Dänischer Staatsanwalt fordert Gefängnisstrafen für friedlichen Protest in Kopenhagen
- Pressemitteilung der Firma Greenpeace, 08.03.2011
Pressemitteilung vom: 08.03.2011 von der Firma Greenpeace aus Hamburg
Kurzfassung: Auch zwei Schweizer Greenpeace-Aktivisten angeklagt Kopenhagen/Zürich 8. März 2011. Die dänische Staatsanwaltschaft hat heute gegen elf Aktivisten und Aktivistinnen aus acht Ländern Anklage erhoben. Kurz vor dem Ende des scheiternden ...
[Greenpeace - 08.03.2011] Dänischer Staatsanwalt fordert Gefängnisstrafen für friedlichen Protest in Kopenhagen
Auch zwei Schweizer Greenpeace-Aktivisten angeklagt
Kopenhagen/Zürich 8. März 2011. Die dänische Staatsanwaltschaft hat heute gegen elf Aktivisten und Aktivistinnen aus acht Ländern Anklage erhoben. Kurz vor dem Ende des scheiternden Klimagipfels 2009 in Kopenhagen hatten die Greenpeace-Aktivisten im Vorfeld eines Galadinners ein Banner entrollt, mit dem sie die 120 Staatschefs aufforderten, endlich zu handeln. Greenpeace erachtet die Schwere der Anklagepunkte angesichts des friedlichen Protests als unverhältnismässig. Die Anklage scheint darauf abzuzielen, Proteste künftig zu verhindern. Unter den 11 Angeklagten sind auch zwei Schweizer Greenpeace-Aktivisten.
Die dänische Staatsanwaltschaft wirft den Aktivisten vor, Hausfriedensbruch begangen, Dokumente gefälscht und vorgetäuscht zu haben, eine Amtsperson zu sein. Den 11 angeklagten Aktivisten und Aktivistinnen drohen Gefängnisstrafen, Bussen und Einträge ins Strafregister. Zusätzlich zu den Aktivisten steht auch Greenpeace Nordic (Dänemark, Norwegen, Schweden) als Organisation unter Anklage. Einigen Aktivisten wird zudem vorgeworfen, die Königin beleidigt zu haben. Dieser Anklagepunkt aktiviert ein altes Gesetz, das seit 1930 nie zur Anwendung kam und dessen Anwendung letzte Woche eigens vom dänischen Justizminister genehmigt wurde.
Was war geschehen?
Am Abend des 17. Dezember 2009 betraten drei Aktivisten als Staatschef von "Mutter Erde", dessen Frau und deren Leibwächter den roten Teppich vor dem Parlamentsgebäude. Bei der Ankunft der Staatschefs entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift "Politicians talk, Leaders act", mit dem sie die Politiker zur Rettung des Klimas aufforderten. Die Klimaverhandlungen in Kopenhagen standen kurz vor dem Ende und hatten zu keinerlei Ergebnis geführt. Nora Christiansen, der Schweizer Christian Schmutz und zwei andere wurden während des Protests festgenommen und für 21 Tage inhaftiert.
"Mir war bewusst, dass der Ausgang des Klimagipfels in Kopenhagen für den Fortbestand unseres Planeten extrem entscheidend war. Jetzt mussten die Politiker die richtigen Massnahmen ergreifen, um die schlimmsten Konsequenzen des Klimawandels zu verhindern. Das Gala-Dinner war eine einzigartige Gelegenheit, den wichtigen Entscheidungsträgern vor der Weltöffentlichkeit unsere Botschaft zu übermitteln”, begründet Christian Schmutz seinen Protest kurz vor dem Ende des Klimagipfels.
"Friedlicher Protest ist ein essentielles demokratisches Recht und die Voraussetzung für sozialen Fortschritt, Gerechtigkeit und verantwortungsvolles politisches Handeln. Am Klimagipfel in Kopenhagen 2009 haben die Politiker klar versagt. Der Protest der Aktivisten und die Aufforderung, endlich die dringend notwendigen Massnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen, waren ein Gebot der Stunde" sagt Markus Allemann, Co-Geschäftsführer von Greenpeace Schweiz. "Die vorliegende Anklage stellt das demokratische Recht, auf friedliche Weise zu protestieren, in Frage."
Für weitere Fragen:
Anita Merkt, Mediensprecherin Klima und Energie, Tel. 044-447 41 73 oder 078-791 40 20
Bildanfragen bitte an:
nicolas.fojtu@ch.greenpeace.org
Auch zwei Schweizer Greenpeace-Aktivisten angeklagt
Kopenhagen/Zürich 8. März 2011. Die dänische Staatsanwaltschaft hat heute gegen elf Aktivisten und Aktivistinnen aus acht Ländern Anklage erhoben. Kurz vor dem Ende des scheiternden Klimagipfels 2009 in Kopenhagen hatten die Greenpeace-Aktivisten im Vorfeld eines Galadinners ein Banner entrollt, mit dem sie die 120 Staatschefs aufforderten, endlich zu handeln. Greenpeace erachtet die Schwere der Anklagepunkte angesichts des friedlichen Protests als unverhältnismässig. Die Anklage scheint darauf abzuzielen, Proteste künftig zu verhindern. Unter den 11 Angeklagten sind auch zwei Schweizer Greenpeace-Aktivisten.
Die dänische Staatsanwaltschaft wirft den Aktivisten vor, Hausfriedensbruch begangen, Dokumente gefälscht und vorgetäuscht zu haben, eine Amtsperson zu sein. Den 11 angeklagten Aktivisten und Aktivistinnen drohen Gefängnisstrafen, Bussen und Einträge ins Strafregister. Zusätzlich zu den Aktivisten steht auch Greenpeace Nordic (Dänemark, Norwegen, Schweden) als Organisation unter Anklage. Einigen Aktivisten wird zudem vorgeworfen, die Königin beleidigt zu haben. Dieser Anklagepunkt aktiviert ein altes Gesetz, das seit 1930 nie zur Anwendung kam und dessen Anwendung letzte Woche eigens vom dänischen Justizminister genehmigt wurde.
Was war geschehen?
Am Abend des 17. Dezember 2009 betraten drei Aktivisten als Staatschef von "Mutter Erde", dessen Frau und deren Leibwächter den roten Teppich vor dem Parlamentsgebäude. Bei der Ankunft der Staatschefs entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift "Politicians talk, Leaders act", mit dem sie die Politiker zur Rettung des Klimas aufforderten. Die Klimaverhandlungen in Kopenhagen standen kurz vor dem Ende und hatten zu keinerlei Ergebnis geführt. Nora Christiansen, der Schweizer Christian Schmutz und zwei andere wurden während des Protests festgenommen und für 21 Tage inhaftiert.
"Mir war bewusst, dass der Ausgang des Klimagipfels in Kopenhagen für den Fortbestand unseres Planeten extrem entscheidend war. Jetzt mussten die Politiker die richtigen Massnahmen ergreifen, um die schlimmsten Konsequenzen des Klimawandels zu verhindern. Das Gala-Dinner war eine einzigartige Gelegenheit, den wichtigen Entscheidungsträgern vor der Weltöffentlichkeit unsere Botschaft zu übermitteln”, begründet Christian Schmutz seinen Protest kurz vor dem Ende des Klimagipfels.
"Friedlicher Protest ist ein essentielles demokratisches Recht und die Voraussetzung für sozialen Fortschritt, Gerechtigkeit und verantwortungsvolles politisches Handeln. Am Klimagipfel in Kopenhagen 2009 haben die Politiker klar versagt. Der Protest der Aktivisten und die Aufforderung, endlich die dringend notwendigen Massnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen, waren ein Gebot der Stunde" sagt Markus Allemann, Co-Geschäftsführer von Greenpeace Schweiz. "Die vorliegende Anklage stellt das demokratische Recht, auf friedliche Weise zu protestieren, in Frage."
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Über Greenpeace:
Seit 1971 setzt sich Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen ein. Gewaltfreiheit ist dabei das oberste Prinzip. Die Organisation ist unabhängig von Regierungen, politischen Parteien und wirtschaftlichen Interessengruppen. Greenpeace arbeitet international, denn Naturzerstörung kennt keine Grenzen.
Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.
Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
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