Eine Synagoge aus der Zeit vor dem Krieg

Kurzfassung: Eine Synagoge aus der Zeit vor dem KriegOrtskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übergibt Fördervertrag in Bad NauheimKurzfassung: Einen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Dachsanieru ...
[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 03.06.2013] Eine Synagoge aus der Zeit vor dem Krieg

Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übergibt Fördervertrag in Bad Nauheim
Kurzfassung: Einen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Dachsanierung der Synagoge in Bad Nauheim überbringt am 5. Juni 2013 um 11.00 Uhr Walter Lachner, Ortskurator Frankfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Gerhard Schulz von Lotto Hessen vor Ort an Monik Mlynarski, den Vorsitzenden des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim. Die Synagoge, die als Vertreter der "Neuen Sachlichkeit" gilt, wofür die schlichte Formensprache des Kopfbaus und einzelne Stilelemente sprechen, gehört zu den über 130 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.
Langfassung: Einen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Dachsanierung der Synagoge in der Karlstraße 34 in 61231 Bad Nauheim im Wetteraukreis überbringt am Mittwoch, den 5. Juni 2013 um 11.00 Uhr Walter Lachner, Ortskurator Frankfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Bezirksleiter Gerhard Schulz von Lotto Hessen vor Ort an den Vorstand der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim unter Vorsitz von Monik Mlynarski.
Ausschlaggebend für die bis ins zweite vorchristliche Jahrtausend zurückreichende Besiedlung um Bad Nauheim waren wohl die salzhaltigen Quellen, von denen der Ort noch heute profitiert. Aus ihnen gewannen bereits die Kelten Salz in nahezu industriellem Ausmaß. Die Saline erscheint ab dem 14. Jahrhundert in Urkunden, im 19. Jahrhundert wurde Nauheim Kurstadt. Die Entwicklung förderte der großherzogliche Hof Hessen-Darmstadt mit einem enormen finanziellen Aufwand. Es kamen hochrangige Gäste nach Hessen, unter anderem Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn.
Bis weit in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Bad Nauheim zu einem mondänen Luxusbad. Unter der Leitung des Großherzoglichen Regierungsbauinspektors Wilhelm Jost kam es zwischen 1901/1902 und 1912 zu einer einheitlichen Gestaltung der Bade-, Kur- und Wirtschaftsanlagen. Die reich verzierten Badehäuser, üppig ornamentierten Wartesäle und Schmuckhöfe zählen zu den eindrucksvollen Zeugnissen des deutschen Jugendstils.
Von dieser Entwicklung profitierte auch die Jüdische Gemeinde in der Region, so dass eine erste Synagoge 1866/1867 eingeweiht werden konnte. Schon bald zu klein geworden, gründete man 1908 einen Synagogenbaufonds. Der Neubau konnte schließlich 1927 angegangen und 1929 fertiggestellt werden. Der Architekt Richard Kaufmann plante das Gebäude auf einem T-förmigen Grundriss mit einem hohen, monumentalen Kopfbau und einem nachgeordneten Längsbau. Erschlossen wird das Gebäude über den Kopfbau, der mittels schlitzartiger Fenster symmetrisch proportioniert und flach gedeckt ist. Kaufmann versah einen Teil der Fenster mit Rundbögen, die im 19. Jahrhundert zu den traditionellen Motiven des Synagogenbaus gehörten. Das Ritualbad ist im Keller des Kopfbaus untergebracht. Der Längsbau birgt einen Betsaal mit dreiseitiger Empore, eine Wohnung und weitere Räume. Den Bauteil deckt ein Satteldach, gestufte Strebepfeiler dienen als Wandvorlagen. Im November 1938 wurde insbesondere die Innenausstattung zerstört. Danach diente der Bau bis Kriegsende als Lagerhaus. Unter amerikanischer Besatzung wurde das Gebäude 1945 notdürftig repariert und wieder als Synagoge genutzt.
Durch mangelhafte Dachentwässerung sind erhebliche Schäden an der Dachkonstruktion und im Sockelbereich entstanden. Weitere feuchtebedingte Schäden gibt es an Fenstern und Türen, am Treppenbelag und im Unterbau. Die Synagoge wird auch als Vertreter der "Neuen Sachlichkeit" beschrieben, dafür sprechen die schlichte Formensprache des Kopfbaus und einzelne Stilelemente. Sie gehört seit 2012 zu den über 130 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.

Dr. Ursula Schirmer
Pressesprecherin
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Fax: 0228 9091-409
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