11.04.2013 12:49 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund
Kritik an Rodeos in Griesheim: Tiere dürfen nicht für Popcorn-Familien-Veranstaltung leiden
Kurzfassung: Kritik an Rodeos in Griesheim: Tiere dürfen nicht für Popcorn-Familien-Veranstaltung leidenDer Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Hessen kritisieren die für April (13. und 14. ...
[Deutscher Tierschutzbund - 11.04.2013] Kritik an Rodeos in Griesheim: Tiere dürfen nicht für Popcorn-Familien-Veranstaltung leiden
Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Hessen kritisieren die für April (13. und 14. sowie 20. und 21.4.) geplanten Rodeo-Veranstaltungen in Darmstadt-Griesheim als tierschutzwidrig. Die Veranstalter nutzen "Wild-West-Atmosphäre" des Bullen- und "Wildpferde"reitens, um Besucher, besonders Familien, anzulocken. Dass die Tiere Schmerzen, Stress und Angst durch tierquälerische Methoden erleiden, ist zu erwarten. Die Tierschützer rufen zum generellen Boykott derartiger Veranstaltungen auf.
"Rodeos sind Tierqual zur Volksbelustigung. Neben dem enormen Stress, dem die Tiere ausgesetzt sind, besteht auch eine große Verletzungsgefahr", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Was dem Zuschauer als Show und Belustigung vorgegaukelt wird, ist für die Pferde und Rinder mit Schmerzen und Angst verbunden", so Schröder weiter. Die Pferde, die auf diesen Schauveranstaltungen für das Flair des Wilden Westens sorgen, sind keine Wildpferde. Es sind häufig für wenig Geld gekaufte Pferde, die als "nicht reitbar" gelten. Damit die Pferde die gewünschten Abwehrbewegungen zeigen und die Show spektakulärer wird, braucht es "Hilfsmittel". Ein Lernen durch positive Bestätigung, also mit Hilfe von Belohnungen, findet nicht statt. Stattdessen braucht es Zwang und Bestrafung, um die Pferde und Rinder zum Buckeln zu veranlassen. Der Flankengurt, der zwischenzeitlich verboten war, wird voraussichtlich zum Einsatz kommen, befürchten die Tierschützer. Denn durch die für den Veranstalter zuständige hessische Genehmigungsbehörde, die es ihm erlaubt deutschlandweit Rodeos durchzuführen, wurde dieser wieder zugelassen.
Besonders abzulehnen ist das Bullenreiten. Hierbei wird das natürliche Abwehrverhalten der Rinder ausgenutzt, um einen Unterhaltungswert zu erzielen. Die beim Bullenreiten verwendeten Rinder werden im Vorfeld nicht trainiert, damit sie das erwünschte Abwehrverhalten durch Buckeln zeigen. Stresssymptome wie starkes Speicheln oder Durchfall lassen sich vielfach beobachten.
Viele Bundesländer haben eigene Erlässe verabschiedet, Hessen aber nicht, und eine einheitliche Regelung aller Bundesländer fehlt. "Grundsätzlich hilft nur ein generelles bundesweites Verbot aller Rodeo-Disziplinen um Tierqual zu vermeiden", fordert Dr. Hans-Jürgen Kost-Stenger, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Hessen. Beide Verbände bitten die Bevölkerung darum, die Verlosung von Freikarten zu boykottieren und keine Rodeo-Veranstaltungen zu besuchen.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Telefon: +49-(0)228-60496-24
Telefax: +49-(0)228-60496-41
Mail: presse@tierschutzbund.de
Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Hessen kritisieren die für April (13. und 14. sowie 20. und 21.4.) geplanten Rodeo-Veranstaltungen in Darmstadt-Griesheim als tierschutzwidrig. Die Veranstalter nutzen "Wild-West-Atmosphäre" des Bullen- und "Wildpferde"reitens, um Besucher, besonders Familien, anzulocken. Dass die Tiere Schmerzen, Stress und Angst durch tierquälerische Methoden erleiden, ist zu erwarten. Die Tierschützer rufen zum generellen Boykott derartiger Veranstaltungen auf.
"Rodeos sind Tierqual zur Volksbelustigung. Neben dem enormen Stress, dem die Tiere ausgesetzt sind, besteht auch eine große Verletzungsgefahr", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Was dem Zuschauer als Show und Belustigung vorgegaukelt wird, ist für die Pferde und Rinder mit Schmerzen und Angst verbunden", so Schröder weiter. Die Pferde, die auf diesen Schauveranstaltungen für das Flair des Wilden Westens sorgen, sind keine Wildpferde. Es sind häufig für wenig Geld gekaufte Pferde, die als "nicht reitbar" gelten. Damit die Pferde die gewünschten Abwehrbewegungen zeigen und die Show spektakulärer wird, braucht es "Hilfsmittel". Ein Lernen durch positive Bestätigung, also mit Hilfe von Belohnungen, findet nicht statt. Stattdessen braucht es Zwang und Bestrafung, um die Pferde und Rinder zum Buckeln zu veranlassen. Der Flankengurt, der zwischenzeitlich verboten war, wird voraussichtlich zum Einsatz kommen, befürchten die Tierschützer. Denn durch die für den Veranstalter zuständige hessische Genehmigungsbehörde, die es ihm erlaubt deutschlandweit Rodeos durchzuführen, wurde dieser wieder zugelassen.
Besonders abzulehnen ist das Bullenreiten. Hierbei wird das natürliche Abwehrverhalten der Rinder ausgenutzt, um einen Unterhaltungswert zu erzielen. Die beim Bullenreiten verwendeten Rinder werden im Vorfeld nicht trainiert, damit sie das erwünschte Abwehrverhalten durch Buckeln zeigen. Stresssymptome wie starkes Speicheln oder Durchfall lassen sich vielfach beobachten.
Viele Bundesländer haben eigene Erlässe verabschiedet, Hessen aber nicht, und eine einheitliche Regelung aller Bundesländer fehlt. "Grundsätzlich hilft nur ein generelles bundesweites Verbot aller Rodeo-Disziplinen um Tierqual zu vermeiden", fordert Dr. Hans-Jürgen Kost-Stenger, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Hessen. Beide Verbände bitten die Bevölkerung darum, die Verlosung von Freikarten zu boykottieren und keine Rodeo-Veranstaltungen zu besuchen.
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