'Zu gut für die Tonne' - eine erste Bilanz des deutschen Bündnisses gegen Lebensmittelverschwendung

Kurzfassung: "Zu gut für die Tonne" - eine erste Bilanz des deutschen Bündnisses gegen LebensmittelverschwendungEin gutes Jahr nach dem Start der bundesweiten Initiative gegen Lebensmittelverschwendung hat Bunde ...
[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) - 23.05.2013] "Zu gut für die Tonne" - eine erste Bilanz des deutschen Bündnisses gegen Lebensmittelverschwendung

Ein gutes Jahr nach dem Start der bundesweiten Initiative gegen Lebensmittelverschwendung hat Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner heute in Köln eine positive Zwischenbilanz der Initiative "Zu gut für die Tonne" gezogen.
Partner aus fast allen Gesellschaftsbereichen und der Wirtschaft haben sich bereits mit konkreten Projekten dem Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung angeschlossen, darunter Städte und Kommunen, Schulen, Krankenhäuser, Tafeln, der Verein Slow Food, der Einzelhandel, die Gastronomie und die Kirchen. Auch viele Verbraucherinnen und Verbraucher hat die Initiative "Zu gut für die Tonne" erreicht.
"Nach einem Jahr zeigt sich, dass es viele Möglichkeiten gibt, Lebensmittelabfälle deutlich zu reduzieren und dass jeder Einzelne einen Beitrag dazu leisten kann. Wir werden die Initiative deshalb mit vereinten Kräften vorantreiben. Deutschland kann Vorreiter sein beim Kampf gegen die Verschwendung", so Aigner. Die Bundesministerin bekräftigte das Ziel, dass alle Staaten der EU bis zum Jahr 2020 die Menge der verwertbaren Lebensmittelabfälle um die Hälfte reduzieren. "Diese Zielmarke ist ehrgeizig, aber sie ist erreichbar, wenn auch die anderen EU-Staaten dem Beispiel Deutschlands folgen und breite gesellschaftliche Bündnisse starten. In Deutschland ziehen Wirtschaft und Verbraucher an einem Strang - das macht den Erfolg dieser Initiative aus", sagte Aigner.
Studie: Großteil der Lebensmittelabfälle in Privathaushalten
Zum Start der Kampagne hatte das Bundesernährungsministerium im März 2012 eine Studie über Lebensmittelabfälle in Deutschland vorgestellt. Die Untersuchung der Universität Stuttgart kam zu dem Ergebnis, dass Industrie, Handel, Großverbraucher und Privathaushalte jährlich knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmittel als Abfall entsorgen. Laut Studie entsteht der Großteil dieser Lebensmittelabfälle (61 Prozent) in Privathaushalten, gefolgt von Großverbrauchern wie Gaststätten oder Kantinen sowie der Industrie (jeweils rund 17 Prozent). Von den Privathaushalten werden laut der Studie bundesweit jedes Jahr rund 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger pro Jahr 81,6 Kilogramm weg. 65 Prozent dieser Lebensmittelabfälle wären völlig oder zumindest teilweise vermeidbar. Der Wert der vermeidbaren Lebensmittelabfälle wird pro Kopf auf jährlich 235 Euro geschätzt. Bei einem Vier-Personen-Haushalt summiert sich der Betrag im Schnitt pro Jahr auf rund 940 Euro.
Seit dem Start der Kampagne und der Vorstellung der Studie haben sich in Deutschland zahlreiche Aktivitäten entwickelt, wie folgende Beispiele verdeutlichen:
Fachkonferenz berät über Strategien gegen die Verschwendung
Im März 2012 berieten Experten aus Industrie, Handel, Gastronomie und Landwirtschaft sowie Verbraucherschützer, Vertreter von Kirchen und NGO's auf Einladung von Bundesministerin Aigner bei der Fachkonferenz "Zu gut für die Tonne!" in Berlin über Strategien gegen die wachsende Lebensmittelverschwendung. Durch ein gemeinsames Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung soll das von der Europäischen Union angestrebte Ziel erreicht werden, die Menge der unnötigen Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2020 zu halbieren. So sind etwa Lebensmittelhersteller, Handel und Großverbraucher gefordert, Abfälle nachhaltig zu vermeiden und verstärkt kleinere Packungen ins Sortiment aufzunehmen, um so auf die veränderten Lebens- und Konsumgewohnheiten der Verbraucher zu reagieren. In Schulen und Kindergärten soll künftig verstärkt für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln geworben werden.
Gemeinsame Initiative im Parlament
Um ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen, brachte der Deutsche Bundestag einen fraktionsübergreifenden Antrag ein. Das Ziel in der EU und in Deutschland, bis 2020 die Menge der vermeidbaren Lebensmittelabfälle um die Hälfte zu reduzieren, wird parteiübergreifend unterstützt - ein wichtiges Signal der Politik.
Information über das Mindesthaltbarkeitsdatum
Gemeinsam mit dem Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels hat das Bundesernährungsministerium eine bundesweite Aufklärungsaktion im Einzelhandel über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) angestoßen. Ziel ist es, zu vermeiden, dass wertvolle Lebensmittel weggeworfen werden, die noch einwandfrei genießbar sind. Bei richtiger Lagerung können Produkte in den meisten Fällen auch nach Ablauf des MHD ohne Bedenken konsumiert werden. Über vier Millionen Flyer und Informationskarten wurden in 21.000 Supermärkten in ganz Deutschland verteilt und beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Kennzeichnung mit Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum.
Bündnis mit der Gastronomie
Zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen schloss sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) dem Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung an. Um die Menge der Lebensmittelabfälle zu senken, sollen im Hotel- und Gaststättengewerbe in Zukunft verstärkt auch kleinere Portionsgrößen angeboten werden und Lebensmittel an karikative Einrichtungen wie die TAFELN weiter gegeben werden.
Schülerwettbewerb für kreative Ideen
Beim bundesweiten Schülerwettbewerb "ECHT KUH-L" des Bundesernährungsministeriums waren Schülerinnen und Schüler der dritten bis zehnten Klassen aufgefordert, sich kreativ mit dem Thema "Lebensmittel - Zu gut für die Tonne" zu beschäftigen. Der Wettbewerb stieß auf große Resonanz: 664 unterschiedliche Gestaltungs-, Medien- und Projektarbeiten über die Wertschätzung von Lebensmitteln wurden eingereicht. Im Mai 2013 wählte eine Jury die Gewinnergruppen aus.
Kliniken suchen neue Wege
Der größte kommunale Klinikbetreiber in Deutschland, Vivantes, beteiligt sich ebenfalls am bundesweiten Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung und zeigt, dass Großversorger einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten können: Dem Konzern gelang es, die Summe der Lebensmittelabfälle bei der Versorgung der Patienten innerhalb von zwölf Monaten um bis zu zehn Prozent zu reduzieren, zum Beispiel mit Hilfe detaillierter Patientenbefragungen und flexiblen Sortiment-Angeboten auf den Stationen anstelle von fertig angerichteten Tabletts.
Aktionstage in ganz Deutschland stoßen auf breite Resonanz
Im Rahmen der Initiative gegen Lebensmittelverschwendung organisiert das Bundesernährungsministerium mit den TAFELN und Slow Food Deutschland bundesweite Aktionstage in sechs verschiedenen deutschen Städten. Unter dem Motto "Wir retten Lebensmittel!" organisieren Kooperationspartner Veranstaltungen rund ums Thema. Dazu zählen Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen, Besichtigungen oder Aktionen in Schulen und Kindergärten. Höhepunkt sind kostenlose Tafeln mit Reste-Gerichten auf einem zentralen Platz der jeweiligen Stadt. Aktionstage fanden bereits in Bremerhaven, Berlin und Essen statt, Aktionen in Konstanz, Hamburg und Dresden sind für 2013 geplant.
Der mobile Lebensmittelretter
Im November 2012 wurde in einer Berliner Kochschule die "Zu gut für die Tonne!"-App vorgestellt. Die App gibt Verbrauchern neben kreativen Ideen für Resterezepte auch Tipps zum Einkauf, zur richtigen Aufbewahrung und Verwertung von Lebensmitteln. Seit ihrer Veröffentlichung ist die App mehr als 350.000 Mal heruntergeladen worden und gilt damit als die bisher populärste App der Bundesregierung.
Die Internationale Grüne Woche im Zeichen der Nachhaltigkeit
Auf der Grünen Woche, der weltgrößten Landwirtschafts- und Ernährungsmesse, fielen 2013 deutlich weniger Lebensmittelreste an als in den Vorjahren, berichtete die Berliner TAFEL. Trotzdem konnten noch zehn Tonnen Lebensmittelspenden zu sozialen Einrichtungen gebracht werden. Die "Zu gut für die Tonne!"-Initiative informierte an ihrem Stand über die richtige Lagerung von Lebensmitteln und die wichtigsten Regeln zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen.
Lebensmittelspenden für die TAFELN
In Kooperation mit dem Landwirtschaftsministerium von Österreich hat das Bundesernährungsministerium einen Ratgeber herausgegeben, der sowohl Spendern, als auch Empfängern von Lebensmittelüberschüssen die geltende Rechtslage erläutert, um die Weitergabe von Nahrungsmitteln an soziale Einrichtungen wie etwa die TAFELN zu erleichtern. In Deutschland gibt es fast 900 TAFELN, die jede Woche zehntausende Tonnen überschüssige Lebensmittel an Bedürftige weiterreichen. Sie leisten damit einen großen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen.
Wissens-Transfer
Im Rahmen der Initiative "Zu gut für die Tonne!" wurde vielfältiges Informationsmaterial u.a. an Studentenwerke, Verbände, Schulen oder den Lebensmittelhandel verschickt und verteilt: 775.000 Broschüren, 5.000 Flyer, 1.440.000 Postkarten, 270.000 Aufkleber, 10.000 Klappkarten, 13.000 Poster, 10.000 Bastelbogen.
Bei Interesse wenden Sie sich an das Kommunikationsbüro kontakt@zugutfuerdietonne.de
Beste-Reste Rezepte
Das Bundesverbraucherministerium startete gemeinsam mit der Frauenzeitschrift BILD der FRAU einen bundesweiten Wettbewerb zum Thema "Beste Reste": Gesucht wurden die kreativsten Rezepte für leckere Gerichte aus Lebensmittelresten. Viele der zahlreichen Einsendungen des Wettbewerbs wurden veröffentlicht und stehen nun im Internet zum kostenlosen Herunterladen und Nachkochen bereit. Auch nach Ablauf des Wettbewerbs werden in der Rezeptdatenbank der "Zu gut für die Tonne"-Initiative Rezepte für "Beste Reste" von Bürgern, Sterneköchen und Prominenten gesammelt. Mittlerweile sind fast 300 Rezepte online.
Politikaward 2012 für die Initiative "Zu gut für die Tonne!"
Die erfolgreiche Kampagne des Bundesernährungsministeriums wurde mit dem "Politikaward 2012" ausgezeichnet. Damit wurde das Ziel der Initiative gewürdigt, durch ein breites Bündel an Maßnahmen das Bewusstsein für die Wertschätzung von Lebensmitteln zu schärfen und Lebensmittelabfälle zu vermeiden.

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Weitere Informationen
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Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Mit Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 22. Januar 2001 wurde das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML) zu einem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) umgebildet. Dem neuen Ministerium wurden aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit die Zuständigkeiten für den Verbraucherschutz sowie aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Zuständigkeit für die Verbraucherpolitik übertragen.Darüber hinaus erfolgte die Verlagerung des Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen (BgVV) in den Geschäftsbereich des BMVEL. Mit der Umorganisation erhält der vorsorgende Verbraucherschutz in Deutschland einen neuen Stellenwert. Dies soll unter anderem auch durch eine neue Landwirtschaftspolitik zum Ausdruck kommen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung trägt, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördert, den Tierschutz weiterentwickelt und den Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert.Da ein großer Teil der Politikbereiche des Ministeriums gemeinschaftsrechtlichen Regelungen unterliegt, besteht die wichtigste Aufgabe des Ministeriums darin, die vielschichtigen Interessen innerhalb Deutschlands zu kanalisieren und als deutsche Interessenlage in den Meinungsbildungs- und Rechtssetzungsprozess der Europäischen Union einzubringen. Darüber hinaus trägt das Ministerium dafür Sorge, dass Gemeinschaftsrecht in Deutschland ordnungsgemäß angewandt werden kann.Zum Geschäftsbereich des Ministeriums zählen - neben dem neu hinzugekommenen BgVV - unter anderem das Bundessortenamt, zehn Bundesforschungsanstalten sowie die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information. Darüber hinaus hat das Ministerium die Aufsicht über vier Anstalten des öffentlichen Rechts, darunter die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
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