UFOP fordert Bewertung der Neo-nicotinoide auf wissenschaftlich und praktisch fundierter Basis

Kurzfassung: UFOP fordert Bewertung der Neo-nicotinoide auf wissenschaftlich und praktisch fundierter BasisFlächenspritzungen keine Alternative zur RapsbeizungBerlin, 8. März 2013 - Die Union zur Förderung von ...
[Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) - 08.03.2013] UFOP fordert Bewertung der Neo-nicotinoide auf wissenschaftlich und praktisch fundierter Basis

Flächenspritzungen keine Alternative zur Rapsbeizung
Berlin, 8. März 2013 - Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) fordert für eine Entscheidung über die Zukunft der neonicotinoiden Saatgutbeizung bei Raps eine wissenschaftlich und praktisch fundierte Bewertung der Wirkstoffe unter Einbeziehung der in Deutschland vorliegenden Daten zur erfolgreichen Umsetzung von Risikominderungsmaßnahmen. Darüber hinaus muss der Sachverhalt anerkannt werden, dass keine Alternativen zur Verfügung stehen. Flächenspritzungen können mangels Wirksamkeit bei relevanten Schädlingen die insektizide Beizung nicht ersetzen.
Anfang Februar hatte die EU-Kommission in Brüssel Pläne für ein Verbot der neonicotinoiden Wirkstoffe Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid in für Bienen attraktiven Kulturen vorgelegt. Dabei stützt sie sich auf eine Mitte Januar bekannt gewordene Risikoabschätzung zur Bienensicherheit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die von Expertenseite massiv kritisiert wird. Demnach hat die EFSA auf der Grundlage eines noch nicht zwischen den EU-Mitgliedsstaaten endabgestimmten Prozedere im Wesentlichen Labordaten bewertet. Ebenfalls vorliegende Monitoringdaten sowie Daten zu Risikominderungsmaßnahmen beim Einsatz der Wirkstoffe in der Praxis, die in Deutschland eine sichere Anwendung bei der Rapsbeizung belegen, sind von der EFSA nicht berücksichtigt worden. Die Beratungen über den Kommissionsvorschlag sollen Mitte März in Brüssel fortgesetzt werden.
In Deutschland gelten seit dem Unfall mit Maissaatgut 2008 im Rheingraben für die neonicotinoiden Beizwirkstoffe ausschließlich Zulassungen mit strengen Bestimmungen auf der Grundlage einer Risikobewertung durch die deutschen Zulassungsbehörden. Diese berücksichtigen bei Raps umfangreiche und aktuelle Daten zu den Wirkstoffrückständen in Pollen sowie Nektar und zu Exposition durch Beizstaubabrieb und Guttation. Weiterhin wurde in einem Pilotprojekt der Rapszüchter in Zusammenarbeit mit den Zulassungsbehörden seit 2008 die Beizqualität erheblich verbessert und der Staubabrieb auf ein Minimum reduziert. Hieraus resultiert die Zertifizierte Rapsbeizstelle, bei der alle deutschen Anlagen durch die SeedGuard Gesellschaft für Saatgutqualität mbH als Voraussetzung für den Einsatz neonicotinoider Wirkstoffe auditiert und zertifiziert werden. Darüber hinaus konnten in einem von der UFOP unterstützten mehrjährigen Forschungsvorhaben jüngst ebenfalls Daten vorgelegt werden, die keinen Einfluss auf die Entwicklung von Bienenvölkern durch die Aufnahme von Guttationstropfen an gebeizten Rapspflanzen erkennen lassen.
Flächenspritzungen im Herbst nach der Aussaat des Rapses sind keine Alternative zur insektiziden Beizung. Die Kleine Kohlfliege ist ohne neonicotinoide Saatgutbeizung nicht mehr bekämpfbar. Gegen den Rapserdfloh sind zwar Behandlungen mit Pyrethroiden zugelassen, werden jedoch wegen fortschreitender Resistenz gegen diese Wirkstoffklasse zunehmend unwirksam. Zusätzliche Flächenspritzungen als zwangsläufige Folge eines Verbotes der insektiziden Rapsbeizung würden die Resistenzentwicklung beschleunigen. Beide Schädlinge können bei ungeschützten Rapsbeständen zu massiven Schäden und zum völligen Pflanzenverlust führen. Erhebliche Ertragseinbußen bis hin zu Umbrüchen wären die Folge.

Redaktionskontakt:Dr. Manuela Specht
UFOP e.V.
Tel.: 0 30/31 90 4-298
E-Mail: m.specht@ufop.de

Kurzinfo UFOP e. V.:
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die politischen Interessen der an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen in nationalen und internationalen Gremien. Die UFOP fördert Untersuchungen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten in den Bereichen Food, Non-Food und Feed. Die Öffentlichkeitsarbeit der UFOP dient der Förderung des Absatzes der Endprodukte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen.

Weitere Informationen
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP)
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) Der Deutsche Bauernverband e. V. (DBV) und der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) haben im Jahr 1990 mit der Gründung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V., kurz UFOP, eine bis zu diesem Zeitpunkt einmalige Verbandsstruktur ins Leben gerufen. Alle an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen sind unter dem Dach der UFOP versammelt. Die UFOP konnte in dieser interprofessionellen Form gegründet werden, weil alle Beteiligten die Chance einer neuen Form der vertrauensvollen Zusammenarbeit erkannt haben. In den vergangenen Jahren hat die UFOP zahlreiche Ideen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion sowie zur Absatzförderung realisiert.Wie kaum eine andere landwirtschaftliche Organisation hat es die UFOP geschafft, Züchtung, Anbau, Markt und auch Agrarpolitik zu einem gemeinsamen von der gesamten Agrarwirtschaft getragenen Konzept zusammenzuführen. Die Ergebnisse der UFOP-Aktivitäten sind beachtlich. So ist es gelungen Biodiesel zum Vorzeigeprodukt unter den nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln. Das Wissen um die hohe gesundheitliche Qualität von Rapsspeiseöl konnte gleichzeitig umfassend etabliert werden. Futtermittel auf Basis heimischer Öl- und Eiweißpflanzen haben in der UFOP einen anerkannten Protagonisten gefunden, Die landwirtschaftliche Praxis profitiert von zahlreichen praxisrelevanten Informationen und Sortenprüfungsergebnissen.
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP),
, 10117 Berlin, Deutschland
Tel.: ;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP)

10117 Berlin
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/74175

https://www.prmaximus.de/pressefach/union-zur-förderung-von-oel-und-proteinpflanzen-ufop-pressefach.html
Die Pressemeldung "UFOP fordert Bewertung der Neo-nicotinoide auf wissenschaftlich und praktisch fundierter Basis" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "UFOP fordert Bewertung der Neo-nicotinoide auf wissenschaftlich und praktisch fundierter Basis" ist Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), vertreten durch .