03.04.2013 15:27 Uhr in Computer & Internet von Piratenpartei Deutschland
Neues Geoportal des Verbraucherschutzministeriums ist Internet 1.0
Kurzfassung: Neues Geoportal des Verbraucherschutzministeriums ist Internet 1.0Die Piratenpartei Deutschland übt erneut Kritik an der OpenData-Strategie der Bundesregierung. Aktueller Anlass ist das neue Geoporta ...
[Piratenpartei Deutschland - 03.04.2013] Neues Geoportal des Verbraucherschutzministeriums ist Internet 1.0
Die Piratenpartei Deutschland übt erneut Kritik an der OpenData-Strategie der Bundesregierung. Aktueller Anlass ist das neue Geoportal des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), das am gestrigen Dienstag gestartet wurde. Über das Portal sollen interessierte Bürger sowie Unternehmen, Verbände und Behörden Geoinformationen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung erhalten. [1], [2]
Dazu Anke Domscheit-Berg, OpenData-Expertin und Bundestagskandidatin der Piratenpartei Deutschland aus Brandenburg:
Die Bundesregierung beweist erneut, dass der OpenData-Gedanke für sie eher dekorativen Charakter hat. Eine zugrunde liegende OpenData-Strategie ist auch bei diesem Portal keinesfalls zu erkennen. Die Hauptfunktionalität des Portals liegt nach eigener Beschreibung in der reinen Darstellung von Geodaten auf einer Karte. Eine direkte Download-Option wird nicht angeboten. Ob über die Metadatensuche zumindest Links auf frei verwendbare Rohdaten angeboten werden und ein Download der Metadaten selbst möglich wird, bleibt unklar, da das neue Portal auch nach seinem Start vor mindestens 24 Stunden noch keinerlei Daten enthält.
Hinweise auf die Art der Lizenzierung der Daten und damit ihre Wiederverwendungsmöglichkeit durch Dritte sucht man bisher ebenfalls vergebens. Dabei gibt die gerade erst verabschiedete Geodatennutzungsverordnung [3] vor, dass sowohl die Geodaten als auch die dazugehörigen Metadaten für jede Art der Nutzung freizugeben sind. Auch Interaktionen mit Interessierten sind von der Behörde offenbar nicht vorgesehen - bis auf ein Kontaktformular gibt es keine Möglichkeiten des Austauschs. Der Fokus liegt damit wieder einmal auf einem geschlossenen System und nicht auf einem offenen Datenportal. Den Begriff OpenData nimmt das Ministerium wahrscheinlich deshalb wohlweislich erst gar nicht in den Mund - weder im Glossar noch an einer anderen Stelle des Portals. Dieses Internet-1.0-Angebot war vielleicht vor zehn Jahren angemessen, Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger von heute erfüllt es aber nicht. Die Umsetzung der fortschrittlichen Geodatennutzungsverordnung in der Praxis beginnt damit wenig vielversprechend.
Quellen:
[1] Pressemitteilung des BMELV zum Geoportal: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/099-Geoportal-www.gdi.bmelv.de.html
[2] Geoportal GDI-BMELV: http://www.gdi.bmelv.de/ [3] Geodatennutzungsverordnung vom 19.03.2013: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/geonutzv/gesamt.pdf
Pressesprecher:
Anita Möllering
Telefon: 030 / 60 98 97 511
Handy: 0176 / 84289011
E-Mail: presse@piratenpartei.de
Pflugstraße 9a
10115 Berlin
Die Piratenpartei Deutschland übt erneut Kritik an der OpenData-Strategie der Bundesregierung. Aktueller Anlass ist das neue Geoportal des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), das am gestrigen Dienstag gestartet wurde. Über das Portal sollen interessierte Bürger sowie Unternehmen, Verbände und Behörden Geoinformationen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung erhalten. [1], [2]
Dazu Anke Domscheit-Berg, OpenData-Expertin und Bundestagskandidatin der Piratenpartei Deutschland aus Brandenburg:
Die Bundesregierung beweist erneut, dass der OpenData-Gedanke für sie eher dekorativen Charakter hat. Eine zugrunde liegende OpenData-Strategie ist auch bei diesem Portal keinesfalls zu erkennen. Die Hauptfunktionalität des Portals liegt nach eigener Beschreibung in der reinen Darstellung von Geodaten auf einer Karte. Eine direkte Download-Option wird nicht angeboten. Ob über die Metadatensuche zumindest Links auf frei verwendbare Rohdaten angeboten werden und ein Download der Metadaten selbst möglich wird, bleibt unklar, da das neue Portal auch nach seinem Start vor mindestens 24 Stunden noch keinerlei Daten enthält.
Hinweise auf die Art der Lizenzierung der Daten und damit ihre Wiederverwendungsmöglichkeit durch Dritte sucht man bisher ebenfalls vergebens. Dabei gibt die gerade erst verabschiedete Geodatennutzungsverordnung [3] vor, dass sowohl die Geodaten als auch die dazugehörigen Metadaten für jede Art der Nutzung freizugeben sind. Auch Interaktionen mit Interessierten sind von der Behörde offenbar nicht vorgesehen - bis auf ein Kontaktformular gibt es keine Möglichkeiten des Austauschs. Der Fokus liegt damit wieder einmal auf einem geschlossenen System und nicht auf einem offenen Datenportal. Den Begriff OpenData nimmt das Ministerium wahrscheinlich deshalb wohlweislich erst gar nicht in den Mund - weder im Glossar noch an einer anderen Stelle des Portals. Dieses Internet-1.0-Angebot war vielleicht vor zehn Jahren angemessen, Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger von heute erfüllt es aber nicht. Die Umsetzung der fortschrittlichen Geodatennutzungsverordnung in der Praxis beginnt damit wenig vielversprechend.
Quellen:
[1] Pressemitteilung des BMELV zum Geoportal: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/099-Geoportal-www.gdi.bmelv.de.html
[2] Geoportal GDI-BMELV: http://www.gdi.bmelv.de/ [3] Geodatennutzungsverordnung vom 19.03.2013: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/geonutzv/gesamt.pdf
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