25.04.2013 14:55 Uhr in Medien & Presse von Hessischer Rundfunk (HR)
"Die öffentliche Hand ist der stärkste Preisdrücker
Kurzfassung: "Die öffentliche Hand ist der stärkste Preisdrücker"Klaus Wiesehügel in hr1 zum Unterlaufen des MindestlohnsIn der Diskussion um einen flächendeckenden Mindestlohn übt Klaus Wiesehügel, Bundesv ...
[Hessischer Rundfunk (HR) - 25.04.2013] "Die öffentliche Hand ist der stärkste Preisdrücker"
Klaus Wiesehügel in hr1 zum Unterlaufen des Mindestlohns
In der Diskussion um einen flächendeckenden Mindestlohn übt Klaus Wiesehügel, Bundesvorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), im heutigen Gespräch mit hr1 deutliche Kritik an den Zuständen auf öffentlich finanzierten Baustellen. "Die öffentliche Hand ist der stärkste Preisdrücker und achtet am wenigsten auf Qualität." Im Gegensatz zu privaten Bauherren verleiteten "öffentliche Bauherren die Unternehmen, die billigsten Kolonnen mit den unfähigsten Leuten einzusetzen. Denen geht es nur um den Preis." Bei der finanziellen Situation vieler Kommunen und Länder bestimme nur "die Kasse und nicht diejenigen, die vom Bau etwas verstehen. Ich halte das für einen Skandal". Dies sei "aber in Deutschland leider so", sagte Wiesehügel in hr1.
Die Baubranche sei für das Unterlaufen der bestehenden branchenspezifischen Mindestlöhne besonders anfällig. "Weil wir eine elf Jahre lange Krise hatten. Die Baubranche hat alle Möglichkeiten, auch illegale genutzt, um sich zu behaupten." Diese "schlechten Sitten" seien gelernt und auch jetzt, in Zeiten besserer Konjunktur, kaum abzustellen, kritisierte der IG BAU-Chef. "Obwohl die Konjunktur wesentlich entspannter ist, wird immer noch auf solche Methoden zurückgegriffen."
Gegen Minderbezahlung und Schwarzarbeit auf Baustellen gebe es viel zu wenig Kontrolleure, so Klaus Wiesehügel in hr1 weiter. "Wir haben 70.000 Anbieter am Bau. Denen stehen fünfeinhalbtausend Mitarbeiter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit gegenüber", die zudem noch weitere Branchen kontrollieren müssten. Dagegen hätte es früher fast 8000 Kontrolleure ausschließlich für den Bau gegeben.
Hessischer Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts
Bertramstr. 8
60320 Frankfurt
Deutschland
Telefon: 069/1551
Telefax: 069/1552900
URL: http://www.hr-online.de
Klaus Wiesehügel in hr1 zum Unterlaufen des Mindestlohns
In der Diskussion um einen flächendeckenden Mindestlohn übt Klaus Wiesehügel, Bundesvorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), im heutigen Gespräch mit hr1 deutliche Kritik an den Zuständen auf öffentlich finanzierten Baustellen. "Die öffentliche Hand ist der stärkste Preisdrücker und achtet am wenigsten auf Qualität." Im Gegensatz zu privaten Bauherren verleiteten "öffentliche Bauherren die Unternehmen, die billigsten Kolonnen mit den unfähigsten Leuten einzusetzen. Denen geht es nur um den Preis." Bei der finanziellen Situation vieler Kommunen und Länder bestimme nur "die Kasse und nicht diejenigen, die vom Bau etwas verstehen. Ich halte das für einen Skandal". Dies sei "aber in Deutschland leider so", sagte Wiesehügel in hr1.
Die Baubranche sei für das Unterlaufen der bestehenden branchenspezifischen Mindestlöhne besonders anfällig. "Weil wir eine elf Jahre lange Krise hatten. Die Baubranche hat alle Möglichkeiten, auch illegale genutzt, um sich zu behaupten." Diese "schlechten Sitten" seien gelernt und auch jetzt, in Zeiten besserer Konjunktur, kaum abzustellen, kritisierte der IG BAU-Chef. "Obwohl die Konjunktur wesentlich entspannter ist, wird immer noch auf solche Methoden zurückgegriffen."
Gegen Minderbezahlung und Schwarzarbeit auf Baustellen gebe es viel zu wenig Kontrolleure, so Klaus Wiesehügel in hr1 weiter. "Wir haben 70.000 Anbieter am Bau. Denen stehen fünfeinhalbtausend Mitarbeiter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit gegenüber", die zudem noch weitere Branchen kontrollieren müssten. Dagegen hätte es früher fast 8000 Kontrolleure ausschließlich für den Bau gegeben.
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