03.04.2013 14:12 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund

Der Affe von Justin Bieber: Leider kein Einzelfall

Kurzfassung: Der Affe von Justin Bieber: Leider kein EinzelfallEin Weißschulterkapuzineräffchen, das der Popsänger Justin Bieber ohne Papiere mit nach Deutschland genommen hat, wurde beschlagnahmt und sieht nun ...
[Deutscher Tierschutzbund - 03.04.2013] Der Affe von Justin Bieber: Leider kein Einzelfall

Ein Weißschulterkapuzineräffchen, das der Popsänger Justin Bieber ohne Papiere mit nach Deutschland genommen hat, wurde beschlagnahmt und sieht nun im Tierheim München einem ungewissen Schicksal entgegen. Nicht nur, dass hier der Artenschutz missachtet wurde, auch wurde "Mally" viel zu jung von der Mutter getrennt. Für die Verstöße muss der Sänger bestraft werden, zudem darf er das Tier nicht wieder zurückbekommen, fordert der Deutsche Tierschutzbund. Der Verband nimmt "Mally" aber auch zum Anlass, um Gesetzeslücken in Deutschland zu kritisieren.
"Die deutschen Gesetze lassen die Haltung vieler Wildtiere in privater Hand immer noch zu. So können in deutschen Haushalten theoretisch Geparden, Kleinbären oder Affen gehalten werden. Immer mehr Menschen möchten auch hierzulande solche oder andere "Exoten" besitzen, ohne sie artgerecht versorgen zu können. Die steigenden Aufnahmezahlen von Schlangen, Schildkröten, Waranen aber auch Affen in den Tierheimen sprechen eine eindeutige Sprache. Hinzu kommen die vielen Fälle, in denen Tierschutzorganisationen oder Auffangstationen sich mit erheblichem finanziellen Aufwand und großen Anstrengungen um eine dauerhafte und artgerechte Unterbringung für sogenannte "gefährliche Tiere" wie Bären, Tiger oder Krokodile bemühen müssen. Wildtiere gehören daher grundsätzlich nicht in private Hand", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Die Zukunft des jungen Kapuziners ist im Moment noch sehr unsicher. Kann Bieber nicht die entsprechenden Dokumente vorlegen, so wird das vom Zoll beschlagnahmte Tier nach vier Wochen offiziell in den Besitz des Tierheims übergehen, welches sich dann auch der schwierigen Aufgabe annehmen wird, eine artgerechte Unterbringung zu finden. Ab diesem Zeitpunkt muss das Tierheim zudem allein für alle anfallenden Kosten aufkommen.
"Bieber muss sich seiner Verantwortung - auch als Vorbild für viele Jugendliche - stellen. Wir erwarten, dass er - unabhängig von einer Geldbuße - für alle Kosten aufkommt. Aus Tierschutzsicht sollte er das illegal eingeführte Tier auf keinen Fall behalten dürfen. Zudem muss geklärt werden, wie Bieber mit dem Tier überhaupt aus den USA ausreisen konnte", fordert Schröder. "Außerdem erwarten wir, dass er seinen großen Einfluss bei Facebook und Twitter nutzt, sich zu entschuldigen und sich zukünftig stärker für den Tierschutz einzusetzen."

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