14.03.2013 14:21 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund
Artenschutzkonferenz in Bangkok endet - Deutscher Tierschutzbund sieht Licht und Schatten
Kurzfassung: Artenschutzkonferenz in Bangkok endet - Deutscher Tierschutzbund sieht Licht und SchattenAm heutigen Donnerstag endet die 16. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) im ...
[Deutscher Tierschutzbund - 14.03.2013] Artenschutzkonferenz in Bangkok endet - Deutscher Tierschutzbund sieht Licht und Schatten
Am heutigen Donnerstag endet die 16. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) im thailändischen Bangkok. Für den Deutschen Tierschutzbund fällt das Resümee der diesjährigen Verhandlungen zweigeteilt aus. Positiv bewertet der Verband, dass künftig unter anderem für einige Hai- und Rochenarten, viele Schildkröten und bestimmte Tropenhölzer weitreichende Handelsbeschränkungen gelten. Ein Antrag der USA, welcher einen strengeren Schutz für Eisbären gefordert hatte, scheiterte jedoch.
"Zu den größten Erfolgen aus Artenschutzsicht zählen sicherlich die verabschiedeten Handelsbeschränkungen für Haie und Rochen. Wir freuen uns, dass sich die Mehrheit der Staaten entschlossen hat, diese sehr bedrohten Tiere besser zu schützen", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. In Zukunft dürfen fünf Haiarten nur noch beschränkt gehandelt werden, da ihr Bestand aufgrund der hohen Nachfrage nach ihren Flossen und anderen Körperteilen, vor allem in Asien, drastisch gesunken ist. Gleiches gilt für zwei Arten von Mantarochen, deren knorpelige Kiemenplatten in China für medizinische Zwecke verwendet werden. Bis zur letzten Minute hatten China und Japan versucht, die Beschlüsse zu blockieren, scheiterten aber knapp. "Dass zudem der internationale Handel für mehrere stark bedrohte Schildkrötenarten ausgesetzt oder gar völlig verboten wurde, begrüßen wir ebenfalls", so Schröder weiter. Und auch, dass der Schutz der Tropenwälder durch strengere Bestimmungen zum Handel mit Edelholzwarten wie Eben- und Rosenholz verbessert wird, ist für die Tierschützer ein Grund zur Freude.
Diese positiven Entscheidungen stehen jedoch im Schatten der Diskussionen um Eisbären, deren Felle und Körperteile künftig auch weiterhin gehandelt werden dürfen. Ein entsprechender US-Antrag zur Durchsetzung eines internationalen Handelsverbots hatte in Bangkok keine Mehrheit erhalten, nicht zuletzt weil durch die Enthaltungen der EU-Länder wichtige Stimmen fehlten. Zwar hatten mehrere europäische Staaten, darunter auch Deutschland, für eine Unterstützung des amerikanischen Vorschlags eingesetzt. Doch scheiterte die für ein "Ja"-Votum erforderliche Einstimmigkeit innerhalb des EU-Block vor allem am Widerstand Dänemarks, welches wiederum die Interessen Grönlands als "Eisbärnation" vertritt. "Damit werden nun weiterhin mehrere Hundert Eisbären jährlich abgeschossen und enden als Trophäe oder Bettvorleger in Wohnzimmern in Europa, Russland oder Asien. Hier hat die EU leider völlig versagt," so Schröder abschließend.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Telefon: +49-(0)228-60496-24
Telefax: +49-(0)228-60496-41
Mail: presse@tierschutzbund.de
Am heutigen Donnerstag endet die 16. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) im thailändischen Bangkok. Für den Deutschen Tierschutzbund fällt das Resümee der diesjährigen Verhandlungen zweigeteilt aus. Positiv bewertet der Verband, dass künftig unter anderem für einige Hai- und Rochenarten, viele Schildkröten und bestimmte Tropenhölzer weitreichende Handelsbeschränkungen gelten. Ein Antrag der USA, welcher einen strengeren Schutz für Eisbären gefordert hatte, scheiterte jedoch.
"Zu den größten Erfolgen aus Artenschutzsicht zählen sicherlich die verabschiedeten Handelsbeschränkungen für Haie und Rochen. Wir freuen uns, dass sich die Mehrheit der Staaten entschlossen hat, diese sehr bedrohten Tiere besser zu schützen", so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. In Zukunft dürfen fünf Haiarten nur noch beschränkt gehandelt werden, da ihr Bestand aufgrund der hohen Nachfrage nach ihren Flossen und anderen Körperteilen, vor allem in Asien, drastisch gesunken ist. Gleiches gilt für zwei Arten von Mantarochen, deren knorpelige Kiemenplatten in China für medizinische Zwecke verwendet werden. Bis zur letzten Minute hatten China und Japan versucht, die Beschlüsse zu blockieren, scheiterten aber knapp. "Dass zudem der internationale Handel für mehrere stark bedrohte Schildkrötenarten ausgesetzt oder gar völlig verboten wurde, begrüßen wir ebenfalls", so Schröder weiter. Und auch, dass der Schutz der Tropenwälder durch strengere Bestimmungen zum Handel mit Edelholzwarten wie Eben- und Rosenholz verbessert wird, ist für die Tierschützer ein Grund zur Freude.
Diese positiven Entscheidungen stehen jedoch im Schatten der Diskussionen um Eisbären, deren Felle und Körperteile künftig auch weiterhin gehandelt werden dürfen. Ein entsprechender US-Antrag zur Durchsetzung eines internationalen Handelsverbots hatte in Bangkok keine Mehrheit erhalten, nicht zuletzt weil durch die Enthaltungen der EU-Länder wichtige Stimmen fehlten. Zwar hatten mehrere europäische Staaten, darunter auch Deutschland, für eine Unterstützung des amerikanischen Vorschlags eingesetzt. Doch scheiterte die für ein "Ja"-Votum erforderliche Einstimmigkeit innerhalb des EU-Block vor allem am Widerstand Dänemarks, welches wiederum die Interessen Grönlands als "Eisbärnation" vertritt. "Damit werden nun weiterhin mehrere Hundert Eisbären jährlich abgeschossen und enden als Trophäe oder Bettvorleger in Wohnzimmern in Europa, Russland oder Asien. Hier hat die EU leider völlig versagt," so Schröder abschließend.
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