20.03.2013 16:21 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Piratenpartei Deutschland
Equal-Pay-Day: Frauen arbeiten immer noch 80 Tage mehr für den gleichen Lohn
Kurzfassung: Equal-Pay-Day: Frauen arbeiten immer noch 80 Tage mehr für den gleichen LohnAnlässlich des Equal-Pay-Day am 21. März fordert die Piratenpartei Deutschland Familien- und Gleichstellungsministerin Kr ...
[Piratenpartei Deutschland - 20.03.2013] Equal-Pay-Day: Frauen arbeiten immer noch 80 Tage mehr für den gleichen Lohn
Anlässlich des Equal-Pay-Day am 21. März fordert die Piratenpartei Deutschland Familien- und Gleichstellungsministerin Kristina Schröder dazu auf, endlich die Zügel in die Hand zu nehmen und Frauen aktiv in der Verbesserung ihrer Einkommenssituation zu unterstützen.
Frauen werden immer noch schlechter bezahlt als Männer - nach jeder gängigen Berechnung, egal ob sie auf Bruttostundenlöhnen, absoluten Einkommenshöhen oder auf Zahlen basiert, bei denen alle möglichen Einflussfaktoren bereits herausgerechnet wurden. Nach der unbereinigten Lohnlücke, die strukturelle Benachteiligungen wie häufigere Teilzeittätigkeiten, Arbeitsunterbrechungen durch Erziehungszeiten und schlechter bezahlte Frauenberufe einrechnet, verdient eine Frau für jeden Euro, den ein Mann erhält, im Durchschnitt nur 78 Cent. [1] Der in den neuen Bundesländern erheblich geringere unbereinigte Lohnunterschied von 8% macht den Einfluss gesellschaftlicher Rahmenbedingungen deutlich.[2] Bundesweit sind selbst in den sogenannten Frauenberufen die Lohnlücken eklatant, eine Kassiererin verdient in Vollzeit 24% weniger, eine Friseurin 38% und eine Verkäuferin sogar 45% weniger als ein Mann im gleichen Beruf. [3] Mit falschen Branchen oder fehlenden Qualifikationen lässt sich das für diese Beispiele nicht mehr begründen. Selbst um strukturelle Faktoren bereinigt beträgt die Lohnlücke im Durchschnitt noch 7%.[1]
Die im Durchschnitt größten Gehaltsunterschiede finden sich jedoch bei Führungspositionen, bei Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen und in technischen Berufen.[4] Das ist ein fatales Signal, da wir gerade dort mehr Frauen brauchen. Mit besonders hoher Gehaltsdiskriminierung wird dieses Ziel schwerer zu erreichen sein. Wir fordern daher mehr Transparenz in den Gehaltsstrukturen von Unternehmen. Erst wenn allen Mitarbeitern und Bewerbern ein öffentlicher Lohnspiegel zur Verfügung steht, können sie gut informiert in Gehaltsverhandlungen treten, die zu einem gerechteren Ergebnis führen, als das bisher der Fall ist. Außerdem wird der soziale Druck durch das Sichtbarwerden von Schwarzen Schafen positiv auf die Unternehmen wirken, erklärt Anke Domscheit-Berg, Listenkandidatin für Brandenburg bei der Bundestagswahl 2013.
Stundenlöhne bei Teilzeit liegen im Durchschnitt unter den Stundenlöhnen bei Vollzeit - im gleichen Beruf.[3] Da die Produktivität von Mitarbeitern in Teilzeit pro Stunde nicht geringer ist als die von Vollzeitkräften und die Mehrzahl der Teilzeitarbeitenden Frauen sind, kann auch das als versteckte Lohndiskriminierung gewertet werden. Für die PIRATEN ist das ein klarer Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgebot.
Viel größer noch als die Lohnlücke im Vergleich der Stundenlöhne ist die absolute Lohnlücke. Das ist der Verdienst, den Frauen im Vergleich zu Männern nach Hause tragen. Mangelnde Kinderbetreuung, die Frauen in Teilzeitjobs zwingt, die überdurchschnittlich häufige Beschäftigung in Minijobs, aber auch der Umstand, dass in ganzen Branchen, die als frauendominiert gelten, schlechter bezahlt wird, tragen dazu bei und legen die sichere Basis für weibliche Altersarmut.
Jede strukturelle Benachteiligung der Frau muss abgebaut werden. Wir brauche einen Mindestlohn und ein System, nach dem eine Stellenbeschreibung transparent, objektiv und einheitlich bewertet werden kann. Damit nicht mehr ein Maschinenwärter, also ein Mann, der auf Maschinen aufpasst, 29 Prozent mehr verdient als eine Kindergärtnerin, die Kinder hütet und erzieht. [3] Kinder sollten uns nicht weniger wert sein als Maschinen. Derartige Fehlentwicklungen müssen in künftigen Tarifverhandlungen schrittweise abgebaut werden - ohne einseitige Lohnsenkungen und ohne dass Tarifpartner gegeneinander ausgespielt werden, so Domscheit-Berg weiter.
Quellen:
[1] Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdienstunterschiedeMaennerFrauen/Aktuell_Verdienstunterschied.html (Daten 2010)
[2] Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdienstunterschiedeMaennerFrauen/Tabellen/Verdienstabstand.html (Daten bis 2012)
[3] Statistisches Bundesamt: Verdienststrukturerhebung 2010 (Tabellen noch nicht öffentlich verfügbar), Tabellen der Verdienststrukturerhebung 2006: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdiensteBerufe/VerdiensteBerufe.html
[4] Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2012/10/PD12_345_621.html
Pressesprecher:
Anita Möllering
Telefon: 030 / 60 98 97 511
Handy: 0176 / 84289011
E-Mail: presse@piratenpartei.de
Pflugstraße 9a
10115 Berlin
Anlässlich des Equal-Pay-Day am 21. März fordert die Piratenpartei Deutschland Familien- und Gleichstellungsministerin Kristina Schröder dazu auf, endlich die Zügel in die Hand zu nehmen und Frauen aktiv in der Verbesserung ihrer Einkommenssituation zu unterstützen.
Frauen werden immer noch schlechter bezahlt als Männer - nach jeder gängigen Berechnung, egal ob sie auf Bruttostundenlöhnen, absoluten Einkommenshöhen oder auf Zahlen basiert, bei denen alle möglichen Einflussfaktoren bereits herausgerechnet wurden. Nach der unbereinigten Lohnlücke, die strukturelle Benachteiligungen wie häufigere Teilzeittätigkeiten, Arbeitsunterbrechungen durch Erziehungszeiten und schlechter bezahlte Frauenberufe einrechnet, verdient eine Frau für jeden Euro, den ein Mann erhält, im Durchschnitt nur 78 Cent. [1] Der in den neuen Bundesländern erheblich geringere unbereinigte Lohnunterschied von 8% macht den Einfluss gesellschaftlicher Rahmenbedingungen deutlich.[2] Bundesweit sind selbst in den sogenannten Frauenberufen die Lohnlücken eklatant, eine Kassiererin verdient in Vollzeit 24% weniger, eine Friseurin 38% und eine Verkäuferin sogar 45% weniger als ein Mann im gleichen Beruf. [3] Mit falschen Branchen oder fehlenden Qualifikationen lässt sich das für diese Beispiele nicht mehr begründen. Selbst um strukturelle Faktoren bereinigt beträgt die Lohnlücke im Durchschnitt noch 7%.[1]
Die im Durchschnitt größten Gehaltsunterschiede finden sich jedoch bei Führungspositionen, bei Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen und in technischen Berufen.[4] Das ist ein fatales Signal, da wir gerade dort mehr Frauen brauchen. Mit besonders hoher Gehaltsdiskriminierung wird dieses Ziel schwerer zu erreichen sein. Wir fordern daher mehr Transparenz in den Gehaltsstrukturen von Unternehmen. Erst wenn allen Mitarbeitern und Bewerbern ein öffentlicher Lohnspiegel zur Verfügung steht, können sie gut informiert in Gehaltsverhandlungen treten, die zu einem gerechteren Ergebnis führen, als das bisher der Fall ist. Außerdem wird der soziale Druck durch das Sichtbarwerden von Schwarzen Schafen positiv auf die Unternehmen wirken, erklärt Anke Domscheit-Berg, Listenkandidatin für Brandenburg bei der Bundestagswahl 2013.
Stundenlöhne bei Teilzeit liegen im Durchschnitt unter den Stundenlöhnen bei Vollzeit - im gleichen Beruf.[3] Da die Produktivität von Mitarbeitern in Teilzeit pro Stunde nicht geringer ist als die von Vollzeitkräften und die Mehrzahl der Teilzeitarbeitenden Frauen sind, kann auch das als versteckte Lohndiskriminierung gewertet werden. Für die PIRATEN ist das ein klarer Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgebot.
Viel größer noch als die Lohnlücke im Vergleich der Stundenlöhne ist die absolute Lohnlücke. Das ist der Verdienst, den Frauen im Vergleich zu Männern nach Hause tragen. Mangelnde Kinderbetreuung, die Frauen in Teilzeitjobs zwingt, die überdurchschnittlich häufige Beschäftigung in Minijobs, aber auch der Umstand, dass in ganzen Branchen, die als frauendominiert gelten, schlechter bezahlt wird, tragen dazu bei und legen die sichere Basis für weibliche Altersarmut.
Jede strukturelle Benachteiligung der Frau muss abgebaut werden. Wir brauche einen Mindestlohn und ein System, nach dem eine Stellenbeschreibung transparent, objektiv und einheitlich bewertet werden kann. Damit nicht mehr ein Maschinenwärter, also ein Mann, der auf Maschinen aufpasst, 29 Prozent mehr verdient als eine Kindergärtnerin, die Kinder hütet und erzieht. [3] Kinder sollten uns nicht weniger wert sein als Maschinen. Derartige Fehlentwicklungen müssen in künftigen Tarifverhandlungen schrittweise abgebaut werden - ohne einseitige Lohnsenkungen und ohne dass Tarifpartner gegeneinander ausgespielt werden, so Domscheit-Berg weiter.
Quellen:
[1] Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdienstunterschiedeMaennerFrauen/Aktuell_Verdienstunterschied.html (Daten 2010)
[2] Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdienstunterschiedeMaennerFrauen/Tabellen/Verdienstabstand.html (Daten bis 2012)
[3] Statistisches Bundesamt: Verdienststrukturerhebung 2010 (Tabellen noch nicht öffentlich verfügbar), Tabellen der Verdienststrukturerhebung 2006: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/VerdiensteArbeitskosten/VerdiensteBerufe/VerdiensteBerufe.html
[4] Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2012/10/PD12_345_621.html
Pressesprecher:
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