18.04.2013 10:11 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von manager magazin Verlagsgesellschaft
Samwers locken Investoren mit aggressiven Wachstumsversprechen
Kurzfassung: Samwers locken Investoren mit aggressiven WachstumsversprechenVertrauliche Papiere offenbaren hohe Anlaufverluste bei ausländischen Handelstöchtern Stahlunternehmer Lakshmi Mittal unter den Investor ...
[manager magazin Verlagsgesellschaft - 18.04.2013] Samwers locken Investoren mit aggressiven Wachstumsversprechen
Vertrauliche Papiere offenbaren hohe Anlaufverluste bei ausländischen Handelstöchtern
Stahlunternehmer Lakshmi Mittal unter den Investoren
Mit spektakulären Geschäftsplänen werben die Samwer-Brüder, Deutschlands bekannteste Internet-Unternehmer, derzeit um Investoren für den Aufbau eines globalen Handelsimperiums. Die Berliner Gründer (Rocket Internet, Zalando) planten, binnen drei bis fünf Jahren mit fast jedem ihrer zahlreichen internationalen E-Commerce-Start-ups in die Milliardenumsatzliga vorzustoßen und dann zweistellige Umsatzrenditen zu erwirtschaften, berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. April). Das gehe aus vertraulichen Investorenunterlagen hervor, die dem Wirtschaftsmagazin vorliegen.
Namhafte Geldgeber wie der indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal seien dem Ruf der Samwers bereits gefolgt, heißt es in den vertraulichen Papieren (Stand: Januar 2013). Demnach hat Mittal fünf Millionen Euro in die Rocket-Untergesellschaft Bigfoot 1 investiert. Darunter sind Zalando-Schwesterunternehmen in Lateinamerika, Indien, Russland und Nahost zusammengefasst. Der Erbe der deutschen Pharmadynastie Schwarz, Kurt-Rudolf Schwarz, beteiligte sich daran mit 10 Millionen Euro. Auch der ukrainische Milliardär Victor Pinchuk wird als Investor aufgeführt, er schoss 15 Millionen Euro zu. Der kolumbianische Finanzmanager und Biermagnat Alejandro Santo Domingo investierte zudem 25 Millionen Euro direkt in das brasilianische Zalando-Schwesterunternehmen Dafiti.
Oliver, Marc und Alexander Samwer machen ihren Investoren große Versprechen, um sie für die Expansion mit Zalando-Ablegern, Amazon-Klonen und Web-Möbelgeschäften zu gewinnen. Die erfolgreichen Modeketten Zara und H
M wolle man in die zweite Reihe drängen, den Möbelgiganten Ikea gar "abhängen", schreiben die Samwers an potentielle Geldgeber.
Die Business-Pläne sehen hohe Steigerungsraten vor. Demnach soll Dafiti im Jahr 2016 schon rund zwei Milliarden Euro Erlöse (2012: 91 Millionen) einspielen. Die russische Zalando-Schwester Lamoda ist 2016 auf Umsätze von rund 1,5 Milliarden Euro (2012: 45 Millionen) programmiert. Der kaum gestartete lateinamerikanische Amazon-Doppelgänger Linio soll 2017 einen Ertrag von 281 Millionen Euro einfahren, eine angenommene Umsatzrendite von 12 Prozent. Zum Vergleich: Das amerikanische Original Amazon brachte es im vergangenen Jahr auf gut 1,1 Prozent.
Noch aber häufen die diversen Rocket-Internet-Unternehmen rund um den Globus allesamt hohe Anlaufverluste an. So machte allein das in Südostasien präsente Modeportal Zalora 2012 ein Minus von knapp 70 Millionen Euro, wie aus den Business-Plänen hervorgeht. Auch der in Europa und Lateinamerika tätige Möbelhändler Home24 arbeitet derzeit stark defizitär: 2012 stand ein Verlust in Höhe von rund 40 Millionen Euro an, für 2013 werden Einbußen von fast 43 Millionen Euro erwartet, so das manager magazin.
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Vertrauliche Papiere offenbaren hohe Anlaufverluste bei ausländischen Handelstöchtern
Stahlunternehmer Lakshmi Mittal unter den Investoren
Mit spektakulären Geschäftsplänen werben die Samwer-Brüder, Deutschlands bekannteste Internet-Unternehmer, derzeit um Investoren für den Aufbau eines globalen Handelsimperiums. Die Berliner Gründer (Rocket Internet, Zalando) planten, binnen drei bis fünf Jahren mit fast jedem ihrer zahlreichen internationalen E-Commerce-Start-ups in die Milliardenumsatzliga vorzustoßen und dann zweistellige Umsatzrenditen zu erwirtschaften, berichtet das manager magazin in seiner neuen Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. April). Das gehe aus vertraulichen Investorenunterlagen hervor, die dem Wirtschaftsmagazin vorliegen.
Namhafte Geldgeber wie der indische Stahlmagnat Lakshmi Mittal seien dem Ruf der Samwers bereits gefolgt, heißt es in den vertraulichen Papieren (Stand: Januar 2013). Demnach hat Mittal fünf Millionen Euro in die Rocket-Untergesellschaft Bigfoot 1 investiert. Darunter sind Zalando-Schwesterunternehmen in Lateinamerika, Indien, Russland und Nahost zusammengefasst. Der Erbe der deutschen Pharmadynastie Schwarz, Kurt-Rudolf Schwarz, beteiligte sich daran mit 10 Millionen Euro. Auch der ukrainische Milliardär Victor Pinchuk wird als Investor aufgeführt, er schoss 15 Millionen Euro zu. Der kolumbianische Finanzmanager und Biermagnat Alejandro Santo Domingo investierte zudem 25 Millionen Euro direkt in das brasilianische Zalando-Schwesterunternehmen Dafiti.
Oliver, Marc und Alexander Samwer machen ihren Investoren große Versprechen, um sie für die Expansion mit Zalando-Ablegern, Amazon-Klonen und Web-Möbelgeschäften zu gewinnen. Die erfolgreichen Modeketten Zara und H
M wolle man in die zweite Reihe drängen, den Möbelgiganten Ikea gar "abhängen", schreiben die Samwers an potentielle Geldgeber.
Die Business-Pläne sehen hohe Steigerungsraten vor. Demnach soll Dafiti im Jahr 2016 schon rund zwei Milliarden Euro Erlöse (2012: 91 Millionen) einspielen. Die russische Zalando-Schwester Lamoda ist 2016 auf Umsätze von rund 1,5 Milliarden Euro (2012: 45 Millionen) programmiert. Der kaum gestartete lateinamerikanische Amazon-Doppelgänger Linio soll 2017 einen Ertrag von 281 Millionen Euro einfahren, eine angenommene Umsatzrendite von 12 Prozent. Zum Vergleich: Das amerikanische Original Amazon brachte es im vergangenen Jahr auf gut 1,1 Prozent.
Noch aber häufen die diversen Rocket-Internet-Unternehmen rund um den Globus allesamt hohe Anlaufverluste an. So machte allein das in Südostasien präsente Modeportal Zalora 2012 ein Minus von knapp 70 Millionen Euro, wie aus den Business-Plänen hervorgeht. Auch der in Europa und Lateinamerika tätige Möbelhändler Home24 arbeitet derzeit stark defizitär: 2012 stand ein Verlust in Höhe von rund 40 Millionen Euro an, für 2013 werden Einbußen von fast 43 Millionen Euro erwartet, so das manager magazin.
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