ein gutes Leben, für andere Wohlstandsmodelle und für globale Gerechtigkeit einbringen."

Jupp Legrand von der Otto Brenner Stiftung sagte: "Wir beteiligen uns an dem Kongress, weil wir eine ehrliche Debatte nicht nur über die Grenzen des Wachstums brauchen, sondern auch Antworten suchen müssen, die zur Überwindung der Ungerechtigkeiten zwischen Nord und Süd nachhaltig beitragen können." Wie weltweit soziale Verwerfungen abgebaut, ökologische Probleme gelöst und neue Entwicklungspfade beschritten werden können – diese Fragen gelte es bei dem Kongress kontrovers und konstruktiv zu diskutieren.

"Wir brauchen den Wandel hin zu einer solidarischen, an den Bedürfnissen der Menschen orientieren Wirtschaft, die auf qualitativer Entwicklung statt stofflichem Wachstum beruht", sagte Mario Candeias von der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Wichtig in diesem Prozess seien vor allem gerechte Übergänge, etwa für Menschen, die ihre gewohnten Arbeitsplätze verlieren.


Im Internet:

* Kongress-Homepage:
http://www.jenseits-des-wachstums.de

* Kongress-Aufruf:
http://www.kurzlink.de/Kongressaufruf

Für Rückfragen und Interviews:

* Matthias Schmelzer, Kongress-Vorbereitungsgruppe von Attac, Tel. (0176) 9901 0188

* Dr. Mario Candeias, Referent für Kapitalismuskritik und Gesellschaftsanalyse, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Tel. (030) 44310-179

* Jupp Legrand, Geschäftsführer, Otto-Brenner-Stiftung, Tel. (069) 6693 2810

* Dr. Michael Dauderstädt, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik, Friedrich-Ebert-Stiftung, Tel. (0228) 883 8301

* Georg Kössler, Klimareferent, Heinrich-Böll-Stiftung, Tel. (030) 285 34 319


Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland

Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
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Mail: presse@attac.de, Fax: 069/900 281-99

Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.

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