07.06.2013 12:47 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund

Mitgliederversammlung: Hochwasser, allgemeine Lage der Tierheime und Bundestagswahl sind Schwerpunkte

Kurzfassung: Mitgliederversammlung: Hochwasser, allgemeine Lage der Tierheime und Bundestagswahl sind SchwerpunkteAuf einer Pressekonferenz in Bonn hat der Deutsche Tierschutzbund heute die Schwerpunktthemen seine ...
[Deutscher Tierschutzbund - 07.06.2013] Mitgliederversammlung: Hochwasser, allgemeine Lage der Tierheime und Bundestagswahl sind Schwerpunkte

Auf einer Pressekonferenz in Bonn hat der Deutsche Tierschutzbund heute die Schwerpunktthemen seiner morgen stattfindenden Mitgliederversammlung (8.6.) vorgestellt: Neben den Forderungen der Tierschützer zur Bundestagswahl steht die bedrohliche Lage der Tierheime auf dem Programm. Dabei werden vor allem die Auswirkungen der aktuellen Hochwasserlage für die Tierheime in den betroffenen Ländern Thema sein. Zudem wird sich die Versammlung auch mit Satzungsänderungen befassen.
"Die Lage der Tierheime in Deutschland bleibt immer noch schwierig, der praktische Tierschutz droht in der Fläche zusammenzubrechen. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Kommunen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Aufgaben wie die Fundtierbetreuung, die die Tierheime für die Kommunen übernehmen, werden nicht kostendeckend erstattet", erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Mit der Lage werden sich die aus dem gesamten Bundesgebiet anreisenden Delegierten befassen.
Aktuell sind viele Tierheime unmittelbar vom Hochwasser betroffen, deren Notlage spitzt sich daher zu. Viele Tierheime im Osten und Süden des Landes sind vom Hochwasser betroffen. Einige mussten komplett geräumt werden. Die Gebäudeschäden und die Belastungen für Tier und Mensch sind enorm. Da die Pegelstände an vielen Stellen immer noch steigen, besteht weiterhin Gefahr und die Schäden nehmen täglich größere Ausmaße an. Der Deutsche Tierschutzbund und seine betroffenen Landesverbände koordinieren die Hilfe gemeinsam mit den Mitgliedsvereinen vor Ort. Der Verband stellt darüber hinaus kurzfristig und unbürokratisch Gelder aus dem Feuerwehrfonds für die betroffenen Vereine zur Verfügung.
Die Versammlung wird sich auch mit der anstehenden Bundestagswahl beschäftigen. Kernpunkte des Forderungskatalogs, über den die morgige Versammlung abstimmt, sind die Einführung einer Verbandsklage für anerkannte Tierschutzorganisationen, die umfassende Überarbeitung des Tierschutzgesetzes sowie die Stärkung der Infrastruktur des praktischen Tierschutzes vor Ort.
"Die Bundestagswahl wird eine Richtungswahl für die Zukunft der Tierschutzpolitik in Deutschland sein", ist sich Schröder sicher und: "Wir müssen leider feststellen, dass es in den letzten Jahren nur wenige Fortschritte im Tierschutz gab. Bei der gerade erfolgten Änderung des Tierschutzgesetzes wurden von der Bundesregierung und den Regierungsfraktionen Chancen vertan. Die Bilanz der ablaufenden Legislaturperiode ist aus Tierschutzsicht insgesamt enttäuschend. Das Tierschutzgesetz ist immer noch ein Nutzgesetz, kein Schutzgesetz."
Als Beispiele nannte er, dass die unbetäubte Kastration von Ferkeln bis 2019 sowie der schmerzhafte Heißbrand bei Pferden erlaubt bleiben. Ebenso hat der Gesetzgeber immer noch keinen aus Tierschutzsicht ausreichenden gesetzlichen Rahmen für die landwirtschaftliche Tierhaltung geschaffen. Es fehlen weiter wirksame Maßnahmen gegen das Leid von Wildtieren in Zirkussen und in Privathaushalten. Zudem steigen die Tierversuchszahlen weiter an, auch hier fehlen bisher geeignete Maßnahmen des Gesetzgebers, um Tierversuche schnellstmöglich zu beenden und der tierversuchsfreien Forschung den Vorrang einzuräumen.
"Die Partei, die sich die Stimmen der Tierschützer am 22. September verdienen will, muss sich für die Verbandsklage öffnen und ein klares Bekenntnis zu einer umfassenden Novellierung des Tierschutzgesetzes im Programm haben, ebenso wie Maßnahmen zur Absicherung des praktischen Tierschutzes in Deutschland", fasst Schröder zusammen. Auf der Tagesordnung der Versammlung stehen zudem Satzungsänderungen, die u.a. neue Regelungen in Hinblick auf die Anforderungen des DZI-Spendensiegels umsetzen. Der Deutsche Tierschutzbund ist bisher die einzige Tierschutzorganisation, die das DZI-Spendensiegel tragen darf sowie Gründungsmitglied des Deutschen Spendenrates ist.

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Der Deutsche Tierschutzbund wurde im Jahre 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet, um dem Missbrauch von Tieren wirksamer entgegentreten zu können. Heute sind ihm 16 Landesverbände und über 700 örtliche Tierschutzvereine mit mehr als 500 vereinseigenen Tierheimen und mehr als 800.000 Mitgliedern aus allen Teilen der Bundesrepublik angeschlossen. Damit ist der Deutsche Tierschutzbund Europas größte Tier- und Naturschutzdachorganisation.Als Dachorganisation erhält der Deutsche Tierschutzbund von den ihm angeschlossenen Vereinen einen Mitgliedsbeitrag. Dieser beträgt für Tierschutzvereine und korporative Mitglieder für je angefangene 100 Mitglieder bzw. je angefangene 1.000 Mitglieder € 55,00. Der Betrag ist so gering, weil die meisten Tierschutzvereine für ihre eigene Tierschutzarbeit und vor allem für vorübergehende Unterbringung und Versorgung in Not geratener Tiere, im vereinseigenen Tierheim oder privat, selbst dringend Geld brauchen. Der Deutsche Tierschutzbund ist daher keineswegs so finanzstark, wie mancher aufgrund der großen Mitgliederzahl vermutet. Für unseren Jahreshaushalt für Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit, die Mitarbeit in Gremien und für den Informations- und Beratungsservice benötigen wir daher dringend die Unterstützung von fördernden Mitgliedern und von tierliebenden Menschen, die den Deutschen Tierschutzbund in ihrem Testament bedenken. Jede Spende hilft uns bei unserem Einsatz für die Tiere. Angesichts der Milliarden, die die Industriezweige für Kampagnen und Werbung ausgeben, die Tiere für ihre Interessen - also für das Geschäft - ge- und missbrauchen, wünschen wir uns in Zukunft mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Unsere fördernden Mitglieder helfen uns den Tieren zu helfen. Um gegen die Übermacht der Tiernutzer ein Gegengewicht zu schaffen, ist nicht nur Geld erforderlich. Jede Stimme, die sich für die Tiere erhebt, trägt dazu bei zu erreichen, dass Tieren in unserer Obhut endlich ein tiergerechtes Leben ohne Leiden gewährt wird.
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