Grüne Energie in 20 Jahren: Utopie ist machbar

  • Pressemitteilung der Firma ÖKO-TEST, 14.03.2011
Pressemitteilung vom: 14.03.2011 von der Firma ÖKO-TEST aus

Kurzfassung: ÖKO-TEST stellt Visionen für nachhaltige Energieversorgung vor Japan zeigt gerade, wie riskant die Atomenergie ist. Und die Benzinpreise kennen nur eine Richtung: nämlich nach oben. Es wird endlich Zeit, die Energieversorgung neu zu überdenken. ...

[ÖKO-TEST - 14.03.2011] Grüne Energie in 20 Jahren: Utopie ist machbar


ÖKO-TEST stellt Visionen für nachhaltige Energieversorgung vor

Japan zeigt gerade, wie riskant die Atomenergie ist. Und die Benzinpreise kennen nur eine Richtung: nämlich nach oben. Es wird endlich Zeit, die Energieversorgung neu zu überdenken. Denn Öl, fossile Brennstoffe und Atomenergie haben keine Zukunft. An Visionen nachhaltiger, CO2-neutraler Energieversorgung herrscht kein Mangel. Das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat recherchiert, wie die Welt mit erneuerbaren Energien versorgt werden könnte, und hat zwei vielversprechende Szenarien gefunden.

So haben zwei amerikanische Naturwissenschaftler durchgerechnet, wie die Welt bereits in knapp 20 Jahren auf Solarkraft und grüne Energien umgestellt werden kann. Die beiden gehen davon aus, dass die Welt im Jahr 2030 insgesamt 11,5 Billionen Watt Energie benötigt. Dieser Bedarf soll zu 51 Prozent aus Windkraft, zu 40 Prozent von der Sonne und zu neun Prozent aus Wasserkraft stammen. Dazu sind allerdings hohe Investitionen erforderlich. Es müssten beispielsweise 3,8 Millionen Windräder aufgestellt, 90.000 Photovoltaik- und Solarthermie-Kraftwerke gebaut und 1,7 Milliarden Hausdächer mit Sonnenkollektoren ausgestattet werden. Insgesamt würde das wohl 100 Billionen Dollar kosten. Dieses Geld müsste jedoch nicht von Konsumenten oder Regierungen ausgegeben werden, die Investitionen würden sich durch den Verkauf von Strom und Energie amortisieren.

Ein weitere innovative Modellrechnung stammt vom Umweltbundesamt: Dieses geht davon aus, das wenigstens der Bedarf an elektrischem Strom bis zum Jahr 2050 komplett aus regenerativen Quellen gedeckt werden könnte. Das habe den Vorteil, dass die Treibhausgas-Emissionen um 80 bis 95 Prozent verringert werden könnten. Zudem sei man nicht mehr so abhängig von Kohle-, Erdgas-, Öl- und Uranimporten. Das Umweltbundesamt rechnet vor, dass der Stromverbrauch im Jahr 2050 fast genauso hoch sein wird wie im Jahr 2005, obwohl die deutsche Bevölkerungszahl abnimmt und sicherlich auch Energieeinsparpotenziale genutzt werden. Der Grund dafür sind unter anderem die bis dahin weit verbreiteten Elektroautos. Insgesamt soll Deutschland in 40 Jahren mit einem Stromverbrauch von 470 Terrawattstunden auskommen. Dieser Bedarf könnte zur Hälfte aus Windenergie und zu einem großen Teil aus Photovoltaik geliefert werden. Geothermie und Abfall-Bio-Masse werden dagegen nur einen geringen Beitrag zur Energieversorgung liefern.

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