DIW-Studie zeigt: Weibliche Führungskräfte haben mehr private Verpflichtungen als Männer
- Pressemitteilung der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin, 04.03.2011
Pressemitteilung vom: 04.03.2011 von der Firma Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin aus Berlin
Kurzfassung: Frauen in Führungspositionen leisten deutlich mehr Hausarbeit, sind seltener verheiratet und haben weniger Kinder als ihre männlichen Kollegen in deutschen Führungsetagen. "Die in Führungspositionen üblichen langen Wochenarbeitszeiten lassen ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 04.03.2011] DIW-Studie zeigt: Weibliche Führungskräfte haben mehr private Verpflichtungen als Männer
Frauen in Führungspositionen leisten deutlich mehr Hausarbeit, sind seltener verheiratet und haben weniger Kinder als ihre männlichen Kollegen in deutschen Führungsetagen. "Die in Führungspositionen üblichen langen Wochenarbeitszeiten lassen sich mit Haushalt und Kindererziehung kaum in Einklang bringen," sagt Forschungsdirektorin Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. "Zwar sind Frauen heute qualifiziert wie nie, doch ihre Chancen sind schlechter. Sie treten auf der Stelle."
Die Verantwortung für Haus- und Familienarbeit wird traditionell den Frauen zugewiesen. Während Männer in Führungspositionen nach Studien des SOEP zuhause nur 18 Prozent der Familienarbeit übernehmen, erledigen weibliche Führungskräfte rund 58 Prozent der häuslichen Aufgaben. Damit fällt die private Arbeitsteilung der Frauen in Führungspositionen bereits wesentlich gleichberechtigter aus als bei ihren männlichen Kollegen. Der Großteil der Hausarbeit wird jedoch weiterhin von den Frauen erbracht.
Analysen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW zeigen, dass Frauen in Führungspositionen im Jahr 2009 im Schnitt 46 Wochenstunden arbeiten, ihre männlichen Kollegen hingegen 48 Wochenstunden. Die Arbeitszeit wird von beiden Geschlechtern als zu lang empfunden. Die gewünschte Wochenarbeitszeit lag bei 2009 bei weiblichen Führungskräften rund neun Stunden unter der tatsächlichen, bei männlichen rund sieben Stunden.
Die SOEP-Daten zeigen auch, dass wesentlich weniger weibliche Führungskräfte verheiratet sind als ihre männlichen Kollegen. Im Jahr 2009 waren rund 55 Prozent der weiblichen Führungskräfte ledig, aber nur 38 Prozent der männlichen. Allerdings lebten 2009 mit 28 Prozent doppelt so viele Frauen in Führungspositionen unverheiratet in einer Lebensgemeinschaft zusammen wie Männer in Führungspositionen. Die Zahl der Single-Frauen in den Führungsetagen hat sich damit angeglichen: 2009 waren 16 Prozent der weiblichen und 17 Prozent der männlichen Führungskräfte alleinlebend.
Deutliche Unterschiede zeigten sich bei der Anzahl der Kinder: Im Jahr 2009 hatten nur 28 Prozent der weiblichen Führungskräfte Kinder, aber 38 Prozent der männlichen. Während die Männer im Schnitt zwei Kinder hatten, war es bei den Frauen meist nur ein Kind. Mütter von Kleinkindern unter drei Jahren waren in deutschen Führungsetagen fast gar nicht zu finden, während 29 Prozent der männlichen Führungskräfte Kinder dieser Altersgruppe hatten.
Nach wie vor sind Frauen dem DIW-Führungskräftemonitor zufolge in deutschen Chefetagen wesentlich seltener vertreten als Männer. Besonders in Top-Positionen sind sie deutlich unterrepräsentiert. Wichtiger Bestandteil der "gläsernen Decke", an die Frauen im Laufe ihrer Karriere stoßen, sind die immer noch vorherrschenden Vorstellungen traditioneller Geschlechterrollen. "Damit die vielen gut ausgebildeten jungen Frauen tatsächlich verstärkt zum Zuge kommen, sind nachhaltige Umstrukturierungen des beruflichen und gesellschaftlichen Alltags notwendig", sagt DIW-Expertin Holst.
Pressestelle
Renate Bogdanovic
presse@diw.de
Mohrenstraße 58
10117 Berlin
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Frauen in Führungspositionen leisten deutlich mehr Hausarbeit, sind seltener verheiratet und haben weniger Kinder als ihre männlichen Kollegen in deutschen Führungsetagen. "Die in Führungspositionen üblichen langen Wochenarbeitszeiten lassen sich mit Haushalt und Kindererziehung kaum in Einklang bringen," sagt Forschungsdirektorin Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. "Zwar sind Frauen heute qualifiziert wie nie, doch ihre Chancen sind schlechter. Sie treten auf der Stelle."
Die Verantwortung für Haus- und Familienarbeit wird traditionell den Frauen zugewiesen. Während Männer in Führungspositionen nach Studien des SOEP zuhause nur 18 Prozent der Familienarbeit übernehmen, erledigen weibliche Führungskräfte rund 58 Prozent der häuslichen Aufgaben. Damit fällt die private Arbeitsteilung der Frauen in Führungspositionen bereits wesentlich gleichberechtigter aus als bei ihren männlichen Kollegen. Der Großteil der Hausarbeit wird jedoch weiterhin von den Frauen erbracht.
Analysen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW zeigen, dass Frauen in Führungspositionen im Jahr 2009 im Schnitt 46 Wochenstunden arbeiten, ihre männlichen Kollegen hingegen 48 Wochenstunden. Die Arbeitszeit wird von beiden Geschlechtern als zu lang empfunden. Die gewünschte Wochenarbeitszeit lag bei 2009 bei weiblichen Führungskräften rund neun Stunden unter der tatsächlichen, bei männlichen rund sieben Stunden.
Die SOEP-Daten zeigen auch, dass wesentlich weniger weibliche Führungskräfte verheiratet sind als ihre männlichen Kollegen. Im Jahr 2009 waren rund 55 Prozent der weiblichen Führungskräfte ledig, aber nur 38 Prozent der männlichen. Allerdings lebten 2009 mit 28 Prozent doppelt so viele Frauen in Führungspositionen unverheiratet in einer Lebensgemeinschaft zusammen wie Männer in Führungspositionen. Die Zahl der Single-Frauen in den Führungsetagen hat sich damit angeglichen: 2009 waren 16 Prozent der weiblichen und 17 Prozent der männlichen Führungskräfte alleinlebend.
Deutliche Unterschiede zeigten sich bei der Anzahl der Kinder: Im Jahr 2009 hatten nur 28 Prozent der weiblichen Führungskräfte Kinder, aber 38 Prozent der männlichen. Während die Männer im Schnitt zwei Kinder hatten, war es bei den Frauen meist nur ein Kind. Mütter von Kleinkindern unter drei Jahren waren in deutschen Führungsetagen fast gar nicht zu finden, während 29 Prozent der männlichen Führungskräfte Kinder dieser Altersgruppe hatten.
Nach wie vor sind Frauen dem DIW-Führungskräftemonitor zufolge in deutschen Chefetagen wesentlich seltener vertreten als Männer. Besonders in Top-Positionen sind sie deutlich unterrepräsentiert. Wichtiger Bestandteil der "gläsernen Decke", an die Frauen im Laufe ihrer Karriere stoßen, sind die immer noch vorherrschenden Vorstellungen traditioneller Geschlechterrollen. "Damit die vielen gut ausgebildeten jungen Frauen tatsächlich verstärkt zum Zuge kommen, sind nachhaltige Umstrukturierungen des beruflichen und gesellschaftlichen Alltags notwendig", sagt DIW-Expertin Holst.
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