Das schmutzige Geschäft mit dem Kaviar

Kurzfassung: Das schmutzige Geschäft mit dem Kaviar WWF deckt illegalen Handel auf. / Deutschland gehört zu weltweit größten Kaviar-Importländern•Report und Pressebilder unter www.wwf.de/presseBerlin/Wien/B ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 18.06.2013] Das schmutzige Geschäft mit dem Kaviar

WWF deckt illegalen Handel auf. / Deutschland gehört zu weltweit größten Kaviar-Importländern
•Report und Pressebilder unter www.wwf.de/presse
Berlin/Wien/Bukarest, 18. Juni 2013 - Nach einer aktuellen Undercover-Recherche der Naturschutzorganisationen WWF und TRAFFIC sind die EU-weit letzten nennenswerten Stör-Vorkommen in Rumänien und Bulgarien durch den illegalen Kaviarhandel akut bedroht. Obwohl in beiden Ländern ein Fangverbot gilt und der Handel mit Kaviar von wildlebenden Stören derzeit weltweit geächtet ist, würden die Donaustöre bejagt. In mehr als zehn Prozent der im Rahmen der Studie untersuchten Proben fand sich demnach Kaviar des vom Aussterben bedrohten und besonders begehrten Beluga-Störs. Außerdem wurden zahlreiche Produkte ohne notwendige Herkunftsnachweise verkauft, was eine Herkunft aus illegalen Quellen wahrscheinlich macht. Auch Fälschungen, wie etwa Eier anderer Fischarten oder Algen-Plagiate habe man entdeckt. Insgesamt, so das WWF-Fazit, sei der Kaviarhandel von illegalen Machenschaften durchzogen. Studienautorin Jutta Jahrl vom WWF warnt: "Nur wenn Wilderei und Handel konsequent bekämpft und eingedämmt werden, haben die Störe in der Donau noch eine Zukunft. Bereits jetzt sind fünf von sechs Donaustörarten vom Aussterben bedroht."
Für die Untersuchung wurden insgesamt 30 Kaviarproben erworben. Undercover-Mitarbeiter suchten dafür ausgewählte Geschäfte, Restaurants, Märkte, Straßenverkäufer und Störfarmen auf. Um die Stör-Art zu bestimmen und festzustellen, ob das Produkt korrekt deklariert war, wurde jede Probe vom Berliner Institut für Zoo- und Wildtierkunde einer DNA-Analyse unterzogen. Die in Wien erworbenen, falsch deklarierten Dosen bulgarischen Kaviars waren über einen Händler in Hamburg nach Österreich gelangt. Deutschland gehört zu den weltweit größten Kaviar-Importeuren.
Der hohe Preis ihres Kaviars macht Wilderei und illegalen Handel attraktiv, weil dem Profit nur ein geringes Risiko, betraft zu werden, gegenübersteht. Jede Dose mit Stör-Kaviar muss durch ein CITES-Etikett gekennzeichnet sein, das Auskunft darüber gibt, von welcher Stör-Art und aus welchem Land der Kaviar stammt. Der Handel mit Kaviar von wildlebenden Stören ist derzeit weltweit geächtet. Auch für Kaviar aus Fischzuchtanlagen gilt die Etiketten-Pflicht.
Weitere Informationen:
Jutta Jahrl, WWF-Artenschutzexpertin in Wien, Tel. 0043 676/83 488 264, jutta.jahrl@wwf.at
Britta König, Pressestelle WWF, Tel. 0049 40 530 200 318, britta.koenig@wwf.de

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WWF - World Wide Fund For Nature Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip Naturschutz für und mit Menschen. Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet. Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen. Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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