24.04.2013 17:31 Uhr in Auto & Motorrad von VCD - Verkehrsclub Deutschland
Neuwagen sollen langfristig sparsamer werden
Kurzfassung: Neuwagen sollen langfristig sparsamer werdenEntscheidung des Europaparlaments kommt Autoindustrie nur teilweise entgegenDer federführende Umweltausschuss des Europarlaments hat heute über den Vorsch ...
[VCD - Verkehrsclub Deutschland - 24.04.2013] Neuwagen sollen langfristig sparsamer werden
Entscheidung des Europaparlaments kommt Autoindustrie nur teilweise entgegen
Der federführende Umweltausschuss des Europarlaments hat heute über den Vorschlag der EU-Kommission zur Fortführung der CO2-Grenzwerte für Pkw abgestimmt. Dabei ging es im Wesentlichen um die Modalitäten, wie Autohersteller das gesteckte Flottenziel von 95 g CO2/km ab 2020 erreichen sollen. Im Vorfeld besonders umstritten waren die sogenannten Supercredits, mit denen sich Hersteller ihre CO2-Bilanz schönrechnen können. Besonders sparsame Fahrzeuge sollen demnach mehrfach gerechnet werden können, so dass der Grenzwert von 95g CO2 pro km einfacher zu erreichen ist.
Das heutige Ergebnis ist aus Sicht des ökologischen Verkehrsclub VCD zwiespältig:"Autos werden sparsamer, aber die Potentiale der Gesetzgebung wurden leider nur teilweise genutzt", so Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des VCD. "Den Herstellern großer Luxuslimousinen ist es zwar nicht gelungen, den Wert von 95 Gramm CO2 pro km aufzuweichen, aber, und das ist besonders enttäuschend, sie dürfen nun ganz offiziell mit den sogenannten Supercredits ihre CO2-Bilanz schönrechnen."
Im Ergebnis sprechen sich die Parlamentarier für eine Abschwächung des Vorschlags der EU-Kommission aus. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD kommentiert aus Brüssel: "Die Zeche zahlen nun die Verbraucherinnen und Verbraucher, die mehr Geld fürs Tanken ausgeben müssen, weil Autos weiterhin nicht so sparsam werden, wie sie eigentlich könnten."
Konkret hat der Umweltausschuss beschlossen, dass Hersteller jedes verkaufte Fahrzeug, deren CO2-Emssionen unter 50 Gramm pro Kilometer liegen, zwischen 2016 und 2023 1,5-fach anrechnen lassen können. Dies sind insbesondere Elektroautos und Plug-in Hybride, die deutlich weniger CO2 ausstoßen als Pkw mit normalen Verbrennungsmotoren. Mit der Folge: Der CO2-Durchschnitt wird auf dem Papier gesenkt und im Gegenzug kann der derselbe Hersteller spritschluckende Autos mit hohem CO2-Ausstoß kompensieren.
Positiv an der heutigen Entscheidung ist, dass das Parlament eine jährliche Obergrenze von 2,5 g CO2/km für die Aufweichung vorschlägt. Außerdem lehnt der Umweltausschuss es ab, die vor 2020 erhaltenen Supercredits anzusparen und im Zeitraum von 2020 bis 2023 einzusetzen. Gerd Lottsiepen: "Es ist gut, dass sich der Umweltausschuss zumindest gegen das Ansparen der Supercredits ausgesprochen hat. Denn das ist eine besonders perfide Schönrechnerei, die vor allem von der Bundesregierung, BMW und Mercedes eingefordert wurde."
Darüber hinaus hat sich der Umweltausschuss einem Langfristziel für 2025 angenommen. Allerdings ist der Beschluss zu schwach. Der beschlossene Zielkorridor liegt bei 68 bis 78 Gramm CO2 pro Kilometer für das Jahr 2025. Gerd Lottsiepen: "Die Tatsache, dass ein Ziel verabschiedet wurde, ist unbedingt zu begrüßen, auch wenn der Wert viel zu lasch ist. Die Autoindustrie hat sich bis zum Schluss gegen jedes Langfristziel ausgesprochen. Jetzt gilt es den unteren Wert durchzusetzen."
Nach der heutigen Abstimmung ist das Gesetzgebungsverfahren aber noch nicht abgeschlossen. Jetzt sind die Mitgliedsstaaten am Zug.
Weitere Informationen zur Position des VCD sowie zur Teilnahme an der laufenden Online-Protestaktion "Spritverbrauch nicht schönrechnen!",
finden Sie unter: http://www.vcd.org/keine-rechentricks.html.
VCD - Verkehrsclub Deutschland e. V.
Kochstr. 27
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Deutschland
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Entscheidung des Europaparlaments kommt Autoindustrie nur teilweise entgegen
Der federführende Umweltausschuss des Europarlaments hat heute über den Vorschlag der EU-Kommission zur Fortführung der CO2-Grenzwerte für Pkw abgestimmt. Dabei ging es im Wesentlichen um die Modalitäten, wie Autohersteller das gesteckte Flottenziel von 95 g CO2/km ab 2020 erreichen sollen. Im Vorfeld besonders umstritten waren die sogenannten Supercredits, mit denen sich Hersteller ihre CO2-Bilanz schönrechnen können. Besonders sparsame Fahrzeuge sollen demnach mehrfach gerechnet werden können, so dass der Grenzwert von 95g CO2 pro km einfacher zu erreichen ist.
Das heutige Ergebnis ist aus Sicht des ökologischen Verkehrsclub VCD zwiespältig:"Autos werden sparsamer, aber die Potentiale der Gesetzgebung wurden leider nur teilweise genutzt", so Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des VCD. "Den Herstellern großer Luxuslimousinen ist es zwar nicht gelungen, den Wert von 95 Gramm CO2 pro km aufzuweichen, aber, und das ist besonders enttäuschend, sie dürfen nun ganz offiziell mit den sogenannten Supercredits ihre CO2-Bilanz schönrechnen."
Im Ergebnis sprechen sich die Parlamentarier für eine Abschwächung des Vorschlags der EU-Kommission aus. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD kommentiert aus Brüssel: "Die Zeche zahlen nun die Verbraucherinnen und Verbraucher, die mehr Geld fürs Tanken ausgeben müssen, weil Autos weiterhin nicht so sparsam werden, wie sie eigentlich könnten."
Konkret hat der Umweltausschuss beschlossen, dass Hersteller jedes verkaufte Fahrzeug, deren CO2-Emssionen unter 50 Gramm pro Kilometer liegen, zwischen 2016 und 2023 1,5-fach anrechnen lassen können. Dies sind insbesondere Elektroautos und Plug-in Hybride, die deutlich weniger CO2 ausstoßen als Pkw mit normalen Verbrennungsmotoren. Mit der Folge: Der CO2-Durchschnitt wird auf dem Papier gesenkt und im Gegenzug kann der derselbe Hersteller spritschluckende Autos mit hohem CO2-Ausstoß kompensieren.
Positiv an der heutigen Entscheidung ist, dass das Parlament eine jährliche Obergrenze von 2,5 g CO2/km für die Aufweichung vorschlägt. Außerdem lehnt der Umweltausschuss es ab, die vor 2020 erhaltenen Supercredits anzusparen und im Zeitraum von 2020 bis 2023 einzusetzen. Gerd Lottsiepen: "Es ist gut, dass sich der Umweltausschuss zumindest gegen das Ansparen der Supercredits ausgesprochen hat. Denn das ist eine besonders perfide Schönrechnerei, die vor allem von der Bundesregierung, BMW und Mercedes eingefordert wurde."
Darüber hinaus hat sich der Umweltausschuss einem Langfristziel für 2025 angenommen. Allerdings ist der Beschluss zu schwach. Der beschlossene Zielkorridor liegt bei 68 bis 78 Gramm CO2 pro Kilometer für das Jahr 2025. Gerd Lottsiepen: "Die Tatsache, dass ein Ziel verabschiedet wurde, ist unbedingt zu begrüßen, auch wenn der Wert viel zu lasch ist. Die Autoindustrie hat sich bis zum Schluss gegen jedes Langfristziel ausgesprochen. Jetzt gilt es den unteren Wert durchzusetzen."
Nach der heutigen Abstimmung ist das Gesetzgebungsverfahren aber noch nicht abgeschlossen. Jetzt sind die Mitgliedsstaaten am Zug.
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