Riskantes Urlaubsmitbringsel: Black-Henna-Tattoos

Riskantes Urlaubsmitbringsel: Black-Henna-Tattoos
Kurzfassung: Henna-Tattoos halten im Gegensatz zu den mit Nadeln gestochenen, "richtigen" Tattoos nur ein paar Wochen und sind daher oftmals willkommene Urlaubsmitbringsel. Doch hier lauern Gefahren, die aus dem Souvenir ein dauerhaftes Problem machen können.
[Priv.-Doz. Dr. med. habil. Sybille Thoma-Uszynski - 04.05.2013] Reines Henna-Pulver, das aus den Blättern des Cyperstrauches gewonnen wird, ist eigentlich unbedenklich. Doch vielen in Urlaubsregionen und auch in den Henna-Studios hierzulande wird das Henna mit para-Phenylendiamin (PPD) angereichert. Das orangegelbe Naturprodukt wird daher dunkler und wirkt deshalb wie ein klassisches schwarzes Tattoo. Doch PPD ist gerade in hohen Konzentrationen gefährlich und kann Allergien auslösen. Kurzfristige Folgen können Schmerzen und eine schlechte Heilung der betroffenen Stelle sein. Langfristig kann es sogar zu schwülstigen Narbengewebe oder weißen Flecken auf der Haut kommen. Als wäre diese nicht schon unangenehm genug, kann ein weitere problematische Langzeitfolge eintreten. Denn die Haut kann dauerhaft gegen PPD sensibilisiert sein und das macht den Umgang mit Produkten, wo diese Substanz ebenfalls enthalten ist, zum Problem. So ist beispielsweise PPD in bestimmten Haarfarben oder auch Textilien und der Kontakt damit kann zu Ekzemen führen.

Faustregeln zur Vermeidung

An Urlaubsstränden und vielen weiteren Orten werden Henna-Tattoos angeboten. Reisende können sich eigentlich nie sicher sein, ob das verwendete Henna mit PPD versetzt wurde oder nicht. Dabei können ein paar Faustregeln vielleicht den Kontaktaufnahme mit der gefährlichen Substanz vermeiden. Reines Henna muss mehrere Stunden auf der Haut bleiben, damit das Motiv haltbar bleibt. Sollte der Henna-Künstler von einer Einwirkzeit von weniger als einer Stunde sprechen, ist möglicherweise PPD mit im Spiel. Auch ein schwarzes Farbergebnis sollte stutzig machen. Denn unbehandeltes Henna erzielt bestenfalls ein dunkles Rotbraun. Auch am Geruch lässt sich einiges ablesen. Natürliches Henna riecht nach Gemüse oder natürlichen Ölen, behandeltes jedoch nach Bleiche oder Ammoniak. Haben Reisende trotz Vorsicht ein Henna mit PPD erwischt, können Kortisonsalben helfen. "Schwierig wird es jedoch, wenn die Sensibilisierung bereits begonnen hat", sagt Dr. Sybille Thoma-Uszynski, Dermatologin in Berlin Mitte. Dagegen ist nämlich mit derzeitigen Mitteln und Methoden nichts auszurichten.
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