15.05.2013 12:51 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund
Heute Anhörung zu Verbot der Delfinhaltung in Zoos - Tierschutzbund kritisiert Todesdrohungen der Zoodirektoren
Kurzfassung: Heute Anhörung zu Verbot der Delfinhaltung in Zoos - Tierschutzbund kritisiert Todesdrohungen der ZoodirektorenIm Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ELV) des Bundestages ...
[Deutscher Tierschutzbund - 15.05.2013] Heute Anhörung zu Verbot der Delfinhaltung in Zoos - Tierschutzbund kritisiert Todesdrohungen der Zoodirektoren
Im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ELV) des Bundestages findet heute eine Anhörung zu einem möglichen Verbot der tierquälerischen Delfinhaltung in deutschen Zoos statt. Nachdem der Allwetterzoo Münster sein Delfinarium geschlossen hat, fordert der Deutsche Tierschutzbund die Zoos in Duisburg und Nürnberg auf, dem Beispiel zu folgen. Die erschreckende Bilanz der Delfinhaltung bisher: Zahlreiche Todesfälle und auch nach Jahrzehnten noch immer keine nachhaltige Zucht. Allein in Nürnberg sind 80 Prozent aller Jungtiere direkt bei der Geburt oder kurz danach verstorben. Artgemäßes Sozialverhalten ist in den kleinen Zoobecken unmöglich. Der Deutsche Tierschutzbund befürwortet daher ein Verbot. Scharf kritisiert der Verband die Drohgebärden des Präsidenten des Verbands Deutscher Zoodirektoren (VDZ), Delfine bei einem Haltungsverbot einschläfern zu wollen.
"Delfinhaltung hat nichts mit Tier- oder Artenschutz zu tun. Im Gegenteil: Mit dem Geld, das Bau und Unterhalt solcher Anlagen kostet, wäre eine Menge zum Schutz der Tiere in freier Wildbahn möglich gewesen. Und auch wenn der Nürnberger Zoo sein Delfinbecken ausgebaut hat, es bleibt für die Tiere eine Qualhaltung" so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Darüber hinaus kritisiert Schröder die Panikmache durch den Präsidenten des VDZ: "Offenbar ist den Zoos bewusst, wie problematisch die Haltung ist. Die Tötungsdrohung ist anscheinend ihr letztes Mittel, die Politik unter Druck zu setzen. Verantwortungsbewusstsein, Moral oder Empathie sind hier gleich Null. Der Präsident des Verbandes der Zoodirektoren, Thomas Kauffels, zeigt sein wahres Gesicht. Was wir brauchen, sind jetzt Übergangslösungen, bei denen die Zoos auf Nachzuchten oder Neuaufnahmen verzichten und alles dafür tun, die noch verbliebenen Tiere unter möglichst besten Bedingungen unterzubringen. Die Zoos wären gut beraten, an konstruktiven Lösungen im Sinne des Tierschutzes mitzuarbeiten." Auswildern ist für diese Tiere leider keine Option, da sie entweder schon zu lange in Gefangenschaft sind oder nie gelernt haben, sich selbst zu ernähren. Eine betreute Meeresbucht bzw. ein entsprechendes Becken im Meer wäre die wahrscheinlich artgerechteste Alternative.
Delfinhaltung als Auslaufmodell in der Zootierhaltung
Nicht ohne Grund wurden in den letzten Jahrzehnten in Europa reihenweise derartige Anlagen geschlossen. Und auch in Deutschland sind von neun ehemaligen Delfinarien mittlerweile nur noch die Haltungen in Duisburg und Nürnberg übrig geblieben. In der Schweiz verabschiedete das Parlament erst vor wenigen Monaten ein Importverbot und besiegelte damit mittelfristig das Ende des letzten dort verbliebenen Delfinariums.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Telefon: +49-(0)228-60496-24
Telefax: +49-(0)228-60496-41
Mail: presse@tierschutzbund.de
Im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ELV) des Bundestages findet heute eine Anhörung zu einem möglichen Verbot der tierquälerischen Delfinhaltung in deutschen Zoos statt. Nachdem der Allwetterzoo Münster sein Delfinarium geschlossen hat, fordert der Deutsche Tierschutzbund die Zoos in Duisburg und Nürnberg auf, dem Beispiel zu folgen. Die erschreckende Bilanz der Delfinhaltung bisher: Zahlreiche Todesfälle und auch nach Jahrzehnten noch immer keine nachhaltige Zucht. Allein in Nürnberg sind 80 Prozent aller Jungtiere direkt bei der Geburt oder kurz danach verstorben. Artgemäßes Sozialverhalten ist in den kleinen Zoobecken unmöglich. Der Deutsche Tierschutzbund befürwortet daher ein Verbot. Scharf kritisiert der Verband die Drohgebärden des Präsidenten des Verbands Deutscher Zoodirektoren (VDZ), Delfine bei einem Haltungsverbot einschläfern zu wollen.
"Delfinhaltung hat nichts mit Tier- oder Artenschutz zu tun. Im Gegenteil: Mit dem Geld, das Bau und Unterhalt solcher Anlagen kostet, wäre eine Menge zum Schutz der Tiere in freier Wildbahn möglich gewesen. Und auch wenn der Nürnberger Zoo sein Delfinbecken ausgebaut hat, es bleibt für die Tiere eine Qualhaltung" so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Darüber hinaus kritisiert Schröder die Panikmache durch den Präsidenten des VDZ: "Offenbar ist den Zoos bewusst, wie problematisch die Haltung ist. Die Tötungsdrohung ist anscheinend ihr letztes Mittel, die Politik unter Druck zu setzen. Verantwortungsbewusstsein, Moral oder Empathie sind hier gleich Null. Der Präsident des Verbandes der Zoodirektoren, Thomas Kauffels, zeigt sein wahres Gesicht. Was wir brauchen, sind jetzt Übergangslösungen, bei denen die Zoos auf Nachzuchten oder Neuaufnahmen verzichten und alles dafür tun, die noch verbliebenen Tiere unter möglichst besten Bedingungen unterzubringen. Die Zoos wären gut beraten, an konstruktiven Lösungen im Sinne des Tierschutzes mitzuarbeiten." Auswildern ist für diese Tiere leider keine Option, da sie entweder schon zu lange in Gefangenschaft sind oder nie gelernt haben, sich selbst zu ernähren. Eine betreute Meeresbucht bzw. ein entsprechendes Becken im Meer wäre die wahrscheinlich artgerechteste Alternative.
Delfinhaltung als Auslaufmodell in der Zootierhaltung
Nicht ohne Grund wurden in den letzten Jahrzehnten in Europa reihenweise derartige Anlagen geschlossen. Und auch in Deutschland sind von neun ehemaligen Delfinarien mittlerweile nur noch die Haltungen in Duisburg und Nürnberg übrig geblieben. In der Schweiz verabschiedete das Parlament erst vor wenigen Monaten ein Importverbot und besiegelte damit mittelfristig das Ende des letzten dort verbliebenen Delfinariums.
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