ÖDP zur aktuellen Stellungnahme des Ethikrates: Keine Embryonentests
- Pressemitteilung der Firma ödp Bundesverband, 08.03.2011
Pressemitteilung vom: 08.03.2011 von der Firma ödp Bundesverband aus Würzburg
Kurzfassung: Föttinger: "PID diskriminiert und ist nicht mit der Würde des Menschen vereinbar" (Berlin, 8.3.2011) "Embryonentests markieren den Beginn der Diskriminierung behinderter Menschen und müssen verboten bleiben." Das sagt Verena Föttinger, ...
[ödp Bundesverband - 08.03.2011] ÖDP zur aktuellen Stellungnahme des Ethikrates: Keine Embryonentests
Föttinger: "PID diskriminiert und ist nicht mit der Würde des Menschen vereinbar"
(Berlin, 8.3.2011) "Embryonentests markieren den Beginn der Diskriminierung behinderter Menschen und müssen verboten bleiben." Das sagt Verena Föttinger, Theologin und Mitglied der Programmkommission der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), anlässlich der aktuellen Stellungnahme des Deutschen Ethikrates bezüglich der Präimplantationsdiagnostik (PID).
"Seiner Verantwortung, eugenische Tendenzen eindeutig zu verurteilen, wie es bei der Reform des §218 angezielt war und logischerweise auf die PID angewendet werden muss, ist der Ethikrat nicht gerecht geworden. Das ist äußerst bedauerlich." Bei der PID wird der im Reagenzglas erzeugte Embryo vor dem Einpflanzen in die Gebärmutter auf Erbkrankheiten untersucht und gegebenenfalls aussortiert.
Die ÖDP spricht sich in ihrem Programm ganz klar gegen eine vorgeburtliche Selektion aus. "Die PID geht von einer Ungleichbehandlung verschieden veranlagter Menschen aus. Sie ist darauf ausgelegt, Menschen mit genetischer Behinderung in einem möglichst frühen Lebensstadium das Leben zu rauben. Sie ist daher mit der Würde des Menschen nicht vereinbar. Es darf nicht sein, dass Menschen mit Erbkrankheiten oder Behinderungen aussortiert werden," so Föttinger. Auf Dauer würden so auch Eltern diskriminiert, die sich für ein behindertes oder krankes Baby entschieden. "Ein behindertes Kind zu bekommen, wird möglicherweise irgendwann als fahrlässig-asoziales Verhalten interpretiert und kann dazu führen, die Betroffenen aus der gesellschaftlichen Solidarität auszuschließen," sagt Föttinger.
Zumal die ÖDP-Politikerin befürchtet, dass die Einführung der PID dem Missbrauch Tür und Tor öffne. "Sollte PID in Deutschland erlaubt werden, geht es mit Sicherheit irgendwann nicht mehr nur um schwere Krankheiten oder Behinderungen, sondern um Intelligenz, Haarfarbe und Geschlecht," befürchtet Föttinger.
Die ÖDP-Politikerin appelliert an die Bundestagsabgeordneten, sich bei der im Frühjahr anstehenden Bundestagsentscheidung gegen PID auszusprechen: Sonst könne aus dem Schritt von der jetzt schon selektierenden Pränataldiagnostik zur Präimplantationsdiagnostik schnell auch ein Schritt zur Selektion von anders gearteten Menschen auch nach der Geburt werden. "Es ist gut, dass bei dieser Entscheidung der Fraktionszwang aufgehoben wird. Jeder Abgeordnete muss nach seinem Gewissen entscheiden," so Föttinger abschließend.
Link zur Meldung: http://www.oedp.de/aktuelles/pressemitteilungen?mid=8897
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
Bundespressestelle
Erich-Weinert-Str. 134
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Föttinger: "PID diskriminiert und ist nicht mit der Würde des Menschen vereinbar"
(Berlin, 8.3.2011) "Embryonentests markieren den Beginn der Diskriminierung behinderter Menschen und müssen verboten bleiben." Das sagt Verena Föttinger, Theologin und Mitglied der Programmkommission der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), anlässlich der aktuellen Stellungnahme des Deutschen Ethikrates bezüglich der Präimplantationsdiagnostik (PID).
"Seiner Verantwortung, eugenische Tendenzen eindeutig zu verurteilen, wie es bei der Reform des §218 angezielt war und logischerweise auf die PID angewendet werden muss, ist der Ethikrat nicht gerecht geworden. Das ist äußerst bedauerlich." Bei der PID wird der im Reagenzglas erzeugte Embryo vor dem Einpflanzen in die Gebärmutter auf Erbkrankheiten untersucht und gegebenenfalls aussortiert.
Die ÖDP spricht sich in ihrem Programm ganz klar gegen eine vorgeburtliche Selektion aus. "Die PID geht von einer Ungleichbehandlung verschieden veranlagter Menschen aus. Sie ist darauf ausgelegt, Menschen mit genetischer Behinderung in einem möglichst frühen Lebensstadium das Leben zu rauben. Sie ist daher mit der Würde des Menschen nicht vereinbar. Es darf nicht sein, dass Menschen mit Erbkrankheiten oder Behinderungen aussortiert werden," so Föttinger. Auf Dauer würden so auch Eltern diskriminiert, die sich für ein behindertes oder krankes Baby entschieden. "Ein behindertes Kind zu bekommen, wird möglicherweise irgendwann als fahrlässig-asoziales Verhalten interpretiert und kann dazu führen, die Betroffenen aus der gesellschaftlichen Solidarität auszuschließen," sagt Föttinger.
Zumal die ÖDP-Politikerin befürchtet, dass die Einführung der PID dem Missbrauch Tür und Tor öffne. "Sollte PID in Deutschland erlaubt werden, geht es mit Sicherheit irgendwann nicht mehr nur um schwere Krankheiten oder Behinderungen, sondern um Intelligenz, Haarfarbe und Geschlecht," befürchtet Föttinger.
Die ÖDP-Politikerin appelliert an die Bundestagsabgeordneten, sich bei der im Frühjahr anstehenden Bundestagsentscheidung gegen PID auszusprechen: Sonst könne aus dem Schritt von der jetzt schon selektierenden Pränataldiagnostik zur Präimplantationsdiagnostik schnell auch ein Schritt zur Selektion von anders gearteten Menschen auch nach der Geburt werden. "Es ist gut, dass bei dieser Entscheidung der Fraktionszwang aufgehoben wird. Jeder Abgeordnete muss nach seinem Gewissen entscheiden," so Föttinger abschließend.
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