18.04.2013 11:47 Uhr in Medien & Presse von Westdeutscher Rundfunk - WDR

Verständnis statt Vorurteile: Einsfestival macht einen ganzen Tag lang starkes Programm gegen Homophobie und Transphobie

Kurzfassung: Verständnis statt Vorurteile: Einsfestival macht einen ganzen Tag lang starkes Programm gegen Homophobie und TransphobieAm 17. Mai findet der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie zum a ...
[Westdeutscher Rundfunk - WDR - 18.04.2013] Verständnis statt Vorurteile: Einsfestival macht einen ganzen Tag lang starkes Programm gegen Homophobie und Transphobie

Am 17. Mai findet der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie zum achten Mal statt. Ein nach wie vor wichtiges Thema, wie nicht nur die aktuellen gesellschaftlichen Debatten um die rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare in punkto Adoption und Ehegatten-Splitting belegen. In jüngster Zeit häufen sich auch Berichte von Fällen verbaler oder körperlicher Übergriffe gegenüber Menschen jenseits der Hetero-Norm. Diese traurige Entwicklung ist vor allem auch bei Jugendlichen zu beobachten - Gründe genug also, dass Einsfestival Farbe bekennt und Flagge zeigt mit einem starken Programm gegen Homophobie und für ein respektvolles Miteinander unabhängig vom Schubladendenken in Kategorien wie "homo", "hetero" oder "trans".
Der Thementag mit ausgewählten Spielfilmen und Reportagen startet um 14.45 Uhr mit der Dokumentation "LiebesPaare - Mann sucht Mann - Frau sucht Frau", bei der schwule und lesbische Singles auf der Suche nach dem Partner fürs Leben begleitet werden. Was es wiederum für Kinder bedeutet, mit zwei Müttern abseits des gängigen Vater-Mutter-Kind-Klischees aufzuwachsen, erzählt um 15.30 Uhr die Doku "Meine Eltern sind lesbisch".
Die Reportage "Ich will nicht länger schweigen" widmet sich ab 16.15 Uhr dem brisanten Thema "Homosexualität in der katholischen Kirche". Stellvertretend für die Situation vieler gläubiger Schwuler steht im Mittelpunkt dieser Dokumentation der habilitierte Theologe David Berger, den sein Coming Out die Kirchen-Karriere kostete.
Hysterisch-quirlig geht es weiter um 17.45 Uhr mit der Komödie "Schwule Mütter ohne Nerven": Seit dem 3. Juli 2005 können Homo-Paare in Spanien heiraten. Dieses Datum nimmt Regisseur Manuel Gómez Pereira zum Anlass für eine herrlich überdrehte Tour de Force über eine Massenhochzeit unter Regenbogenflaggen. Die Eltern dreier schwuler Paare lernen sich im Vorfeld kennen - und es dauert nicht lange, bis es bei den vermeintlich aufgeschlossenen Angehörigen gehörig zu brodeln beginnt. Almodóvar lässt grüßen.
Zur Primetime um 20.15 Uhr serviert Einsfestival ein Highlight des aktuellen Queer Cinema von und mit dem kanadischen Wunderkind Xavier Dolan. In "Herzensbrecher" verfallen Francis und Mary, eigentlich beste Freunde, hoffnungslos dem betörend schönen Nicolas und versuchen sich als potenzielle Rivalen im Ringen um die Gunst des Angebeteten gegenseitig auszustechen. Dolans zweiter Film über eine außergewöhnliche "ménage à  trois" zwischen Freundschaft und Begehren wurde 2010 in Cannes mit dem "Prix Regards Jeunes" ausgezeichnet.
Unter dem Motto "Somewhere into the Rainbow" nimmt uns Anja Backhaus um 21.40 Uhr in einem CLIPSTERspeziell mit auf einen Ausflug durch die schillernden Gefilde schwullesbischer Popkultur, bevor um 22.20 Uhr zum Abschluss des Thementages mit "High Art" ein Klassiker des modernen lesbischen Kinos auf dem Programm steht. Der Film erzählt von zwei Frauen, die der Zufall zusammenführt: Syd, die junge und naive Redaktionsassistentin bei einem angesagten Fotomagazin, und Lucy Berliner, die vor einiger Zeit ihre Karriere als erfolgreiche Fotografin an den Nagel gehängt hat. Die beiden verlieben sich ineinander. Ein Ausflug in die Natur schafft Raum für Annäherung - wäre da nicht Syds beruflicher Ehrgeiz, der die Romanze zu gefährden droht.

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